Autor Thema: Heulage füttern???  (Gelesen 52967 mal)

Offline Florelle

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #15 am: November 09, 2011, 10:11:48 »
Ich habe mal was im www gefunden, was absolut nicht nachahmungsfähig ist:

http://www.neuropool.com/berichte/tiere/wie-waescht-man-verschimmeltes-heu-.html

 :schock: :grimmy:
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
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Offline Anke

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #16 am: November 09, 2011, 19:36:53 »
Das gibt' doch gar nicht :kopfnuss:
Pepe, geb. '96 in Andalusien, seit '99 mein Pferd.
Seit '01 Heustauballergiker, seit '06 SEler, '08/'09 schwer, seit '10 nach Umzug symptomfrei.
Eingeschränkter Weidegang, bedarfsgerechte Mineralisierung, keine Decke mehr.

Offline Alexa

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #17 am: November 10, 2011, 13:04:13 »
Hallo Leute,
bin grad ganz neu hier und möchte mich kurz vorstellen, bevor ich loslege. (Oder habt Ihr da eine extra Rubrik für?)
Ich bin 42 jahre jung, habe Familie und einen 9 jährigen Haflingerwallach, der western-freizeit-mäßig geritten wird. Ich  bekam ihn dreijährig,im Mai 2005, mit wunderbarer voller Mähne. Im Dezember, bei Frost fing er erstamlig zu scheuern an. Und das so übel, dass er sich die komplette Schweifrübe und große Stellen am Mähnenkamm wund gescheuert hat. Der TA meinte :ganz klar, SE.
Im Winter??
Kurz und gut, nach einem Stall wechsel, zwei Jahre später, keinerlei Probleme mit schubbern, Mähne ist herrlich voll gewachsen..
Tja, bis ich im vergangenen Jahr in einen anderen Stall-Offenstall, ging. In den Sommermonaten fing es wieder an, im Winter war ruhe und auch in diesem Sommer ging die Post ab.
Daher gehe ich davon aus, dass auch mein hafimann SE hat.
Nun mein Beitrag : Heulage oder Silage, wird bei uns seit einigen Wochen auch gefüttert. Eine Bekannte meinte auch, in Silage sei zu viel Eiweiß... ich weiß nicht was stimmt.Fakt ist auf jeden Fall: alle Pferde in der Offenstallherde bekamen Verdauungsprobleme. Teilweise machen die Kuhfladen. Im Augenblick ist es bei meinem Pferd nicht sooo schlimm, er äppelt ziemlich weich und zum Schluß kommt immer etwas Kotwasser, was ich jetzt nicht als Durchfall bezeichnen würde. Meine Bedenken sind nun einerseits, ob da auch Rehe- oder Kolikgefahr ist, und eben wie sieht es mit dem Eiweiß aus? Da der SB inzwischen nicht mehr ganztägig Heu- bzw. Silage zur verfügung stellt, gehe ich optimistisch davon aus- da passiert nix.
Aber wohl fühle ich mich damit nicht so recht..

Offline Florelle

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #18 am: November 10, 2011, 13:24:03 »
Hi Alexa.... (ja gibt Vorstellbox)

Also.... der Eiweißgehalt hängt vom Schnittzeitpunkt des Grases ab. Heulage wird zum Heuzeitpunkt geerntet, hat genauso viel Eiweiß wie Heu, ist durch die kürze Trocknungszeit und die Folienwicklung gehaltvoller an Mineralien und Vitaminen. Vergleich: Sauerkraut und Skorbut auf See. Feuchte Silagen können bei empfindlichen Pferden Kotwasser auslösen. ABER auch verdorbene(s) Heu / lagen / Silagen oder schimmeliges Grundfutter schädigen die Verdauungsbakterien, die Leber oder es kommt zu Kotwasser (hat oft auch zig andere Gründe, nur wird oft schnell Silage gerufen....). Da werden oft Sicherheitsregeln nicht eingehalten und das Futter kippt um und macht krankt. Alles schimmelige, muffige, verfärbtes usw Grundfutter gehört in die Entsorgung.

Ein Pferdedarm braucht etwa 14 Tage, bis sich die Darmbakterien ans Futter gewöhnt haben. Da kann es zu Durchfällen, matschigen Haufen, Blähungen kommen oder es passiert auch nix sichtbares. Deshalb das Futter immer langsam einschleichen. Auch wenn scheinbar alles toleriert wird.

Eine gute Heulage ist ein staubarmes und gehaltvolles Futter für Pferde. Wenn die Qualität stimmt.

Wir haben auch SEler, die haben mit der Heulage keine Probleme. Auch Feuchte Heulagen haben sie gut vertragen.
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Offline kristinafa

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #19 am: November 10, 2011, 14:55:26 »
Hallo!

Ich denke auch nicht, dass du dir Sorgen um den Eiweißgehalt machen musst.

Interessanter wäre die Frage, ob euer Grundfutter im Stall aus viel Weidelgras besteht.
Hier ein Link dazu: http://www.pferde-tierheilpraktikerin.de/Gras.html

Wenn ja, dann kann es sein, dass eure Pferde einer ständigen Vergiftung ausgesetzt sind.
Man könnte als Gegenprobe drei bis vier Tage ein weidelgrasfreies Heu füttern und beobachten, ob die Kuhfladen wieder weg gehen.

Auch das wieder aufflammende Sommerekzem spricht für zu viele Weidelgras(gift) auf Weiden und im Grundfutter.
Haflingerstute Bonita: 21 Jahre alt, schon lange Ekzemer
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Offline kristinafa

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #20 am: November 10, 2011, 15:06:34 »
@ Moderatoren:

Können wir das Thema Weidelgras und Endophytengifte im Bereich Fütterung festpinnen?

Ich denke, dass es ein sehr wichtige Information ist, es scheint einen sehr großen Zusammenhang zwischen den Grasgiften und dem SE zu geben.
Man kann sicherlich vielen SE Pferden schon alleine dadurch helfen, dass man ein für Pferde geeignetes Grundfutter verwendet.



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Offline Florelle

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #21 am: November 10, 2011, 17:59:03 »
Das mit dem Deutschen Weidelgras ist auch Interessant wegen der Fruktane. Und, es taucht in den gängigen Heulage Kaufminipacks und auf Packungen für Heucobs auf. Es gibt noch den Verwandten das Welsche Weidel Gras... verschiedene Namen lenken davon ab:

Namen für Weidelgras:

• Lolium perenne

• Dtsch. Weidelgras
• Ausdauerndes Weidelgras
• Engl. Weidelgras
• Engl. Raigras
• Raygras
• Welsches Weidelgras
• ital. Raygras
• Dauer-Lolch

 usw.

Vorteil: es ist Trittfest, wuchsfreudig, keimt sehr schnell und kann 5 mal gemäht werden.
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Offline sonnchen

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #22 am: November 10, 2011, 23:39:57 »
also ich muss sagen, die Heulage, welche ich gekauft habe ist tip top! Sie ist nicht eingewickelt sondern in einer Verpackung, ähnlich wie Kaffeebohnen verpackt. Da ist nichts weiß oder blau oder wie auch immer, der ganze Ballen ist von gleichmäßiger Qualität. Es sind auch keine Disteln oder sonstiges Unkraut darin zu finden, ich bin damit sehr zufrieden. Ich hatte letze Woche noch einen Ballen LuckyLage bestellt, dieser ist gestern geliefert worden, heute habe ich ihn aufgewickelt. Dieser Ballen war in so einer Endlosfolie eingewickelt, und tatsächlich denke ich, dass ein normaler Heuballen daraus werden sollte, das Wetter hat wohl nicht mitgespielt und dann wurde halt Heulage daraus... der Ballen ist nicht gleichmäßig feucht, einige Stellen sind viel trockener und manchmal ist die Farbe komisch, ja komisch grün oder grünbläulich... :gruebel: zum glück habe ich nur einen kleinen Probeballen bestellt.

Mal eine Frage an die Heustauballergiker:
wie lange dauert es, bis der Husten weg ist? Ich habe zwar das Gefühl,dass er besser geworden ist, aber beim Tempo steigern hustet mein Wallach immer ein mal...

Offline Florelle

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #23 am: November 11, 2011, 08:03:27 »
Luckylage wird relativ trocken (60%) in Großballen gepresst und dann nach 6 Wochen in Kleinballen mit Folie eingeschrumpft. (Laut Webseite).  :gruebel:
Der Husten ist Allergisch, die chronische Entzündung der Bronchien kann durch staubarme Haltung gelindert werden. Jeder lungengängige Stoff reizt weiter das Atemsystem und führt zur Schleimbildung, die irgendwann einfach chronisch wird. Deshalb sollte je nach Erkrankung das Pferd so wenig Staub wie möglich einatmen, dazu gehören auch staubige Reithallen, Pollen, Schimmel (Stroh), Ammoniak ... Nassfegen und die anderen Pferde sollten auch Heulage oder Nassheu bekommen. Der Husten beim Antraben kommt beim tieferen Durchatmen. Deshalb viel bewegen, frische Luft, damit die Lunge gelüftet wird und der Schleim regelmässig entfernt werden kann. Die Pferde schlucken den aber auch geräuschlos ab und husten nicht immer. Der chronische Husten wird nicht mehr weggehen, aber man kann ihn Symtomfrei bekommen durch entsprechende Halftung.
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Offline Lucie

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #24 am: November 11, 2011, 14:19:14 »
Von der Herstellung sind Luckylage und andere Kleinballen ähnlich - erst wird in großen Ballen gewickelt und siliert und später umgepackt. Köhne, Boxgrass usw. machen dann nur eine Vakkumverpackung drum, Luckylage die normale Folie.

Die Vakuumverpackungen haben den Vorteil, dass sie wirklich dicht (so lange nicht defekt) und sehr kompakt sind (aber eben auch 10 kg weniger) und sich gut auch alleine stapeln / transportieren lassen. Nachteil ist, das die Verpackungen leichter beschädigt werden können, als die ganzen Schichten Folie bei der Luckylage.

Qualitätsmäßig ist die Heulage z.B. von Köhne deutlich gleichmäßiger und qualitätsgesichert durch ständige Untersuchungen. Man kann davon ausgehen, dass das was auf der Packung drauf steht (Rohfasergehalt, Protein usw.) auch drin ist. Bei Luckylage ist das eher die normale "Landwirtschafstheulage" ohne Deklaration und unterliegt von der Feuchte und Struktur her größeren Schwankungen. Hin und wieder hatten wir auch mal verschimmelte Ballen darunter (die lagen bei uns aber auch länger, d.h. Mäuseschäden an der Folie nicht ausgeschlossen). Wir haben die Luckylage im alten Stall ca. 4 Jahre lang gefüttert und waren größtenteils zufrieden.

Eine Plackerei war allerdings immer das Abladen und Stapeln. Als Frau alleine eigentlich unmöglich, da die 30 kg Ballen nicht nur recht schwer, sondern vor allem groß und unhandlich waren.

Das ist einer der Gründe warum ich mittlerweile wieder auf "Industrieheulage" (von Verpackung und Deklaration betrachtet) umgestiegen bin.

Preislich ist der Unterschied inzwischen geringer geworden, da die Lieferung bei Luckylage jetzt Pauschal und nicht nach Entfernungen berechnet wird und für mich stand das Handling im Vordergrund. Das Köhne Pferdegras wird mir auf Palette bis vor den Stall geliefert (und wenn ich da nicht so eine blöde Rille vom Schiebetür hätte, in der der Hubwagen versackt, sogar bis in den Stall), die Ballen sind für mich als Single-Frau auch alleine problemlos zu bewegen und die Qualität ist so gut, dass ich bisher noch nie einen schlechten Ballen hatte. "Problem" ist die Vakuumverpackung. Wenn die Katze da ihre Krallen reinhaut, ist die Verpackung defekt. Deswegen hab ich den Großteil der Ballen noch zusätzlich mit einer Plane bedeckt.

Das Thema chronischer Husten ist eine never ending Story. Wie lange es dauert bzw. ob das Pferd symptomfrei wird, hängt von mehreren Faktoren ab und ist auch bei jedem Pferd anders, da auch bei jedem Pferd der Auslöser ein anderer sein kann. Meine Stute war jahrelang eigentlich symptomfrei - trotz Stroheinstreu. Nachdem ich sie wg. ihrer Arthrose weniger reiten konnte, wurde sie tendenziell anfälliger und dieses Frühjahr, wo sie wg. Hausbau und Umzug gar nichts getan hat, brauchte sie das erste mal seit Jahren wieder massiv Schleimlöser.
Ich denke wichtig ist die Veränderungen zu beobachten. Bei meiner Stute ist z.B. jetzt abhusten beim ersten Antraben "normal" - nicht schön, aber eben im Rahmen. Hustet sie öfter, ist das für mich ein Warnsignal, das was nicht stimmt. Dann die erste Frage - konnte sie an trockenes Heu oder hat sich sonst was verändert (ich füttere z.B. Plantagines zu und merke es, wenn sie es längere Zeit nicht bekommen hat). Wenn dann etwas außergewöhnliches war, stelle ich möglichst unseren "Idealzustand" her und beobachte, wenn eigentlich alles wie immer war, heißt es das da was im Busch ist. Dann muss der TA her.
Ganz wichtig, wenn man z.B. im Pensionsstall steht, sollte man versuchen seine Miteinsteller und den SB zu sensibilisieren. Manchmal läuft man damit aber echt vor die Wand. Ich kriege, wenn ich in anderen Ställen zu Besuch bin, oft die Krise, wenn ich sehe, dass dort das Heu von Rundballen aufgeschüttelt wird, quer durch die Stallgasse geschoben wird, in der Box der Pferde wieder aufgeschüttelt wird und mittendrin steht ein Pferd auf Späne und bekommt nasses Heu oder Heulage. Das kann sich der Besitzer dann auch schenken.... Bzw. auch für die anderen Pferde ist das alles andere als gesund und über kurz oder lang sind das alles chronische Huster (nur wollen das manche Besitzer nicht wahr haben).
derzeit ohne Ekzemerpony
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Offline sonnchen

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #25 am: November 11, 2011, 23:18:13 »
mir stellt sich jetzt echt die Frage, was das mit dem  Weidelgras auf sich hat :gruebel: Die teuerste Heulage, die ich getestet habe, besteht aus 100 % Reygras, also Weidelgras??? Auch das was ich bestellt habe und für gut empfunden habe, besteht aus 34 % Reygras (beständiges und normales). Aber ich denke trotzdem, lieber Weidelgras in der Heulage, als Kreuzkraut im Heu :wink:
Nein, mich überzeugt das nicht!Unsere Pferde haben auch keinen Dünnpfiff bekommen, die Haufen sehen ganz normal aus. Mir ist lediglich aufgefallen, dass die Pferde ein Bisschen weniger Haufen machen... ich führe das darauf zurück, dass das Futter besser verwertet wird, aber es feht auch die Rohfaser, da man weniger füttern muss...Also es muss noch ein Ersatz her! Ich denke an Futterstroh, welches matürlich wieder staubfrei und schimmelfrei sein muss, hat jemand einen Tip für mich?

Offline Florelle

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #26 am: November 12, 2011, 08:41:49 »
Das Weidelgras ist ein hervorragender Futterlieferant. Es hat nur ein großes Problem: es gehört zu den fruktanhaltigsten Gräsern. Für Pferde mit Reheempfindlichkeit (Fruktane) ist es ungeeignet. Durchfall bekommen die Pferde nicht davon, aber leichtfutterige Pferde können Probleme mit dem Zuckerhaushalt bekommen. Was mich persönlich stört, ist die Einseitigkeit der Gräser. Für Pferde wären fruktanarme, stengelige Sorten wie Wiesenfuchschwanz usw mit viel Rohfaser besser.
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Re: Heulage füttern???
« Antwort #27 am: November 12, 2011, 09:15:50 »
Während ich mir Eure antworten durchlese, fällt mir auch wieder ein, daß es leider bei uns im Stall, wie gesagt, es ist ein Offenstall mit neun Pferden, allerdings ist die Reitanlage recht groß und es gibt neben Laufboxen für bis zu 3 Pferden mit Paddock noch normale Einzelboxen und Rentneroffenstall..
Also es kam im vergangenen Jahr mehrmals vor, dass in den Offenstall, in dem ich meinen Haflinger stehen habe, Quaderballen, riesen groß, kriegt man nur mit Trecker bewegt... Heu von extrem schlechter Qualität "entsorgt" wurde. Mittendrin, als Einstreu, oder was auch immer der SB sich dabei gedacht hat. Dieses Heu riecht dann seeehr muffig, so dass mir selbst ganz anders wird, es weist tatsächlich weiße, staubende Herde auf und ist, wie ich selbst einmal mitbekommen habe, von den Einstellern der teureren Boxen beanstandet worden. Während dieser Zeit, es begann etwa im Feb./März diesen Jahres hat Darius lange und doll gehustet. Ich habe ein Vermögen für TA und Medikamente ausgegeben. Schon lange schlich sich da bei mir der Gedanke an dieses Heu ein. Auch die TÄ sagte, man müsse die Ursache der Allergie auslöschen.
Ist jedem Bekannt, aber das sag mal einer unserem SB. Ich habe es zwar noch nicht versucht, aber ich weiß genau, da könnte ich auch der Katze sagen: fang die Maus, das würd wohl eher geschehen.
Um dann auch noch mal auf die Heulage zurückzukommen, unsere ist feucht, der SB macht sie selbst und macht eben den Fehler, die Pferde nicht langsam umzustellen, sondern abrubbt damit leben zu müssen. Meiner hat sich wohl langsam dran gewöhnt, er pupt nicht mehr soo viel und die Äppel sind meistens schon wieder im normal Bereich, ledig einige Tröpfchen Kotwasser gehen nach dem äppeln ab.
Daraus schließe ich erst einmal, ich muß keine Panik schieben, daß mein Pferd durch die Heulage noch mehr schubbert, wie den Sommer über. Allerdings die Sache mit dem "ständigen vergiften" macht mir doch sorgen. Das kann doch kein normaler Mensch kontrollieren, welche Gräser oder sonstiges nicht geeignetes Gestrüp  darin enthalten ist...

Offline sonnchen

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #28 am: November 12, 2011, 11:19:51 »
ich lasse regelmäßig die Leberwerte kontrollieren und vom Heu habe ich auch Proben eingeschickt, wenn mir der Ihnalt komisch vor kam. Zwei mal war es bereits giftiges Kreuzkraut! Da füttere ich lieber Heulage die regelmäßigen Tests unterliegt...

Offline kristinafa

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Re: Heulage füttern???
« Antwort #29 am: November 13, 2011, 13:14:58 »
@sonnchen:

Die Endophyten und das Endophytengift hat nichts mit Überzeugung zu tun.
Die gibt es einfach und es gibt sie schon seit Jahrhunderten.
Ein anderer Name für Weidelgras ist lolium perenne und umganssprachlich gibt es den Begriff Taumellolch(lolium temulentum), dieser Lolch ist eng verwandt mit unserem lolium perenne. Der Taumelloch ist Ursache für die Taumelkrankheit durch Endophyten, lolium perenne kann das selbe. Also nichts Neues.

Mit den Endophytengiften ist es wie mit dem Fruktan. Sie werden zu bestimmten Zeiten deutlich stärker produziert und auch weniger. Z.B. nach langer Trockenheit und darauffolgenden starken Regen, gibt es einen starken Anstieg.
(Im Amerika wird die Gefährlichkeit des Weidelgrases mit dem Jakobskreuzkraut gleich gesetz.)

Aber davon abgesehen, ist ein Fütterung die zu 100% aus ein Gras besteht damit zu vergleichen, als würden man sich als Mensch z.B nur von Weizenbrot ernähren. Einseitiger geht es wohl garnicht mehr. Das muss einem der gesunde Menschverstand schon sagen.
Das natürliche Nahrungsspektrum eines Pferdes umfasst mehr als 1000 verschiedene Pflanzen!

Das Weidelgras eine stabile Silage/Heulage ergibt ist dabei einfach nur logisch. Denn je höher der Zuckergehalt im Grüngut desto besser funktioniert die Silierung. Das man ein stabile Heulage hat, ohne jeglichen Schimmelbefall sagt noch längst nichts darüber aus, ob das Futter pferdegerecht ist.

Zu beurteilen welche Gräser und Kräuter auf der Wiese und im Heu sind sollte zu jeder Pferdehalterausbildung dazu gehören. Man sollte keine Sekunde in das Grübeln über Müslis und Zusatzfutter investieren, wenn man sich noch nicht damit beschäftigt hat was im Grundfutter ist!

Ein paar private Tests haben sogar gezeigt, dass wirklich artgerecht gefütterte Pferde das Kreuzkraut aus dem Heu aussortieren. D.h. je artgerechter Pferde ernährt und gehalten werden desto geringer bis gen Null ist die Chance, dass es sich an Giftpflanzen vergiftet.
(Mit einem Pferd, dass nur von 1-3 Gräsersorten ernährt wird und noch eine total pauschalisierte Mineralfutterversorgung erhält würde ich solche Tests natürlich nie wagen.)
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