Sommerekzem bei Pferden - Tipps Erfahrungsaustausch und mehr

Alles zum Thema Sommerekzem - Erfahrungen, Tipps, Hilfestellung, Ratschläge... => Fütterung => Thema gestartet von: sonnchen am November 05, 2011, 18:56:33

Titel: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 05, 2011, 18:56:33
Hallo Zusammen,
mein Süßer hat gleich zwei mal hier geschriehen, als die Krankheiten verteilt wurden...Er ist Ekzemer und Heustauballergiker (Pilz/Schimmelsporen). Ich habe mir deshalb Heulage bestellt um das zu testen, die Heulage wird nächste Woche geliefert. Hat noch jemand Erfahrung damit gemacht? Ich habe ein wenig Angst, dass die Heulage zu Eiweißhaltig ist... Kann man den angebrochenen Ballen in einer Tonne lagern oder muss da Luft dran?

LG
Sonnchen
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: ramses am November 05, 2011, 19:32:54

Hallo,

ich fütter meinen Pferden Heulage.
Die Theorie, dass in Heulage mehr Eiweiß (oder sonst was) drin ist, als im Heu, ist totaler Blödsinn. Heulage wird zur gleichen Zeit geschnitten wie Heu und da Eiweiß nicht vom Himmel fällt, ist in Heulage so viel (oder wenig) Eiweiß wie in Heu.
Das Vorurteil kommt von der Grassilage (die z.B. Bauern ihren Kühen häuig füttern). Grassilage wird sehr viel eher geschnitten als Heu / Heulage. Demnach ist da mehr Eiweiß drin.
Wichtig ist, dass die Qualität stimmt... was für Heulage hast Du denn bestellt? Einen großen Ballen? Oder kleine?

Grüße

SAndra
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 06, 2011, 10:36:17
Hallo Sandra,
ich habe mehrere Sorten zum ausprobieren bestellt, das erste war die Swiss Heulage, die Qualität ist glaube ich ganz gut, der zwanzig kg Ballen ist in vier Portionen unterteilt, es ist aber sehr teuer... und ich denke mir, es muss ja nicht unbedingt aus der Schweiz sein. Dann habe ich noch einen Ballen, dreißig kg LuckyLage bestellt, das wurde leider noch nicht geliefert, außerdem habe ich einen Palette aus IdarOberstein gekauft, 45 zwanzig kg Ballen (9oo kg insgesamt) JKK frei!! Inklusive Lieferung hat das 430 Euro gekostet. Mir fällt gerade nicht ein, wie die Firma heißt, die das herstellt, die Unterlagen liegen im Büro...wenn du möchtest sehe ich nach, die Weiden sind extra für Pferde angebaut.

LG
Sonnchen
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 06, 2011, 10:38:46
Die Folie komplett entfernen, luftig und kalt lagern,nicht direkt auf dem Boden lagern, sondern auf Palette. Sonst wird der Ballen warm werden und/oder schimmeln.  In einer Tonne wird der Ballen sofort heiß und unbrauchbar. Nacherwärmung durch Hefen und Schimmel, die sich über nichtwegkönnende Feuchte und Wärmeproduktion der Unsichtbaren freuen.

Die Umstellung von Heu auf Heulage langsam machen, sonst können empfindliche Pferde koliken. Eine Futterumstellung kann 14 Tage dauern beim Pferd. Von Heu auf Heulage etwa eine Woche rechnen.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 06, 2011, 11:01:07
Wenn ich die vorgerichteten Portionen in einer Holzkiste vor die Box stelle, ob das geht?? Ich habe echt ein Problem mit den geöffneten Ballen... :gruebel:
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 06, 2011, 11:25:37
Nimm einfach einen Wäschekorb mit vielen Löchern oder frage beim Bäcker nach großem Brotkorb aus Kunststoff.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: ramses am November 06, 2011, 13:10:18

Ist das was du noch bestellt hast vielleicht von Timo Pack?

Bin gespannt wie Du damit zufrieden bist. Ich hab zur Zeit große Ballen vom meinem Bauern.... aber ich überlege auch auf kleinere Ballen umzusteigen... ist nur recht teuer der Spaß... berichte mal wie Du mit der Heulage zufrieden bist.

Grüß

Sandra
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 06, 2011, 13:50:10
Hallo Sandra,
nein, ist nicht von Timo Pack, ist von Rittmann Kameen GmbH...
Grüße
Sonnchen
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Anke am November 06, 2011, 20:01:40
Hallo,

ich füttere im Winter auch eine hochwertige Heulage. Hersteller unbekannt, Vertrieb über Futtermittelhändler. Wegen Ekzem kann ich nichts sagen, die Umstellung verlief immer unauffällig und lagern konnte ich sie bisher immer problemlos bis zu zehn bis 14 Tage. Das mit dem Abwickeln finde ich interessant, ich war bisher immer bemüht gewesen, dem Quaderballen nur Vorrat für wenige Tage herauszunehmen und den Rest so gut wie möglich wieder zu verpacken. Ist das echt Mumpitz? Geschimmelt hat nie was.

LG Anke
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 07, 2011, 08:06:19
@ Anke Das hängt von der Restfeuchte in der Heulage ab. Bei feuchter Heulage ist das Wegtrocknen lassen besser als das in der Folie schwitzen. Wenn Du gut damit klar kommst, ist alles in Ordnung.  :smiley1:
(Folien und Heu/lage Gefahr wegen des "Schwitzen":  Feuchte + Wärme  = Glück für Schimmel und Hefen).
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Anke am November 07, 2011, 17:37:35
Hi,

was du schreibst klingt logisch, und das passiert dann bei Sauerstoffzufuhr, richtig? Meine Heulage ist sehr trocken, liegt es vielleicht daran, dass ich bisher noch keine Probleme mit der Aufbewahrungsform hatte?  :gruebel:

Danke
Montägliche Grüße
ANke
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 07, 2011, 19:21:14
Genau. Unter der Folie arbeiten anerobe (brauchen keinen Sauerstoff) Bakterien. Öffnet man die Folie bekommen die Aneroben ein Problem. In der Luft schwirren die ganzen sauerstofffreundlichen Bakterien und Pilze, die freuen sich über die Heulage. Ist es kalt genug, dann liegen die alle Faul rum und  machen nur wenig. Wir es feucht warm, werden die Neubesiedler aktiv und produzieren auch Wärme. (Genauso wie beim Heu in den ersten Wochen, wenn es fermentiert). Die Heulage wird dadurch warm. Deshalb hält sie sich im Winter länger, als im Sommer.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: kristinafa am November 08, 2011, 17:44:22
Dieses Jahr haben wir im Stall wegen der katastrophalen Heuernte auch Heulage.

Da ich noch nie Heulage füttern musste bin ich ein Neuling auf diesem Gebiet und ein paar Fragen sind bei mir nun auch aufgekommen.

Wir haben bislang schon 2 Ballen von der Heulage geöffnet. Beide Ballen hatten an den äußeren Rändern weißliche Stellen.

Natürlich habe ich mich direkt beim Bauern erkundigt. Der meinte:

weißliche Stellen = Hefen= wenig gesundheitbelastend, "nicht so schlimm"
dunkle/ bläuliche Stellen = Schimmelpilze = stark gesundheitsbelastend

Können die Heulagekenner aus dem Forum das unterschreiben?

Die Heulage riecht normal, ist eher etwas trocken und wird ansonsten gerne von den Pferden gefressen.

Wir haben auch die Technik, dass wir den ganzen Rundballen abwickeln und locker lagern.





Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 08, 2011, 18:11:33
Wir wickeln nicht komplett ab, entfernen nur die Folie.

Wenn es weiße Tupfen sind, ist es Hefe. Es kann damit aber zur Nacherwärmung kommen. Aufpassen!

Schimmel gibt es in bläulichen, grünlichen und weißen Nestern. Sofort wegwerfen, das Futter ist verdorben.

Weiße Stellen an den Rändern kann Schimmel sein, da es hier zu Luftkammern an der Folie kommen kann, wenn die Silage zu trocken eingefahren wurde. Die Restfeuchte reichte dann nicht zum Silieren.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: kristinafa am November 08, 2011, 19:24:35
Danke für deine Einschätzung, Florelle.

Ich bin mir auch relativ sicher, dass das Siliergut beim Einwickeln zu trocken war, da der Gedanke war daraus Heu zu machen, aber das Wetter einen Strich durch diesen Plan gemacht hat.

Den Rand der Ballen habe ich immer großzügig entfernt, im Inneren der Ballen waren keine weiteren Nester(jeglicher Farbe) zu finden.

Jedoch sind teilweise einzelne schimmlige Stengel zu finden. Z.B. dicke Distelstängel

Ich kann also davon ausgehen, dass egal wie gründlich man sortiert eine gewisse Belastung vorhanden ist :sad:

Ohje, dieser Winter wird ja lustig werden...

Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 09, 2011, 10:11:48
Ich habe mal was im www gefunden, was absolut nicht nachahmungsfähig ist:

http://www.neuropool.com/berichte/tiere/wie-waescht-man-verschimmeltes-heu-.html

 :schock: :grimmy:
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Anke am November 09, 2011, 19:36:53
Das gibt' doch gar nicht :kopfnuss:
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Alexa am November 10, 2011, 13:04:13
Hallo Leute,
bin grad ganz neu hier und möchte mich kurz vorstellen, bevor ich loslege. (Oder habt Ihr da eine extra Rubrik für?)
Ich bin 42 jahre jung, habe Familie und einen 9 jährigen Haflingerwallach, der western-freizeit-mäßig geritten wird. Ich  bekam ihn dreijährig,im Mai 2005, mit wunderbarer voller Mähne. Im Dezember, bei Frost fing er erstamlig zu scheuern an. Und das so übel, dass er sich die komplette Schweifrübe und große Stellen am Mähnenkamm wund gescheuert hat. Der TA meinte :ganz klar, SE.
Im Winter??
Kurz und gut, nach einem Stall wechsel, zwei Jahre später, keinerlei Probleme mit schubbern, Mähne ist herrlich voll gewachsen..
Tja, bis ich im vergangenen Jahr in einen anderen Stall-Offenstall, ging. In den Sommermonaten fing es wieder an, im Winter war ruhe und auch in diesem Sommer ging die Post ab.
Daher gehe ich davon aus, dass auch mein hafimann SE hat.
Nun mein Beitrag : Heulage oder Silage, wird bei uns seit einigen Wochen auch gefüttert. Eine Bekannte meinte auch, in Silage sei zu viel Eiweiß... ich weiß nicht was stimmt.Fakt ist auf jeden Fall: alle Pferde in der Offenstallherde bekamen Verdauungsprobleme. Teilweise machen die Kuhfladen. Im Augenblick ist es bei meinem Pferd nicht sooo schlimm, er äppelt ziemlich weich und zum Schluß kommt immer etwas Kotwasser, was ich jetzt nicht als Durchfall bezeichnen würde. Meine Bedenken sind nun einerseits, ob da auch Rehe- oder Kolikgefahr ist, und eben wie sieht es mit dem Eiweiß aus? Da der SB inzwischen nicht mehr ganztägig Heu- bzw. Silage zur verfügung stellt, gehe ich optimistisch davon aus- da passiert nix.
Aber wohl fühle ich mich damit nicht so recht..
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 10, 2011, 13:24:03
Hi Alexa.... (ja gibt Vorstellbox)

Also.... der Eiweißgehalt hängt vom Schnittzeitpunkt des Grases ab. Heulage wird zum Heuzeitpunkt geerntet, hat genauso viel Eiweiß wie Heu, ist durch die kürze Trocknungszeit und die Folienwicklung gehaltvoller an Mineralien und Vitaminen. Vergleich: Sauerkraut und Skorbut auf See. Feuchte Silagen können bei empfindlichen Pferden Kotwasser auslösen. ABER auch verdorbene(s) Heu / lagen / Silagen oder schimmeliges Grundfutter schädigen die Verdauungsbakterien, die Leber oder es kommt zu Kotwasser (hat oft auch zig andere Gründe, nur wird oft schnell Silage gerufen....). Da werden oft Sicherheitsregeln nicht eingehalten und das Futter kippt um und macht krankt. Alles schimmelige, muffige, verfärbtes usw Grundfutter gehört in die Entsorgung.

Ein Pferdedarm braucht etwa 14 Tage, bis sich die Darmbakterien ans Futter gewöhnt haben. Da kann es zu Durchfällen, matschigen Haufen, Blähungen kommen oder es passiert auch nix sichtbares. Deshalb das Futter immer langsam einschleichen. Auch wenn scheinbar alles toleriert wird.

Eine gute Heulage ist ein staubarmes und gehaltvolles Futter für Pferde. Wenn die Qualität stimmt.

Wir haben auch SEler, die haben mit der Heulage keine Probleme. Auch Feuchte Heulagen haben sie gut vertragen.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: kristinafa am November 10, 2011, 14:55:26
Hallo!

Ich denke auch nicht, dass du dir Sorgen um den Eiweißgehalt machen musst.

Interessanter wäre die Frage, ob euer Grundfutter im Stall aus viel Weidelgras besteht.
Hier ein Link dazu: http://www.pferde-tierheilpraktikerin.de/Gras.html

Wenn ja, dann kann es sein, dass eure Pferde einer ständigen Vergiftung ausgesetzt sind.
Man könnte als Gegenprobe drei bis vier Tage ein weidelgrasfreies Heu füttern und beobachten, ob die Kuhfladen wieder weg gehen.

Auch das wieder aufflammende Sommerekzem spricht für zu viele Weidelgras(gift) auf Weiden und im Grundfutter.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: kristinafa am November 10, 2011, 15:06:34
@ Moderatoren:

Können wir das Thema Weidelgras und Endophytengifte im Bereich Fütterung festpinnen?

Ich denke, dass es ein sehr wichtige Information ist, es scheint einen sehr großen Zusammenhang zwischen den Grasgiften und dem SE zu geben.
Man kann sicherlich vielen SE Pferden schon alleine dadurch helfen, dass man ein für Pferde geeignetes Grundfutter verwendet.



Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 10, 2011, 17:59:03
Das mit dem Deutschen Weidelgras ist auch Interessant wegen der Fruktane. Und, es taucht in den gängigen Heulage Kaufminipacks und auf Packungen für Heucobs auf. Es gibt noch den Verwandten das Welsche Weidel Gras... verschiedene Namen lenken davon ab:

Namen für Weidelgras:

• Lolium perenne

• Dtsch. Weidelgras
• Ausdauerndes Weidelgras
• Engl. Weidelgras
• Engl. Raigras
• Raygras
• Welsches Weidelgras
• ital. Raygras
• Dauer-Lolch

 usw.

Vorteil: es ist Trittfest, wuchsfreudig, keimt sehr schnell und kann 5 mal gemäht werden.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 10, 2011, 23:39:57
also ich muss sagen, die Heulage, welche ich gekauft habe ist tip top! Sie ist nicht eingewickelt sondern in einer Verpackung, ähnlich wie Kaffeebohnen verpackt. Da ist nichts weiß oder blau oder wie auch immer, der ganze Ballen ist von gleichmäßiger Qualität. Es sind auch keine Disteln oder sonstiges Unkraut darin zu finden, ich bin damit sehr zufrieden. Ich hatte letze Woche noch einen Ballen LuckyLage bestellt, dieser ist gestern geliefert worden, heute habe ich ihn aufgewickelt. Dieser Ballen war in so einer Endlosfolie eingewickelt, und tatsächlich denke ich, dass ein normaler Heuballen daraus werden sollte, das Wetter hat wohl nicht mitgespielt und dann wurde halt Heulage daraus... der Ballen ist nicht gleichmäßig feucht, einige Stellen sind viel trockener und manchmal ist die Farbe komisch, ja komisch grün oder grünbläulich... :gruebel: zum glück habe ich nur einen kleinen Probeballen bestellt.

Mal eine Frage an die Heustauballergiker:
wie lange dauert es, bis der Husten weg ist? Ich habe zwar das Gefühl,dass er besser geworden ist, aber beim Tempo steigern hustet mein Wallach immer ein mal...
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 11, 2011, 08:03:27
Luckylage wird relativ trocken (60%) in Großballen gepresst und dann nach 6 Wochen in Kleinballen mit Folie eingeschrumpft. (Laut Webseite).  :gruebel:
Der Husten ist Allergisch, die chronische Entzündung der Bronchien kann durch staubarme Haltung gelindert werden. Jeder lungengängige Stoff reizt weiter das Atemsystem und führt zur Schleimbildung, die irgendwann einfach chronisch wird. Deshalb sollte je nach Erkrankung das Pferd so wenig Staub wie möglich einatmen, dazu gehören auch staubige Reithallen, Pollen, Schimmel (Stroh), Ammoniak ... Nassfegen und die anderen Pferde sollten auch Heulage oder Nassheu bekommen. Der Husten beim Antraben kommt beim tieferen Durchatmen. Deshalb viel bewegen, frische Luft, damit die Lunge gelüftet wird und der Schleim regelmässig entfernt werden kann. Die Pferde schlucken den aber auch geräuschlos ab und husten nicht immer. Der chronische Husten wird nicht mehr weggehen, aber man kann ihn Symtomfrei bekommen durch entsprechende Halftung.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Lucie am November 11, 2011, 14:19:14
Von der Herstellung sind Luckylage und andere Kleinballen ähnlich - erst wird in großen Ballen gewickelt und siliert und später umgepackt. Köhne, Boxgrass usw. machen dann nur eine Vakkumverpackung drum, Luckylage die normale Folie.

Die Vakuumverpackungen haben den Vorteil, dass sie wirklich dicht (so lange nicht defekt) und sehr kompakt sind (aber eben auch 10 kg weniger) und sich gut auch alleine stapeln / transportieren lassen. Nachteil ist, das die Verpackungen leichter beschädigt werden können, als die ganzen Schichten Folie bei der Luckylage.

Qualitätsmäßig ist die Heulage z.B. von Köhne deutlich gleichmäßiger und qualitätsgesichert durch ständige Untersuchungen. Man kann davon ausgehen, dass das was auf der Packung drauf steht (Rohfasergehalt, Protein usw.) auch drin ist. Bei Luckylage ist das eher die normale "Landwirtschafstheulage" ohne Deklaration und unterliegt von der Feuchte und Struktur her größeren Schwankungen. Hin und wieder hatten wir auch mal verschimmelte Ballen darunter (die lagen bei uns aber auch länger, d.h. Mäuseschäden an der Folie nicht ausgeschlossen). Wir haben die Luckylage im alten Stall ca. 4 Jahre lang gefüttert und waren größtenteils zufrieden.

Eine Plackerei war allerdings immer das Abladen und Stapeln. Als Frau alleine eigentlich unmöglich, da die 30 kg Ballen nicht nur recht schwer, sondern vor allem groß und unhandlich waren.

Das ist einer der Gründe warum ich mittlerweile wieder auf "Industrieheulage" (von Verpackung und Deklaration betrachtet) umgestiegen bin.

Preislich ist der Unterschied inzwischen geringer geworden, da die Lieferung bei Luckylage jetzt Pauschal und nicht nach Entfernungen berechnet wird und für mich stand das Handling im Vordergrund. Das Köhne Pferdegras wird mir auf Palette bis vor den Stall geliefert (und wenn ich da nicht so eine blöde Rille vom Schiebetür hätte, in der der Hubwagen versackt, sogar bis in den Stall), die Ballen sind für mich als Single-Frau auch alleine problemlos zu bewegen und die Qualität ist so gut, dass ich bisher noch nie einen schlechten Ballen hatte. "Problem" ist die Vakuumverpackung. Wenn die Katze da ihre Krallen reinhaut, ist die Verpackung defekt. Deswegen hab ich den Großteil der Ballen noch zusätzlich mit einer Plane bedeckt.

Das Thema chronischer Husten ist eine never ending Story. Wie lange es dauert bzw. ob das Pferd symptomfrei wird, hängt von mehreren Faktoren ab und ist auch bei jedem Pferd anders, da auch bei jedem Pferd der Auslöser ein anderer sein kann. Meine Stute war jahrelang eigentlich symptomfrei - trotz Stroheinstreu. Nachdem ich sie wg. ihrer Arthrose weniger reiten konnte, wurde sie tendenziell anfälliger und dieses Frühjahr, wo sie wg. Hausbau und Umzug gar nichts getan hat, brauchte sie das erste mal seit Jahren wieder massiv Schleimlöser.
Ich denke wichtig ist die Veränderungen zu beobachten. Bei meiner Stute ist z.B. jetzt abhusten beim ersten Antraben "normal" - nicht schön, aber eben im Rahmen. Hustet sie öfter, ist das für mich ein Warnsignal, das was nicht stimmt. Dann die erste Frage - konnte sie an trockenes Heu oder hat sich sonst was verändert (ich füttere z.B. Plantagines zu und merke es, wenn sie es längere Zeit nicht bekommen hat). Wenn dann etwas außergewöhnliches war, stelle ich möglichst unseren "Idealzustand" her und beobachte, wenn eigentlich alles wie immer war, heißt es das da was im Busch ist. Dann muss der TA her.
Ganz wichtig, wenn man z.B. im Pensionsstall steht, sollte man versuchen seine Miteinsteller und den SB zu sensibilisieren. Manchmal läuft man damit aber echt vor die Wand. Ich kriege, wenn ich in anderen Ställen zu Besuch bin, oft die Krise, wenn ich sehe, dass dort das Heu von Rundballen aufgeschüttelt wird, quer durch die Stallgasse geschoben wird, in der Box der Pferde wieder aufgeschüttelt wird und mittendrin steht ein Pferd auf Späne und bekommt nasses Heu oder Heulage. Das kann sich der Besitzer dann auch schenken.... Bzw. auch für die anderen Pferde ist das alles andere als gesund und über kurz oder lang sind das alles chronische Huster (nur wollen das manche Besitzer nicht wahr haben).
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 11, 2011, 23:18:13
mir stellt sich jetzt echt die Frage, was das mit dem  Weidelgras auf sich hat :gruebel: Die teuerste Heulage, die ich getestet habe, besteht aus 100 % Reygras, also Weidelgras??? Auch das was ich bestellt habe und für gut empfunden habe, besteht aus 34 % Reygras (beständiges und normales). Aber ich denke trotzdem, lieber Weidelgras in der Heulage, als Kreuzkraut im Heu :wink:
Nein, mich überzeugt das nicht!Unsere Pferde haben auch keinen Dünnpfiff bekommen, die Haufen sehen ganz normal aus. Mir ist lediglich aufgefallen, dass die Pferde ein Bisschen weniger Haufen machen... ich führe das darauf zurück, dass das Futter besser verwertet wird, aber es feht auch die Rohfaser, da man weniger füttern muss...Also es muss noch ein Ersatz her! Ich denke an Futterstroh, welches matürlich wieder staubfrei und schimmelfrei sein muss, hat jemand einen Tip für mich?
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 12, 2011, 08:41:49
Das Weidelgras ist ein hervorragender Futterlieferant. Es hat nur ein großes Problem: es gehört zu den fruktanhaltigsten Gräsern. Für Pferde mit Reheempfindlichkeit (Fruktane) ist es ungeeignet. Durchfall bekommen die Pferde nicht davon, aber leichtfutterige Pferde können Probleme mit dem Zuckerhaushalt bekommen. Was mich persönlich stört, ist die Einseitigkeit der Gräser. Für Pferde wären fruktanarme, stengelige Sorten wie Wiesenfuchschwanz usw mit viel Rohfaser besser.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Alexa am November 12, 2011, 09:15:50
Während ich mir Eure antworten durchlese, fällt mir auch wieder ein, daß es leider bei uns im Stall, wie gesagt, es ist ein Offenstall mit neun Pferden, allerdings ist die Reitanlage recht groß und es gibt neben Laufboxen für bis zu 3 Pferden mit Paddock noch normale Einzelboxen und Rentneroffenstall..
Also es kam im vergangenen Jahr mehrmals vor, dass in den Offenstall, in dem ich meinen Haflinger stehen habe, Quaderballen, riesen groß, kriegt man nur mit Trecker bewegt... Heu von extrem schlechter Qualität "entsorgt" wurde. Mittendrin, als Einstreu, oder was auch immer der SB sich dabei gedacht hat. Dieses Heu riecht dann seeehr muffig, so dass mir selbst ganz anders wird, es weist tatsächlich weiße, staubende Herde auf und ist, wie ich selbst einmal mitbekommen habe, von den Einstellern der teureren Boxen beanstandet worden. Während dieser Zeit, es begann etwa im Feb./März diesen Jahres hat Darius lange und doll gehustet. Ich habe ein Vermögen für TA und Medikamente ausgegeben. Schon lange schlich sich da bei mir der Gedanke an dieses Heu ein. Auch die TÄ sagte, man müsse die Ursache der Allergie auslöschen.
Ist jedem Bekannt, aber das sag mal einer unserem SB. Ich habe es zwar noch nicht versucht, aber ich weiß genau, da könnte ich auch der Katze sagen: fang die Maus, das würd wohl eher geschehen.
Um dann auch noch mal auf die Heulage zurückzukommen, unsere ist feucht, der SB macht sie selbst und macht eben den Fehler, die Pferde nicht langsam umzustellen, sondern abrubbt damit leben zu müssen. Meiner hat sich wohl langsam dran gewöhnt, er pupt nicht mehr soo viel und die Äppel sind meistens schon wieder im normal Bereich, ledig einige Tröpfchen Kotwasser gehen nach dem äppeln ab.
Daraus schließe ich erst einmal, ich muß keine Panik schieben, daß mein Pferd durch die Heulage noch mehr schubbert, wie den Sommer über. Allerdings die Sache mit dem "ständigen vergiften" macht mir doch sorgen. Das kann doch kein normaler Mensch kontrollieren, welche Gräser oder sonstiges nicht geeignetes Gestrüp  darin enthalten ist...
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 12, 2011, 11:19:51
ich lasse regelmäßig die Leberwerte kontrollieren und vom Heu habe ich auch Proben eingeschickt, wenn mir der Ihnalt komisch vor kam. Zwei mal war es bereits giftiges Kreuzkraut! Da füttere ich lieber Heulage die regelmäßigen Tests unterliegt...
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: kristinafa am November 13, 2011, 13:14:58
@sonnchen:

Die Endophyten und das Endophytengift hat nichts mit Überzeugung zu tun.
Die gibt es einfach und es gibt sie schon seit Jahrhunderten.
Ein anderer Name für Weidelgras ist lolium perenne und umganssprachlich gibt es den Begriff Taumellolch(lolium temulentum), dieser Lolch ist eng verwandt mit unserem lolium perenne. Der Taumelloch ist Ursache für die Taumelkrankheit durch Endophyten, lolium perenne kann das selbe. Also nichts Neues.

Mit den Endophytengiften ist es wie mit dem Fruktan. Sie werden zu bestimmten Zeiten deutlich stärker produziert und auch weniger. Z.B. nach langer Trockenheit und darauffolgenden starken Regen, gibt es einen starken Anstieg.
(Im Amerika wird die Gefährlichkeit des Weidelgrases mit dem Jakobskreuzkraut gleich gesetz.)

Aber davon abgesehen, ist ein Fütterung die zu 100% aus ein Gras besteht damit zu vergleichen, als würden man sich als Mensch z.B nur von Weizenbrot ernähren. Einseitiger geht es wohl garnicht mehr. Das muss einem der gesunde Menschverstand schon sagen.
Das natürliche Nahrungsspektrum eines Pferdes umfasst mehr als 1000 verschiedene Pflanzen!

Das Weidelgras eine stabile Silage/Heulage ergibt ist dabei einfach nur logisch. Denn je höher der Zuckergehalt im Grüngut desto besser funktioniert die Silierung. Das man ein stabile Heulage hat, ohne jeglichen Schimmelbefall sagt noch längst nichts darüber aus, ob das Futter pferdegerecht ist.

Zu beurteilen welche Gräser und Kräuter auf der Wiese und im Heu sind sollte zu jeder Pferdehalterausbildung dazu gehören. Man sollte keine Sekunde in das Grübeln über Müslis und Zusatzfutter investieren, wenn man sich noch nicht damit beschäftigt hat was im Grundfutter ist!

Ein paar private Tests haben sogar gezeigt, dass wirklich artgerecht gefütterte Pferde das Kreuzkraut aus dem Heu aussortieren. D.h. je artgerechter Pferde ernährt und gehalten werden desto geringer bis gen Null ist die Chance, dass es sich an Giftpflanzen vergiftet.
(Mit einem Pferd, dass nur von 1-3 Gräsersorten ernährt wird und noch eine total pauschalisierte Mineralfutterversorgung erhält würde ich solche Tests natürlich nie wagen.)
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 13, 2011, 18:35:26
@ Kristinafa
dass es nicht gut ist, ein Pferd mit nur einer Grassorte zu ernähren ist mir schon klar, deshalb habe ich ja auch eine andere Heulage bestellt, mit vielen Kräutern und Gräsern, und mich nicht für die Swissheulage entschieden. Das mit dem Gift im Weidelgras glaube ich dir gerne, nur glaube ich auch, dass bei uns eine Vergiftung durch JKK eher wahrscheinlicher ist, als eine Vergiftung durch Weidelgras. Bei uns ist nämlich alles voll damit und die Bauern zucken nicht mit der Wimper, es wird einfach mit gemäht! Mein Wallach hat bereits schlechte Leberwerte dadurch. Dass die Pferde es aussortieren können stimmt nicht, die großen Stängel werden liegen gelassen, das ist richtig, aber der Rest der Pflanze wird gefressen. Die Bitterstoffe gehen beim Trocknen verloren. Auch die jungen Pflanzen auf der Weide werden abgefressen und zwar auch dann, wenn noch genügend anderes fressbares vorhanden ist. 

Aber noch mal zur der Swissheulage, der Hersteller ist der Meinung, dass Kreuzallergien dadurch ausgeschlossen werden, es ist gewollt, dass keine Kräuter drin sind, schließlich wird die Swissheulage ausschließlich an Heustauballergiker verkauf, b.z.w. an deren Besitzer... 

Außerdem denke ich, wenn ich eine professionell hergestellte Heulage kaufe, kann ich davon ausgehen, dass nichts giftiges drin ist, es wird ja kontrolliert und die Hersteller wären erledigt wenn sich die Pferde vergiften würden.

Gutes Heu gibt es bei uns in der Gegend leider nicht, das ist hier in jedem Stall das gleiche. Ich habe mit der Heulage gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, heute hat mein Wallach das erste mal nicht gehustet, auch nicht beim ersten Galopp :super:
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Alexa am November 15, 2011, 10:31:16
Gestern war die TÄ zwecks impfen bei Darius. Ich habe sie darauf angesprochen, daß die Pferde, und inzwischen sind es fast alle, stark mit weichen Haufen und Kotwasser auf die Heulage reagieren. Sie hat sich Darius genau angeschaut und hat mich beruhigt, das es zwar übel ist, zumal im Winter die stark verkoteten Pobacken und das Hinterteil abzuwaschen, jedoch wohl keinerlei Gesundheitsrisiko daraus resultiert. Ich soll für ca 10 Tage einen probiotischen Joghurt füttern und man könne so Pellets, ähnlich geformt sollen die sein  wie Leckerli, aus Leinsamen geben. Glaub ich zwar nicht, daß Darius Joghurt mag, aber probieren werde ich es. Und Leinsamen, sollten die nicht eigentlich verdauungsfördernd wirken?
Wie auch immer, ich überlege, ob man nicht auch etwas mit Schüßler Salzen probieren kann. Ich habe im frühen Sommer eigentlich gute Erfahrung damit gemacht, als Darius Fell nach einem Pilz und der folgenden Behandlung einen Katastrophalen Zustand hatte.
Vielleicht hat jemand schon Schüßler Salze angewandt?
Sorry,sollte es das Thema schon in einem anderen Thread geben, tut mir leid, ich habe es noch nicht gefunden.  :smiley8:
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 15, 2011, 10:43:33
Was auch hilft, ist etwas Struktur zu geben: Stroh. Joghurt wird nicht den Erfolg haben, Milchprodukte sind nicht wirklich für Pferde und die Bakterien halten sich nicht lange genug. Wenn aber alle Pferde Probleme haben, noch mal die Heulage ganz pingelig beäugen. Kotwasser selber ist unschön, aber nicht gefährlich.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 15, 2011, 10:45:34
Es gibt Leinkuchen, die man füttern kann. Leinsamen egal welche Farbe, sollte 10 Minuten gekocht werden, damit er schleimt. Sonst freuen sich die Vögel wenn die Appelhaufen kommen. Die Schale vom Leinsamen ist sehr hart. Für die Verdauung aber besser als Joghurt.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Babsy am November 15, 2011, 12:48:17
Ich stelle meine Pferde grade auf Heulage um, im Moment mische ich Heu und Heulage 1/1.

Welche Menge Heulage füttert ihr?
Bisher füttere ich immer aus Heunetzen, pro Pferd 2 Stück am Tag a 4 kg Heu und noch etwas Haferstoh zum knabbern. Jetzt mische ich 1/1 und mache die Heunetze weiterhin so voll wie vorher.
Aber wenn ich nur Heulage füttere, muss ich die Netze dann auch genau so voll machen wie jetzt mit dem Heu? Durch die restfeuchte ist sie ja fast doppelt so schwer wie das Heu. Ich könnte mengenmäßig (vom Volumen) auch weniger füttern und dafür die Menge an Haferstroh erhöhen, oder?
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 15, 2011, 13:14:43
also ich füttere meinem 500 kg Tierchen 3 x 2,5 kg Heulage, also 7,5 kg, zusätzlich ca. 1,5 kg Hartog Compactgras und etwas gereinigtes Stroh für die Nacht, meiner hat keinen Durchfall, er nimmt auch nicht ab oder zu, bis jetzt jedenfalls. Die Heulage ist auf alle Fälle viel schwerer als Heu, wenn du die Netze genauso voll machst wie mit Heu sollte das schon zu viel sein. Man rechnet ca. 1,5 kg pro 100 kg Pferd...
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 16, 2011, 09:21:56
Kommt auf die Feuchte an. Es gibt Heulage, die ist fast so trocken wie Heu, da wir es die Menge ähnlich sein. Und Heulage die sehr Feucht ist, 40 % Wasser enthält, da kann man die Menge erhöhen. Das Auge füttert aber auf jedem Fall mit. Jedes Pferd ist anderes in der Futterverwertung. Dazu kommt die tägliche Arbeit, Kalorienverbrauch und Fresszeit.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Babsy am November 16, 2011, 10:23:41
Danke, ich sehe es wie Florelle.

Mal als Beispiel:
- Heu ohne Restfeuchte : Gesamtmenge 8 kg
- Heulage mit 40% Restfeuchte : Gesamtmenge 13kg, davon Wasser 5,2kg, bleiben noch 7,8kg Futtermasse

Ich werde von der Volumenmenge jetzt etwas weniger füttern und dafür das Futterstroh etwas erhöhen. Denn Ansonsten haben die Pferde je nur 2 mal am Tag für ca. 1 Stunde was zu fressen. Selbst jetzt schaffen die 4kg (pro Pferd) in zwei Stunde weg obwohl ich schon aus Netzen füttere.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Thory am November 18, 2011, 16:33:58
ich fütter auch aus netzen und meine sind in ner std.fertig...die Fressmaschienen!
Was kostet die Heulage?Hat schonmal jemand durchgerechnet was da so an Futterkosten pro pferd und Tag zusammenkommen???
LG
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am November 24, 2011, 23:07:54
ja, ich habe durchgerechnet... wobei ich die Futtermenge noch verändert habe. Mein 500 kg Pferd bekommt nun am Tag 3 x 3 kg Heulage 2 kg Hartog Kompactgras und eine Bütte voll Futterstroh, außerdem bekommt er ca. 1,5 kg Kraftfutter am Tag . Wobei ich sagen muss, das Futtersroh ist am teuersten und ich werde es gegen Luzerne tauschen. Nur die Heulage kostet ca. 150, 00 Euro im Monat :gruebel: ich werde mir einen anderen Stall suchen, e.v. ist dann auch das Problem mit dem Ekzem gelöst...
 
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Lucie am November 25, 2011, 15:10:51
Was Heulage kostet hängt von den Ballen ab - in Großballen ist es auf das Kg gesehen schon günstiger. Ich hab dies Jahr für meine 20 kg Ballen inkl. Anlieferung auf Palette bis in den Stall 11 € / Ballen gezahlt.
30 kg Ballen hätten mich pro Ballen 14 € gekostet, dafür aber alleine abladen und staplen. Und die Dinger sind unhandlich.

Große Quader oder Rundballen müssten günstiger sein. Da meine 3 Ponies da aber zu lange dran fressen würden, hab ich da kein Interesse dran.

Ein 20 kg Ballen reicht bei mir für 4 -5 Portionen. Mein junges Pferd und die Oma bekommen Abends Heu (da geht gut ein halber Ballen drauf). Mein 400 kg mittleres Pony kriegt pro Tag ca. 8 kg Heulage plus Futterstroh. Das Jungpferd bekommt ca. 4 kg Heulage morgens (da tagsüber alle 3 zusammen laufen, weiß ich nicht genau wieviel jeder nur wirklich frisst) und 5 kg Heu Abends.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Alexa am November 28, 2011, 11:32:54
Es hat in der letzten Woche einige Kolik-Fälle bei uns am Stall gegeben. Aus unserer Offenstallgruppe waren es zwei Pferde, zumindest sind mir nicht mehr bekannt. Die Weide wurde sofort gesperrt, weil SB meinte, es läge am Gras. Komisch ist nur, dass die Rentnerpferde weiterhin auf die Weide gehen. Da ist nichts gesperrt. Alle anderen Pferde gehen nur noch Stundenweise auf die Weide. Was ich auch komisch empfand, es lag einmal ein Ballen Heulage bei unseren Pferden, den fand ich übelst stinkig, er war nass wie ein Schwamm und sehr dunkel. Ich habe alles davon bei den Pferden weggekrazt und habe Heu vorgelegt. Am nächsten Tag, als der zweite Kolik Fall aufgetreten war, war der Ballen Heulage weg und es lag ein anderer Ballen, der wesentlich besser aussah und auch roch, an der Stelle.
Wo kann ich denn Proben von der Heulage einschicken, zwecks Qualitätscheck, und was kostet sowas? Hat jemand Erfahrung?
Übrigens habe ich in Darius keinen Joghurt hineingekriegt. Weicher Kot mit reichlich Kotwasser ist nach wie vor da. Bei allen Pferden.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am November 28, 2011, 14:03:32
Das ist nicht billig und kommt darauf an, was untersucht werden soll (Bakterien, Verunreinigungen...) Die hier machen sowas z.B. http://www.lufa-nord-west.de/ Da müsste man sich ein Angebot holen. Wichtig: die Fütterung, Zeiten, Material und die Koliken, Darmprobleme dokumentieren. TA, Miteinstaller usw.  Die Heuproben so schnell wie möglich einschicken, sonst heißt es, dass das Zeug alt war. Die Frage ist, was ihr erreichen wollt. Wenn der Stallbetreiber weiter das Zeug füttern will, kann man nur ausserordentlich kündigen und den Stall wechseln.

Joghurt ist nix für Pferde.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Alexa am November 30, 2011, 11:53:45
Erreichen würde ich gerne, dass ich weiß, mein Pferd ist dort bestens aufgehoben und das Futter o.k.
Und wenn man bedenkt, wieviele Pferde auf der Anlage stehen und der SB wahrscheinlich jahrelange Erfahrung in der Pferdehaltung hat, ist es ja  möglich, dass wirklich mal ein Silageballen nicht in Ordnung war. Er ist ja auch rasch verschwunden. Ist ja auch nicht die Regel und mein Hafi steht nun fast zwei Jahre dort, da war das Heu immer in Ordnung.
Wenn ich den Stall wechseln würde wüßte ich auch nicht im Vorfeld, ob dort alles in Ordnung ist.

Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Hexe-Stan-Olli am Dezember 25, 2011, 18:05:23
wir füttern nur heulage und ich muss sagen es ist super...kein staubiges heu, kein husten. schimmel hatten wir auch noch keinen an den ballen (von diesem jahr)  :super: natürlich war auch ein ballen schon dabei der nicht so schön war, er war einfach zu feucht und hat nicht so schön gerochen, sowas dann aber aussortieren und da man in das futter nicht reinschauen kann muss man beim futter kauf etwas großzügiger rechnen und etwas mehr kaufen. ich bin voll und ganz für heullage, wenn sie gut ist und gut ist sie wenn sie grünlich ist und angenehm riecht und wenn die pferde heu liegen lassen und lieber die heullage fressen. das haben sie nämlich beim umstellen gemacht. als wenn sie die halme sortiert haben, das heu blieb liegen!

wir haben bei zwei rentnern das problem mit kotwasser, da probieren wir jetzt fermentgetreide aus...
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am Dezember 25, 2011, 18:14:48
Hallo Hexe,

wo bekommst du deine Heulage her? Was kostet sie und wie ist sie verpackt?
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Anke am Dezember 27, 2011, 06:43:49
Hi,

ich habe eine Frage aus der Praxis an die Leute, die Heulage portioniert füttern: Schüttelt ihr die Heulage auf?

LG ANke
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Florelle am Dezember 28, 2011, 18:22:06
Ich schüttel unsere Heulage immer auf, allein schon wegen möglicher Fremdkörper.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: ramses am Dezember 29, 2011, 12:35:10

Hallo,

ich schüttel meine Heulage auch auf (um alles was nicht reingehört auch zu entdecken) und stopfe das Heu dann in Netze.

Gruß

Sandra
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Lucie am Dezember 29, 2011, 16:30:43
Ich schüttele die Heulage nicht auf (Fremdkörper hatte ich jetzt 1x - von daher jetzt doch?). Ansonsten finde ich es ganz praktisch die stark gepresste Heulage ins Netz zu stopfen. Die Ponies brauchen dann länger um sie aus dem Netz zu zupfen. Außerdem passt mehr rein.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Anke am Dezember 29, 2011, 22:43:28
Hallo Lucie und weitere Netzfütterer,

welche Erfahrungen habt ihr denn so mit Maschengrößen gemacht? Und wie hoch sollte man ein Heunetz hängen und was ist zu beachten?

Das mit der Aufschüttelei der Heulage ist nämlich genau meine Frage, meine Pferde scheinen nämlich am Zupfen Spaß zu haben, glaube ich zumindest wahrzunehmen. Fressen sie dann tatsächlich länger oder das Gegenteil, hauen sie sich sich gierig ganze Heulage-Stücken ins Maul? Vor Fremdkörpern wie beispielsweise einem Stück Holz habe ich jetzt nicht so große Angst, das kriegen die Pferde selbst hin.Sollte ein toter Nager drin sein, der verseucht doch eh den ganzen Ballen, oder? Ist es dann Glück, wenn man diesen früh findet, um den Rest des Ballens schnell zu entsorgen?

Ich bin noch unentschlossen, wie ich weiter verfahre. Danke für die Denkanstöße gebenden Rückmeldungen.
Einen guten Rutsch wünscht
Anke
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Lucie am Januar 02, 2012, 07:57:26
Ein frohes neues Jahr!

Also die Ponies haben Anfangs schon langsamer gefressen durch die Netze. Allerdings nimmt die Fresszeit mit der Gewöhnung wieder ab. Außerdem ist es halt doch etwas fraglich ob die Fresshaltung auf Dauer so gut ist. Ich füttere trotzdem einen Teil aus Netzen. Ein bisschen länger dauert es doch und vor allem fressen sie sauberer und latschen nicht ständig durch das Futter. Ich habe für die Heulage Netze mit 2cm Maschenweite, die ich zusätzlich in ein Netz mit 3 cm Maschenweite packe. Bei den kleinen Netzen ist mir die Aufhängung zu schlecht und die Maschen sind verschweißt und nicht geknotet, so dass das Netz nicht so stabil ist, wenn die Ponies da mit Frust dran gehen. Nach der Grundsättigung gibt es dann immer später noch mal was vom Boden ohne Netz (ich füttere derzeit 4x täglich Raufutter - leider Arbeitsbedingt nicht so schön gleichmässig, wie es von den Fresspausen her sinnvoll wäre - aber bei Heu satt werden die mir zu dick).
Lola (das alte Pony) frisst aus Netzen gar nichts. Ob sie nicht will oder nicht kann, kann ich nicht sagen. Eigentlich zupfen sie ja mit den Lippen - das sollte sie können. Aber während die Großen die Netze haben, hat sie ihre Heucobs in der Box. Und vom Boden frisst sie mit.

Ich will jetzt noch mal einen Versuch mit Heukisten machen - also Kisten mit Gitterdeckel. Angeblich soll sich dadurch die Fresszeit eher verlängern als durch die Netze. Die Fresshaltung ist auf jeden Fall besser. Ich muss nur mal gucken wann ich Zeit zum Basteln habe.

Meine Netze hängen unterschiedlich hoch. In der Box hängt es höher. Draussen vorm Stall ist es im lerren Zustand nur ca. 10 cm vom Boden weg. Da meine nicht beschlagen sind und die Maschen selbst für Lolas Hufe zu klein sind, mache ich mir da mit hängen bleiben recht wenig Gedanken. Wichtig ist das das Zugband weit genug oben ist - da passen Pferdebeine durch.
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: sonnchen am Januar 02, 2012, 19:39:20
erst mal nachträglich allen ein frohes neues Jahr!
ich schüttle auch erst mal den Ballen komplett auf, die Heulage von Rittmann ist derartig zusammengepappt dass man richtig Mühe damit hat. In ein paar wenigen Ballen war ein Hefenest zu finden, einer hat stellenweise ganz komisch gerochen, ich glaube das war eine Fehlgährung, außerdem waren in wenigen Ballen kleine Erdekugeln zu fingen. Wir haben uns entschlossen noch einen anderen Heulagelieferanten auszuprobieren, so haben wir bei Timo-Pack bestellt. Da ausgerechnet ein Ballen ganz unten beim Transport beschädigt wurde, habe ich die ganze Palette umgesetzt. Was ich ganz merkwürdig fand, war folgendes:

Die Ballen waren auf Plastikverpackungen von Derby-Pferdegras gestapelt :gruebel:
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Anke am Januar 03, 2012, 13:32:13
Interessant, interessant,

was sind denn Fressgitterkisten?

LG ANke
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: Lucie am Januar 04, 2012, 11:56:17
Darf man Links zu anderen Foren einstellen? Wenn nicht, bitte löschen.

Heukisten (Slow Hay Feeder) s. hier:

http://selbermachenrundumspferd.forumprofi.de/alles-rund-um-das-futter-fuetterungstechnik-f17/slow-hay-feeder-kopie-aus-altem-forum--t26.html (http://selbermachenrundumspferd.forumprofi.de/alles-rund-um-das-futter-fuetterungstechnik-f17/slow-hay-feeder-kopie-aus-altem-forum--t26.html)

Keine Ahnung wann ich zu meinem Bastelversuch und dann Test komme. Im Zweifelsfall Sommerarbeit für den nächsten Winter...
Titel: Re: Heulage füttern???
Beitrag von: noah2003 am Januar 26, 2012, 08:15:12
moin moin,
ich wundere mich gerade, dass eure HEUlage "in Stücken zusammen pappt" - seid ihr sicher, dass das Heulage ist und nicht Silage?
ich habe auch Heulage (Rundballen,Durchmesser ca. 1,20m). Die sieht aus wie Heu, fühlt sich nur ein wenig feuchter/klammer an.
Selbst stark gepresst, kleben da keine Stücke zusammen. ich fülle das vom Ballen in so große selbststehende Laubtaschen,häng das an die Federwaage u. dann ab in die Raufe. Beim Abnehmen vom Ballen ist es so lose+fluffig,dass ich Fremdkörper auf jeden Fall sehen würde bzw. würde rausfallen.

habe früher aus engmaschigen frei baumelnden Netzen gefüttert, Maschenweite 3cm. war nur ne geringfügige Fresszeitverlängerung bei unseren 4 Leichtfuttrigen.
Seit gut 2 Jahren gibts die Raufutterfreigabe über zeitschaltuhr, damit die Fresszeiten nicht zu kurz sind,habe ich in den Futterständen die Gitterstäbe (Abstände 7cm....= zu groß) mit 3cm-MW-Netz ausgestattet. Das ist nun sehr prima, die Leichtfuttrigen können nun ihre abgewogenen Tagesration  8 Mahlzeiten á   45min  in 24h mampfen.
Statt Gitterstäbe+engmaschiges Netz-Kombination wäre Gitterdraht ne Alternative. Allerdings warte ich da noch auf Langzeiterfahrungen wie das  Fressen durch Gitterdraht so langfristig den Pferdezähnen bekommt.....