Autor Thema: Ausbinden  (Gelesen 5238 mal)

Offline Jammie

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Ausbinden
« am: April 18, 2006, 09:40:52 »
Huhu  :winke:
da ich mit angel oft den kampf habe, dass sie nicht an den zügel gehen will und total gegendrückt, habe ich mir jetzt überlegt mal öfters mit hilfsmitteln zu reiten. das soll aber wirklich immer nur kruze zeiot geschehen. erstmal ordentlich warm reiten und lang und tief und dann für 10 oder 15 minuten.
meine frage ist nun, was ihr mir für hilfsmittel empfiehlt.
mir wurde ein stoßzügel empfohlen, da ausbinder an den seiten einfach zu starr sind. die gummiausbinder, die quasie über den hals und unter den bauch gehen sollen auch nichts taugen, da das pferd lernt gegenzusteuern.
der stoßzügel soll gut sein, da man das pferd rechts und links biegen kann und es eine eher konstante anlehnung hat und halt viel mehr freiraum.
was sagt ihr dazu?
wisst ihr vielleicht acuh wo man noch ausbinder ohne diesen gummiring ind er mitte kaufen kann?
ich werde mir heute zwei ausbinder udn eine longierbrille kaufen damit ich dann den stoßzügel  habe.....
was ist eure meinung dazu? und wer reitet von euch mit hilfszüeln? mit welchen und mit welchem erfolg?
ich habe angl früher oft an den zügel bekommen aber mittlerweile ist das bei uns echt ein kampf geworden. und ich möchte da nur etwas abhelfen, damit man sich aufs reiten konzentrieren kann und angel nicht stöändig das gefühl hat, keine alehnung zu haben.

Offline Florelle

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« Antwort #1 am: April 18, 2006, 09:58:34 »
Hi Jammie....

wenn Dein Pferd den Kopf nicht runternimmt, ist es noch nicht genug Gymnastiziert. Das Ausbinden bringt nur kurzfristig einen Erfolg, weil es das Problem nicht beseitigt. Das Problem liegt wahrscheinlich in der fehlenden Gymnastizierung.
Also...gebogenen Linien, Wendungen, Tempoübergänge usw reiten.

Ganz wichtig ist das Longieren. Nicht am Halfter im Kreis jagen, sondern mit Dreieckszügeln ausbinden und vile Übergänge, Zirkelvergrößern und verkleinern fordern.  Dreieckszügel oder auch Schlaufzügel geben dem Pferd die Möglichkeit sich nach vorne zu strecken. Ausbinder sind starr und wenn sie zu lange verwendet werden, hängen sich die Pferde rein.
Stoßzügel kann ich überhaupt nicht leiden. Sie rucken dem Pferd immer, wenn es den Kopf hochnimmt. Und zu mehr sind sie auch nicht da...verhindern dass das Pferd aus der Hand kommt. Denke gerade an Tonnenrennen und Co.

Beim Reiten das Pferd anhalten und den Zügel annehmen und Konatkt zum Pferdemaul herstellen. Warten, bis as Pferd em Druck nachgibt.  Dann sofort mit der Hand nachgeben, damit das Pferd lernt, dem Zügeldruck nach unten zu weichen. Ganz wichtig ist aber das sofortige Nachgeben, damit das Pferd belohnt wird durch das nachlassen des Druckes im Maul. Wenn das klappt, wechelst Du in die nächste Gangart.

Es dauert, bis ein Pferd eine sichere Anlehnung findet. Eventuell überprüfe mal das Gebiss im Maul. Passt die Länge, wie sieht die Zungendicke aus. Eine dicke Zunge möchte eine dünne Trense.

Und das wichtigste....viel Geduld!
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
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Offline Burschi

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« Antwort #2 am: April 18, 2006, 10:15:55 »
Florelle hat Recht und warum müssen es immer diese Ausbinder sein, die dem Tier jegliche Möglichkeit der Ausbalancierung nehmen? Mit dem Kopf und Schweif balancieren Pferde aus, als nicht festschnüren. Wenn Du über "Hilfszügel" nachdenkst, dann versuch Dreieckszügel (die natürlich nicht festgezurrt werden!!!). Meistens verstehen die Tiere bei ordentlichem und überlegtem Longieren mit denen sehr schnell, wo der Kopf hin soll. Wenn das geschafft ist, dann kannst Du mit Cavalettis/Stangen anfangen, das hilft den Rücken locker zu machen und aufzuwölben, ist das geschafft, dann wird´s auch beim Reiten einfacher werden... aber das braucht Zeit, Geduld, Zeit... Geduld... Jede Andeutung in die richtige Richtung muss gelobt werden, Strafe außen vor lassen. Immer Loben, Loben, Loben... das Pferd entspannt, weil es weiß, dass das, was es tut, richtig ist. Nur ein entspanntes Pferd kann den Kopf locker runternehmen (wir reden hier nicht von Rollkur etc)...
Das Tier muss auch erst einmal in Sachen "an den Zügel gehen" Kondition und Muskulatur aufbauen...

Im übrigen kann das Gegenhalten auch von Zahn- und/oder Rückeproblemen herrühren...

LG

Könnte ja noch Stunden weiterschreiben... aber bitte: keine Ausbinder, Stoßzügel, Schlaufen, Halsverlängerer, Chambons....*grusel*
Wir haben Zeit

Temprano ist Jahrgang 1998, Andalusier und lt. Vorbesitzerin seit seinem zweiten Lebensjahr Ekzemer. Er wird seit 2005 erfolgreich mit Razun behandelt. Geritten wird er fünfmal die Woche.

Offline Burschi

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« Antwort #3 am: April 18, 2006, 10:16:17 »
Florelle hat Recht und warum müssen es immer diese Ausbinder sein, die dem Tier jegliche Möglichkeit der Ausbalancierung nehmen? Mit dem Kopf und Schweif balancieren Pferde aus, als nicht festschnüren. Wenn Du über "Hilfszügel" nachdenkst, dann versuch Dreieckszügel (die natürlich nicht festgezurrt werden!!!). Meistens verstehen die Tiere bei ordentlichem und überlegtem Longieren mit denen sehr schnell, wo der Kopf hin soll. Wenn das geschafft ist, dann kannst Du mit Cavalettis/Stangen anfangen, das hilft den Rücken locker zu machen und aufzuwölben, ist das geschafft, dann wird´s auch beim Reiten einfacher werden... aber das braucht Zeit, Geduld, Zeit... Geduld... Jede Andeutung in die richtige Richtung muss gelobt werden, Strafe außen vor lassen. Immer Loben, Loben, Loben... das Pferd entspannt, weil es weiß, dass das, was es tut, richtig ist. Nur ein entspanntes Pferd kann den Kopf locker runternehmen (wir reden hier nicht von Rollkur etc)...
Das Tier muss auch erst einmal in Sachen "an den Zügel gehen" Kondition und Muskulatur aufbauen...

Im übrigen kann das Gegenhalten auch von Zahn- und/oder Rückeproblemen herrühren...

LG

Könnte ja noch Stunden weiterschreiben... aber bitte: keine Ausbinder, Stoßzügel, Schlaufen, Halsverlängerer, Chambons....*grusel*
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Eleisa

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« Antwort #4 am: April 18, 2006, 12:26:31 »
Hallo,
der sog. Stosszügel wird Dein Pferd nicht lockerer machen, sondern nur in eine Haltung mit Kopf nach unten zwingen. Überleg mal: Es wäre so, als wenn Dir jemand den Kopf locker auf das Kinn bindet und immer wenn Du den Kopf hoch machst, dann bekommst Du einen Schlag ins Maul und ins Genick....kein sehr schöner Gedanke.

Ausbinder sind geeigneter, da sie das Pferd seitlich begrenzen (durch entsprechende Schnallungen kann auch beim Longieren Stellung erreicht werden). Nichts anderes tut die Reiterhand ja auch. Sie ist in soweit auch starr, wenn Du den Ausdruck unbedingt verwenden willst. Zum Longieren sind sie wegen dieser Möglichkeit gut geeignet. Ebenso der sog. Dreieckszügel (begrenzt allerdings nicht seitlich, führt das Pferd dafür gut in die Tiefe) oder der Lauferzügel. Für die Longenarbeit empfehle ich Dir die FN-Richtlinien Reiten und Fahren Band 6 - Lonieren. Dort steht auch einiges zu Hilfszügeln drin.

Dann solltest Du bitte nicht Anlehnung mit Beizäumung (Kopf an die Senkrechte) verwechseln. Die Beizäumung ist das Ergebnis einer korrekten Anlehnung. Insoweit möchte ich mich den beiden Vorschreibern anschließen. Wenn Dein Pferd genügend gymnastiziert wird, dann tut es den Kopf von selber runter  (Stichwort: Ausbildungsskala). Du solltest aber auch mal an Deine eigenen Fähigkeiten denken, vielleicht liegt es auch an Dir, dass das Pferd nicht durch das Genick geht. Sind Deine Hände ruhig genug, sitzt Du geschmeidig genug, führst Du richtig u.v.m.?

Ich kann Dir nur raten, dass Du Dir eine kompetente Hilfe vor Ort suchen solltest, die Dir hilft das eigentliche Problem herauszukristallisieren und dann daran zu arbeiten. Hilfszügel können dann eventuell unterstützend wirken. Sind aber nicht die Lösung des Problems.

In diesem Sinne viel Erfolg
Lg
Steffi

Offline Jammie

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Ausbinden
« Antwort #5 am: April 19, 2006, 19:38:31 »
danke für eure tips  :winke:
ich selbst halte eigentlich auch nicht so viel von hilfszügeln und wollte dne stoßzügel wirklich immer nur für wneige minuten verwenden, weil ich ansosnten das ,,problem" selbstständig beheben möchte
ja am rücken kann es auch liegen, da hab ich bei angel auch schonmal drüber nachgedahct, weil sie z.b. auf der rechten hand ganz schlecht galoppiert und auf der linken hand gut ( hab da halt überlegt ob sie rückenschmerzken haben könnte oder halt früher nie so auf der rechten hand geritten wurde).
ja ich versuche sie auch immer zu biegen und viel zu arbeiten udn zeit wollte ich der sache so oder so geben :-).
mit dem longieren ist das so eine sache. ich selbst bin da leider zu ungeübt und falsch machen möchte ich eigentlich nichts. da bräcuhte ich beratung und die gibts jetzt so bei uns am stall nicht.
bald bekommen wir am stall wahrscheinlich wieder reitunterricht dann kann da ja nochmal die reitlehrerin wieder ein auge drauf werfen.
an meinem sitz habe ich auch schon oft drüber nachgedacht, ob es daran liegen kann aber ruhige hände habe ich und letztens ging angel auch am zügel. es ist also nicht so, dass es völlig unmöglich ist, nur ich denke halt es liegt wirklich an der gymnasitizierung und an dem warm werden.
nur ich dachte halt wirklich, dass der stoßzügel dann für ein paar minuten dann ganz sinnvoll sein kann.

saedis

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« Antwort #6 am: April 19, 2006, 21:14:44 »
http://www.charlysphysio.de

arbeite ich seit knapp 10 jahren mit zusammen - bringt einiges.

oder auch hier:

http://www.pferdezahnarzt.info - ganz bei dir in der ecke - grüß ihn von mir - war mein "alter" TA und pferdedentist.

bevor ich hilfszügel einschnalle - gehe ich auf ursachenforschung. weil zu 99,9% liegt etwas vor, was man anders beheben kann/muss/sollte....

kann dir auch gerne noch nen sattler in deiner nähe nennen *grins*

Chrissy

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« Antwort #7 am: April 20, 2006, 07:25:03 »
Guck mal... eine ganz gute Übersicht gibts hier:
http://www.pferdewissen.ch/hz1.html

Offline Jammie

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« Antwort #8 am: April 20, 2006, 19:21:56 »
danke nochmals für die weiteren infos :D
ich werde mich auf jeden fall informieren und nach der ursache suchen  :winke:
danke nochmals

KimbaFan

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« Antwort #9 am: April 29, 2006, 19:04:18 »
hallöchen!

unsere reitanfänger reiten oft mit hilfszügeln, meistens mit ausbindern oder halsverlängerern. ich reite aber ohne!!!

mfg, lisa

Alexa

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« Antwort #10 am: Mai 10, 2006, 09:49:45 »
Stoßzügel mag ich persönlich überhaupt nicht. Bin ich kein Freund von, aber von den Dreieckern, sprich Wienderzügel bin ich eher überzeugt.
Longieren ist gut. Stangenarbeit an der Longe aber auch unter dem Reiter bringt auch viel. Aber natürlich wohl dosiert. Und Wendungen, Übergänge und Geduld brauchst Du. Die Frage ist, ob denn ein anständiges vorwärts-abwärts angeboten wird. Löse Dein Pferd, bis  es schön gedehnt und entspannt v/a geht. Dann versuche einige Tritte im Trab auszusitzen. Wenn Dein Pferd den Kopf hochreißt, dann solltest Du wieder leichttraben. Bleibt es aber entspannt, so mußt du von hinten nach vorne reiten. D.h. du mußt die Hinterhand aktivieren und das Pferd an das Gebiß heran reiten. Und aufpassen, daß Du den rechten Augenblick nicht verpaßt um mit der Hand nach zugeben. Spiel am Zügel aber gib immer wieder nach und sei nicht zu hart.
Und am Gebiß kann es natürlich auch liegen. Mein Haffi hatte bisher ein doppelt gebrochenes Gebiß. Ich bekam einfach kein v/a von ihm. Und wenn ich eine Stunde leichtgetrabt und lösende Arbeiten gemacht habe. Dann habe ich es mit Schlaufzügeln versucht, was eigentlich auch klappte. Ich habe natürlich darauf geachtet, daß ich ihn nicht gewaltsam herunterziehe, ich wollte nur erreichen, daß er den Kopf nicht in den Himmel reckt. Also schon am recht langen Schlaufzügel. Aber so auf Dauer bin ich davon nicht begeistert, so habe ich Darius auch ab und an beim reiten mit den Schlaufzügeln ausgebunden, wieder lang genug, das er sich selbst anbieten konnte. War auch in Ordnung. Allerdings sobald jedweder Hilfszügel ausgeschnallt wurde warf er den Kopf wieder hoch. Dann habe ich ein anderes Gebiß genommen. Und das war ein 6er im Lotteo. Seit dem läuft er gar nicht mehr mit hocherhobenen Kopf. Auch am langen Zügel nicht. Mir ist im Nachhinein auch aufgefallen, daß Darius wir wild auf dem Gebiß gekaut, wenn er denn mal den Kopf gesengt hat. So, als wolle er es durchbeißen. Heute bin ich überzeugt, er hat das Gebiß gehaßt. Ich reite ihn wesentlich entspannter, wobei auch Darius wesentlich freudiger mitarbeitet.
Ich vergaß zu erwähnen, daß Darius noch in der Ausbildung ist und gerade bei jungen Pferde denkt man oft ein doppelt gebrochenes Gebiß sei ideal zur Ausbildung junger Pferde.
Dabei kann ein Gebißwechsel ein neuer Anfang sein.
Selbstverständlich können auch Zahnprobleme vorhanden sein. Laß mal jemanden nachschauen.Bei uns hat es der TA gemacht und auch geraspelt.
Viel Glück
Alex