Autor Thema: Hilfe beim Führen!!!  (Gelesen 7418 mal)

Offline Gaprice

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Hilfe beim Führen!!!
« am: Mai 26, 2006, 12:55:33 »
Hallo alle zusammen,

ich muss Heute mal was gestehen. Ich traue mein Pferd nicht zu führen... :roll:

Bis zum zweiten Lebensjahr habe ich sie überall mit hingeführt, ohne Probleme. Aber letztes Jahr im Sommer ist es dann passiert.
Ich hatte sie gerade longiert und wollte zurück zum Stall laufen. Es waren ziemlich viele Bremsen da. Mein SB kam gerade auf dem Fahrrad hinter mir her. Wir haben geredet und ab da weiß ich von den nächsten 30 min. nichts mehr.
Mein SB hat mir gesagt, dass mein Pferd die Fliegen am wegschlagen war und dann mir ihr Gebiss gegen meine Schläfe geknallt ist. Dann bin ich auf dem Boden geknallt, und ist Gaprice über mich gestolpert und war ich Bewustlos. Zum Glück hatte ich nur ein paar Prellungen und eine kurze Gedächtnislücke (bis Heute weiß ich immer noch nichts). Anscheinend habe ich Gaprice noch selbst abgezäumt und gewaschen, nur weiß ich da selbst nichts mehr von.

Aber ab da sind die Probleme angefangen. So beim Putzen und Umgang macht sie überhaupt nichts. Sie ist echt pflegeleicht und lieb.
Es sind nur zwei Sachen in Ihrem Leben vorgefallen. Einmal ist sie über eine Pforte aus der Weide gesprungen, weil genau über ihren Kopf ein Raubvogel flog, und davor stand ein Auto, wo sie auch rübergesprungen ist. Und beim ersten Mal Longieren ist sie durch den Roundpen geknallt. Mein SB hat ihr eine geknallt, obwohl sie höllische Angst vor Gerten hat, (sie ist in den ersten Wochen ihres Lebens nur geschlagen worden).

Sie steht auf der Weide im Offenstall und wenn ich mit ihr nach vorne laufe, ca. 300 m bis zum ´Hauptstall´ ist nichts los. Nur der Rückweg ist horror. Seit dem Unfall fängt sie auf dem Rückweg an zu zicken und geht sie auf einmal durch. Erst probiert sie mich wegzudrücken und dann ist sie weg. Da sie ein Kutschpferd von der Rasse her ist, ist sie sehr schwer und komme ich da nicht mehr gegen an. Ich habe es schon mit Trense, Longierleine, Führkette etc. versucht, aber nichts hilft. Echt alles geht gut, und dann das letzte Stück ist die ganz Arbeit für nichts gewesen.

Mittlerweile traue ich sie mir gar nicht mehr mit nach vorne zu nehmen. Ich habe Angst, dass irgendwas passieren könnte mit mir oder Ihr. Ich glaube das auch das mit dem Unfall zu tun hatte. Früher konnten mir die Pferde noch so stur sein, ich habe mich irgendwie immer durchgeboxt. Ich habe irgendwie jetzt das Gefühl, dass ich total versagt habe in der Erziehung, obwohl der Rest gut klappt.

Übrigens gibt es da noch eine Sache. Beim longieren geht eigentlich fast alles gut. Nur wenn andere Pferde vorbeikommen, oder andere Menschen kommen und lachen und reden, ist sie total abgelenkt. Dann seht und hört sie mich einfach nicht mehr. Manchmal dreht sie sich dann auch auf einmal um. Ich habe dann selbst immer angst, dass sie wieder durch den Zaun knallt. Mir wurde schon mal gesagt, dass sie Konzentrationsstörung hätte, dass sie sich nicht auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren kann. Denn wenn drum herum nichts los ist, hört sie perfekt.
Zur Zeit longiere ich übrigens nicht, weil wir am Wald wohnen und da ist es echt schlimm mit den Viecher, meisten können wir erst was gegen den Herbst machen. Weil ich Tagsüber arbeiten muss. So schlimm ist das nicht, denn sie wird ja erst 3. Aber es würde mich sehr freuen wenn ihr mir dazu Tipps geben könnte.

Ich würde so gerne wollen, dass dies (führen) auch klappen würde. (Übrigens ist es im Frühjahr bis Herbst schlimmer, als im Winter, denke mal auch Panik vor den Mistviechern????)
Würde vielleicht ein Join Up helfen? Habe das noch nie gelesen, aber würde mir sehr gerne die Mühe nehmen, wenn das helfen würde.

Könnt ihr mir bitte weiterhelfen? :???:

Lieben Gruß,
Leonie
Gaprice, *2003, Alt-Oldenburger/Ostfriese, SE seit 2005, Klassische Homöopathie, Offenstall in Niedersachen (Moorgebiet)

Pferdeverstand: das, was Pferde davon abhält, auf künftiges Verhalten der Menschen zu wetten.

saedis

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #1 am: Mai 26, 2006, 13:40:55 »
hallo leonie,

als erstes mal:  :respekt:  das du das hier so schreibst - da gehört schon was dazu!
als zweites: nein, du hast nicht versagt. in meinen augen: dumme verkettung noch dümmerer umstände - die du aber weder vorhersehen konntest, noch verhindern hättest können.

was ich dir aus der ferne empfehlen würde:

be strict - denken wie ein pferd von micheal geitner.

hat mir in so manchen situationen, in denen ich steckte und nicht mehr den weg nach draussen gefunden habe, geholfen.

von join ups halte ich im großen und ganzen nicht besondern viel - man kann zuviel kaputt machen, wenn man nicht die erfahrung hat.
das zauberwort heisst meines erachtens dominanz und konsequenz.

gibt es nicht jemand in deiner umgebung der dich beim arbeiten mit deinem pferd mal beobachten kann und dir hinterher die quintessenz daraus mitteilen kann? manchmal liegen die "fehler" im verborgenen, wo man selber (weil alltag) garnicht mehr drüber nachdenkt...

good luck  :knuddel:

Cassy

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #2 am: Mai 26, 2006, 19:30:11 »
Hallo Leonie,  :winke:

ich persönlich konnte schon viel gute Erfahrungen mit einem Join up machen. Jetzt auch mit meinem neuen Pony. Aber ich mach das auch schon ein paar Jahre. Bisher konnte ich damit alle schwierigen Pferde bei mir wieder in die richitgen Bahnen lenken.

Das Du Angst vorm Führen hast kann ich voll und ganz verstehen. Das Vertrauen ist erst einmal weg. Ich denke das Dein Pferd auch Deine Angst ein wenig spürt, wenn ihr an die besagte Stelle kommt.

Professionelle Hilfe kannst Du z.B. bei der Andrea Kutsch finden. Sie gehört zu den Lehrmeistern von Monty Roberts. So weit ich mich erinnern kann hat sie einen Stall in Hamburg und hilft Pferden und Besitzern bei Problemen. Versuchen doch dort mal Hilfe zu bekommen. Manchmal kommt sie auch raus. Vielleicht hast Du Glück und sie schaut sich Dein Problem direkt bei Dir zuhause an.

Liebe Grüße, Silke  :bounce:

Offline Florelle

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #3 am: Mai 26, 2006, 20:03:37 »
Hi Leonie...

das ist ein sch... Gefühl. Vor allem weil das Vertrauen zu Deinem Pferd jetzt sehr gelitten hat.  Da sind die Orte und Gegenstände, die Situationen die Deine Angst wieder hochkommen lassen. Join up wird Dir da nichts nutzen, weil es Dein Problem mit dem Pferd und der Angst nicht beheben wird. Das ganze Dominanztraining wir daran scheitern.

Es gibt eine Möglichkeit....nimm das Pferd aus seiner vertrauten Umgebung und bringe es erstmal zur Ausbildung in einen Stall Deines Vertrauens.
Vor allem sei bei der Ausbildung nicht dabei. Nein, nicht wegen des "Verprügelwerdenkönnte", sondern damit der Trainer mit dem Pferd arbeiten kann. Würdest Du sehen, das es vor einem roten Auto scheut, dann wird es in Deinem Kopf immer vor roten Autos scheuen.

Einem guten Trainer ist das egal, er sieht das Pferd etwas neutraler mit anderen Augen. wenn das Pferd dann das Trainingsprogramm erfüllt, lass Dir eine Einweisung geben. Wenn Du Dich sicher fühlst, nimm es mit nach Hause. Vieleicht kann der Trainer Dir noch etwas im Heimatstall helfen?

Dein Pferd wird die Ereignisse wahrscheinlich schneller vergessen, als du. Dein Kopfkino ist jetzt das größte Problem. Die Angst, es könnte wieder passieren.

Viel Erfolg....Liebe Grüße....Imke  :knuddel:
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
Nathan * im Mai 2002, Haflinger, kein Ekzem
Behandlung: Hom.-Kügelchen, beschränkter Weidegang, Offenstall, Hautpflege, Hanni Bucas Decke

Cassy

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #4 am: Mai 26, 2006, 20:06:47 »
Aktuelle News!
29.5.2006 -18.30 Uhr bis 19.00 Uhr
NTV-Dokumentation: "Die Pferdeflüsterin"


6.6.2006 - 18.00 Uhr
3 SAT "Die Pferdeflüsterin"

Habe gerade mal gegoogelt und das hier gefunden. Es geht dort um Andrea Kutsch. Sie hat auch eine eigene HP http://www.andreakutsch.de

L.G. Silke

saedis

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #5 am: Mai 26, 2006, 23:20:15 »
auch auf die gefahr hin, das ich mich hier völlig in die nesseln setze.

habe die reportage über a. kutsch bereits mehrfach gesehen - was soll ich sagen? die frau strahlt ein selbstbewusstsein aus - unglaublich. ich beneide sie ein bißchen darum  :wink:
was passiert also wenn man mit einem problempferd zu ihr kommt? das pferd fühlt sich in ihrere gegenwart geborgen und sicher. und "funktioniert" - weil der mensch ihm das gefühl gibt: alles roger - no problem.

dann kommt mensch mit pferd nach hause - und schon gehen die gleichen probleme wieder von vorne los.

will sagen: generell klappen solche dinge nur in kombination aus training MIT dem besitzer/menschen.

*flüster* im übrigen springt das großpferd KEINE gräben mehr nach den drehaufnahmen mit dem besitzer - und der isländer ist immer noch nicht wirklich reitbar...

just my 2 cents...

Riseli

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #6 am: Mai 27, 2006, 07:09:45 »
Hallo saedis,

nein, meiner Meinung nach setzt du dich nicht in die Neseln!
Ich finde es beeindruckend wie Andrea Kutsch und Monty Roberts arbeiten. ( Er ist mir aber etwas unsympatisch, kanns nicht genau sagen, warum...auch den Sinn des "Jagens" von ShyBoy kann ich nicht ganz verstehen, wir wissen doch eigentlich alle, daß Monty es draufhat mit den Pferden....)
Du hast völlig recht, es macht keinen Sinn, wenn der Besitzer dazu nichts lernt.
Das ist doch auch schon mal in einer Monty-Reportage gekommen, das Pferd liess sich nicht verladen-bei ihm hats natürlich geklappt, doch als die Kursteilnehmerin ihr Pferd zum Heimfahren einladen wollte hats überhaupt nicht mehr funktioniert.
Er ist dann etwas sauer geworden, weil sie sich nicht gemerkt hat, was er vermittelt hat.
Meine Meinung dazu:
bevor ich zu einem Kurs von z.B. Andrea Kutsch gehen würde, würde ich mich auf jeden Fall gründlichst mit ihrer Arbeitsweise vertraut machen, dann kann man sicher einen Erfolg verbuchen.
Auch wenn sie einem während des Kurses einiges vermitteln wird, in so einer Situation ist man dann doch meist so aufgeregt, daß man dreimal die Hälfte vergisst....

LG
Yvonne

Offline Gaprice

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #7 am: Mai 27, 2006, 12:21:10 »
Hallo,

Erst mal an alle ein Danke, dass ihr mir Tipps gegeben habt. Ich habe auch per Email Tipps bekommen, die mir sehr gut gefallen habe. Ich kann jetzt nicht alles wiederholen, dafür ist es zu Lange. Doch ich weiß jetzt eins, mein Pferd und ich brauchen Zeit um uns beiden wieder zu 100% zu vertrauen. Ich muss erst mal an mich arbeiten und dann kann ich mit mein Pferd zusammen weiterkommen.

Ich möchte nur noch mal deutlich stellen, dass es nicht so ist, dass ich mein Pferd gar nicht vertrauen. Nur ist durch diese blöde Situation meine Angst beim Führen, das auch weiterspielt in andere Sachen, enstanden. Und diese Angst spürt sie natürlich. Ich glaube weiter schon, dass ich einen guten Draht zu meinem Pferd habe. Aber es gibt halt noch Hürden zu gehen. Und die schaffen wir auch.

Zu Andrea Kutsch und Monty Roberts möchte ich folgendes sagen. Ich habe natürlich auch öfters was im Fernsehen darüber gesehen. Aber mir sind die zwei nicht ganz sympatisch. In ihren Denken werden sie schon richtig handeln, aber ich kann mir da nicht mit anfreunden. Ich glaube auch nicht, dass mann damit das Problem löst. Denn ein Vertrauensbruch ist nicht in einem Nachmittag oder Wochenende zu beheben.
Und übrigens liegt das gröste Problem ja bei mir und nicht bei Gaprice, sie weiß ja was führen heißt. ICH muss erst mal meine Angst überwinden und dann wird das mit Gaprice auch wieder klappen. Denn bei meine Freundin geht sie ja nicht durch. Also liegt es auch nicht an ihr.
Aber ich glaube das ich deswegen auch nie die Bücher von Monty Roberts gelesen habe.

Erst mal Danke, und ich freue mich immer über weitere Tipps oder Meinungen.

Lieben Gruß
Leonie :winke:
Gaprice, *2003, Alt-Oldenburger/Ostfriese, SE seit 2005, Klassische Homöopathie, Offenstall in Niedersachen (Moorgebiet)

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Hanna

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #8 am: Mai 27, 2006, 17:12:33 »
Hallo,

evtl. könnte euch Bodenarbeit nach Parelli helfen.

Habe ich mit meinem gemacht, auch im Frühjahr als er seine extreme Phase hatte. Ohne diese "Handgriffe" (weiß nicht wie ich es besser nennen kann) wäre er nich zu halten gewesen und ich hätte auch das Vertrauen komplett verloren, aber unser Bodenarbeitstrainer hat uns sehr weitergeholfen..

Gruß
Hanna

Offline Mira

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #9 am: Mai 27, 2006, 18:39:56 »
Hallo!
Vielleicht würde es dir helfen, wenn beim führen jemand mit dir läuft? Bzw. auf der anderen Seite neben dem Pferd, so dass er "im notfall" auch noch zugreifen kann?
Das mache ich bei mira im moment so, wenn ich sie alleine (ohne anderes Pferd) von ihrem Paddock zum Platz/Koppel führe. Der Helfer hält sie dann am Halfter an der rechten seite,  ich hab sie am ( Ketten-) Strick links. Sie geht ungern ohne andere Pferde irgendwo hin, aber ich gewöhne sie zur Zeit daran.
Bei meinem Reitstall ist es aber auch praktisch, weil immer noch jemand da ist, der kurz Zeit hat.
Ich bin jetzt zwar auch schon alleine mit ihr gegangen, aber zu zweit fühl ich mich natürlich sicherer.

Ansonsten würde ich es-wie von den meißten anderen ja auch empfohlen haben- mit Bodenarbeit versuchen.
Zum Beispiel: Schick sie vor- und rückwärts durch ein Stangen-L. Oder übe mit ihr Flatterbänder zu durchqueren. Was bei euch bestimmt auch gut hilft ist, wenn sie lernt sich komplett auf dich zu konzentrieren, also stehen zu bleiben wenn du stehen bleibst, nach recht abzubiegen sobald du einen schritt in diese richtung machst, zu weichen wenn du auf sie zutrittst und so etwas.
Verlang von ihr IMMER (!) dass ihr Kopf beim führen nicht vor deine Schulter kommt, also dass sie dich nicht überholt.
Ach und sobald du merkst, dass sie zu schnell wird, dreh eine kleine Volte (sie um dich, damit sie den größeren Radius hat). Es können auch mal zwei nacheinander sein.  Das hat bei unseren jungen immer ganz gut geholfen, um sie "auszubremsen", wenn sie eilig in den Stall hatten.

So, das war erstmal alles, was mir  einfällt :)

Yvonne
Meranda, geb. 4.3.04, SE seit 2005
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Offline Gaprice

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #10 am: Mai 27, 2006, 19:13:49 »
Hallo Yvonne,

danke für deinen Tipp. Mit dem Bodenarbeit werde ich bestimmt noch mal anfangen. Das möchte ich sowieso machen, bevor ich überhaupt ans einreiten denke.

Wenn meine Freundin mit ihr Pferd mitkommt, geht es übrigens meistens gut. Scheinbar fühlt Gaprice sich auch sicherer wenn andere Pferde in der Nähe sind.
Übrigens führe ich  im Moment eigentlich gar nicht, weil hinten alles vorhanden ist, aber wenn ich sie führe mache ich das nur wenn ich weiß, dass noch jemand auf dem Hof ist. Ich habe Angst, dass sowas wie letztes Jahr noch mal passieren könnte. Und wenn ich da liege könnte mein Pferd ja auch noch auf die Straße rennen.

Zusammen mein Pferd führen ist keine Lösung. Das habe ich schon probiert, aber dann wird sie nur noch nervöser, obwohl sie wenn sie mit diese andere Person alleine läuft nichts los ist.
Und die Volten habe ich auch schon probiert. Nur ist das Problem, dass sie auf einmal durchgeht, ich sehe das noch nicht mal ankommen, also ist das für den Volten sowieso schon zu spät. Laufen tut sie mit ihrem Kopf übrigens neben meine Schulter oder dahinter.

Bodenarbeit ist schon ein guter ansatz. Manchmal mache ich solche sachen ja auch spielerisch auf die Weide. Da lasse ich sie rückwärts, seitwärts etc. laufen ohne Halfter und dass klappt soweit schon ganz gut. Obwohl noch viele, viele Lektionen gemacht werden müssen.

LG
Leonie
Gaprice, *2003, Alt-Oldenburger/Ostfriese, SE seit 2005, Klassische Homöopathie, Offenstall in Niedersachen (Moorgebiet)

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Cassy

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #11 am: Mai 27, 2006, 19:16:57 »
Hallo Hanna,

ja PNA hat mir auch verdammt viel geholfen. Ohne dem wäre mein Pony sicherlich damals beim Schlachter gelandet, weil bei ihm nichts mehr ging. Damit habe ich verdammt viel in den Griff bekommen und wende es heute bei allen Pferden an, die bei mir auf den Hof kommen. Mit Erfolg.

Von Monty Roberts halte ich persönlich nicht sehr viel, besonders nicht seine Käfighaltung. Vor Jahren wo ihn noch keiner kannte, war bei uns in der Nähe mal in einer Reithalle eine Vorführung von ihm. Aber da kannte ich schon ein wenig von Pat und er war dagegen echt ne null.

Sicherlich gibt es auch schwarze Schafe bei Pat, aber wo gibt es die nicht?
Seine Savvy Days sind echt der Hammer. Am besten fand ich die Szene wo Birgers Lenas Paul von Pat weggallopierte und im vollen Galopp in den Hänger sprang, so nach dem Motto. Nein, heute habe ich keine Lust mit Pat zu arbeiten und der Hänger gilt ja für die Pause. Das war der Oberhammer.

Meine Freundin gibt Level 1 Anfängerunterricht für Kinder und ich freue micht schon wenn Kevin mal größer ist und vielleicht dort mal Unterricht nehmen kann, wenn er denn Lust dazu hat.


Zum Führen. Gibt es denn keine Möglichkeit bei Dir einen anderen Weg zu gehen, wo Du nicht immer an dieser besagten Stelle vorbei kommst?


L.G. Silke :bounce:

Offline Gaprice

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Hilfe beim Führen!!!
« Antwort #12 am: Mai 27, 2006, 19:33:44 »
Hallo Silke,

ne, das ist ja das Blöde. Um vom Stall weg zu kommen oder dahin zu kommen, gibt es nur ein Weg.

LG
Leonie
Gaprice, *2003, Alt-Oldenburger/Ostfriese, SE seit 2005, Klassische Homöopathie, Offenstall in Niedersachen (Moorgebiet)

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« Antwort #13 am: Mai 27, 2006, 20:20:19 »
Hallo Leonie,
iZuerst einmal finde ich es total mutig von dir, so offen zu schreiben. :respekt:Ich kann dich super verstehen.  Auch ich hatte/habe teilweise Angst vor meinem eigenen Pferd. Mein Fuchs ist früher einfach losgeschossen, ohne für mich erkennbaren Grund. Schwups, war er 2 Km weg. Im besten Fall alleine, im schlimmsten mit mir am Strick.
Seit 1 1/2 Jahren haben wir noch einen Tinker-Mix. Der kann sich auch nicht auf 2 Dinge gleichzeitig konzentrieren. Heißt: Sieht er beim Ausritt ein trabenes Pferd,trabt er mit, ob ich will, oder nicht. Sieht er was zu essen z.B. Gras am Straßenrand, rannte er dorthin, egal, ob ich im Weg stand oder nicht.
Meinen Fuchs konnte ich nachher nicht mal mehr putzen, weil ich dachte, er schießt gleich wieder los,so ne Angst hatte ich.  
Dann habe ich mir eine Bekannte als Reitlehrerin geholt,als ehemalige English-Turnierreiterin,macht sie auch dominanztraining, Bodenarbeit, Pat Parelli.  
Sie meinte, Dominanztraining ist voll das Falsche, weil das Pferd dir dann vertraut. Dazu gehört aber zwingend, daß du dir selbst vertraust. Ich konnte das von mir nicht behaupten.
Somit habe ich viel Bodenarbeit mit dem Fuchs in ihrem Beisein gemacht. A) habe ich mich sicher gefühlt, weil jemand in der Nähe war.
b)er hat ganz viel unbekanntes kennengelernt, daß hat uns beiden viel Selbstvertrauen gegegen.
Mit dem Tinker habe ich Führübungen , Bodenarbeit und Zirkuslektionen gemacht. Da er hier viel belohnt und gelobt wurde, hatte ich seine volle Aufmerksamkeit und er hat mittlerweile gelernt, daß wenn er sich lieb zur Wiese und zurück führen läßt (wir müssen über einen Autobahnzubringer) er eine Belohnung bekommt. Erst hatte ich die Möhre in der Hand vor seinem Maul, dann nur in der Hand, dann in der Tasche, jetzt ist sie im Trog. Außerdem lernt ein Pferd bei Führübungen, daß man seinen Menschen besser nicht umrennt. Ziemlich praktisch :daumen:
Außerdem steigerte ich die Führübungen.  Erst allein in Halle, dann mit Musik in Halle, dann Musik und andere Pferde in Halle, dann Außenplatz etc.
Ich kann dir nur raten, was meine Bekannte sagte: Kein dominanztraining, wenn du dir nicht selbst 100 % vertraust. Sonst machst du mehr kaputt, als es hilft.

Mehr kann ich auch nicht raten. Ich wünsche dir aber, daß du einen Weg findest, dich mit caprice unbeschwert zu beschäftigen und drücke dir fest die Daumen.
Conny

Offline Florelle

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« Antwort #14 am: Mai 27, 2006, 21:06:40 »
Hi Leonie...

mit dem einen Weg weg vom Stall....

Wenn Du Dir einfach ruhige Zeiten aussuchst, dann, wann keiner da ist um zu nerven. Nur Deine beste Freundin darf mit. Führe das Pferd so weit Du kannst, drehe dann um. Versuche Deine Angstgrenzen zu erreichen und sie etwas zu überschreiten. Vieleicht sind es am ersten Tag nur 10 m...dann ist es OK. Durchspiel im Kopf die Situation, was passieren könnte. Alle Versionen. Suche Dir eine positive Sache...freue Dich auf minimale Fortschritte...und wenn es nur 10 m sind. Deine Kopf spielt Dir eine Szene vor, Du hast Angst, dass es sich wiederholen könnte. Verdränge sie, Meter um Meter durch postive Erfahrungen.

Du brauchst kein Dominanztraining, Join up oder sonstwas. Du brauchst Vertauen in Deine eigene Fähigkeiten. Du schaffst es.

 :knuddel: Liebe Grüße und viel Erfolg! Imke
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
Nathan * im Mai 2002, Haflinger, kein Ekzem
Behandlung: Hom.-Kügelchen, beschränkter Weidegang, Offenstall, Hautpflege, Hanni Bucas Decke