Autor Thema: Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??  (Gelesen 10050 mal)

svanur

  • Gast
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« am: Juni 18, 2006, 10:37:06 »
Mein Pferd massive Hautprobleme, (genauer beschrieben bei Diagnose SE-Hautprobleme oder SE?) und auch Hufprobleme. Die Hufe wachsen fast gar nicht, sie sind voll klein, weich und brüchig. Außerdem hat er seit neuesten ein paar rillen (quer), also von der Farbe des Hufes her.

Kann man einem Pferde nix füttern, was wirklich effektiv hilft? Oder was auf die brüchigen STellen raufschmieren? Habe ihn deswegen schon umgestellt, jetzt steht er in einer großen kühlen Box.

Was sagt ihr dazu?

HAPPY

  • Gast
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #1 am: Juni 18, 2006, 11:17:52 »
Hallo,

das Pony von einer Freundin von mir hat gelbe Hufe und die sind auch ganz weich und brechen bei jeder Gelegenheit. Zusätzlich hat der arme Kerl noch ein bisschen Spat.
Da er Bewegung braucht und nicht in der Box stehen soll, sondern mit seinen Kumpels auf der Wiese, haben sie ihm Hufschuhe angezogen. Da Hufeisen zu großen Druck erzeugen würden und barfuss gehen auch nicht klappt, weil die Hufe eben ausbrechen, trägt er jetzt Schuhe.
Die Hufe werden ganz normal jeden Tag eingefettet, damit sie nicht austrocknen oder noch spröder werden. Am Anfang haben sie noch eine Socke kaputt geschnitten und die übers Bein gezogen. Die war dann so angebracht dass sie zwischen Fell und oberem Schuhende waren, da sie Angst hatten, dass der Schuh scheuert. Mittlerweile lassen sie die Socke aber weg, da der Schuh keine Verletzungen verursacht und das Pony sich dran gewöhnt hat.

Viele Grüße

svanur

  • Gast
futter
« Antwort #2 am: Juni 18, 2006, 17:54:23 »
ja, das möchte ich aber nicht, dass er hufschuhe hat und so, er ist eigentlich ein turnierpferd, hat genug gekostet, und mich geht es nur mehr an, dass der solche probleme hat.

Er steht auf einem Lehmboden (darüber Sägespähne) und kommt eh jeden Tag auf die Weide, aber gibt es denn nicht ein Futter, dass voll hilft, oder ein bestimmtes Fett/Öl.....???? :grübel:

svanur

  • Gast
ach ja
« Antwort #3 am: Juni 18, 2006, 18:03:07 »
ach ja....kennt jemand "salvana brickets" oder so ähnlich halt??? Sollen super fürs Fell und so sein. Werde es nächste Woche probieren  :roll:

Riseli

  • Gast
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #4 am: Juni 18, 2006, 18:48:17 »
Hallo Svanur,

also ich würd erst mal vom Tierarzt abchecken lassen, ob er einen (meiner Vermutung nach eher mehere) Mangel an Mineral- und/ oder Spurenelementen hat.

Falls du das nicht willst, kann ich dir nur wärmstens das Huf-Vital von Atcom http://www.atcomhorse.de empfehlen!!
Meine haben wohl keine wirklichen Hufprobleme, kriegen aber ab und zu eine Kur davon, weil die Inhaltsstoffe darin so wertvoll sind.
Wenn sie es kriegen, kann man den Hufen beim Wachsen fast zuschauen!
Ist zwar nicht ganz billig, aber wirkungsvoll.

Wenn er täglich einmal feuchte Hufe bekommt ( Tau auf der Weide reicht da meist schon, alternativ abspritzen ) und du das Fetten und Teeren am besten ganz weglässt (mach ich seit 10 Jahren schon nicht mehr...)
machst du meiner Meinung nach das Beste für die Hufe.
Daß der Stall immer schön sauber ist, versteht sich ja von selbst....

Von der Draufschmiererei von irgendwelchen Pflegemitteln auf kaputte Hufe halte ich nichts, da das Problem meist an der Fütterung liegt, und mit dem Schmieren daran nichts verändert wird.

Täglich etwas Gras zu fressen kann auch unterstützen, da es viele Aminosäuren enthält, die für das Wachstum wichtig sind.

LG
Yvonne

Riseli

  • Gast
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #5 am: Juni 18, 2006, 19:18:06 »
das Salvana Mineralfutter halte ich deinem Fall nicht für besonders wirkungsvoll, meines Wissens (falls das nicht stimmt, hab ich nix gesagt  :winke: ) nach sind da die Mineralien in anorganischer Form drin, was vom Körper nicht so gut aufgenommen werden kann ( ist dafür aber billiger als die organisch gebundenen).

LG
Yvonne

Offline Strubbel

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 629
    • Profil anzeigen
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #6 am: Juni 18, 2006, 20:45:31 »
Hallo Svanur!
Solche Rillen hat meine auch (gekauft heuer im Mai). Mir wurde jetzt gesagt, das könnte von einer zu schnellen Futterumstellung kommen (Frühling/ Herbst). Könne mit vorsichtigem Anweiden und so behoben werden.
Gut fürs Fell ist Leisamenkuchen. Ich misch den mit ein bisserl Wasser, Obst und Karotten. Hilft (zumindest meiner Strubbelmaus), schmeckt und ist billig. Bekommst du beim Lagerhaus (gibts bestimmt bei euch auch) oder bei diesen Bauerngenossenschaften.
LG
Kerstin
Lucky, Haflingerstute, *1999. SE seit: unbekannt. Behandlungsform: klassische Homöopathie,  einmal wöchentlich Hautpflege mit AldiHofer Lotion. Haltungsform: nachts aufgestallt, sonst ganztägiger Weidegang.

svanur

  • Gast
hallo
« Antwort #7 am: Juni 19, 2006, 06:33:35 »
hallo da bin ich wieder...danke für eure tipps. Habe jetzt mal auf die HP von Huf-Vital geschaut - hört sich ja wirklich gut an, aber 88 Euro ist schon verdammt teuer. Weiß noch nicht, wie ich das meine Eltern beibringen soll!

Aber naja....hat das Huf-Vital schon wer ausprobiert, gibts da Erfahrungsberichte?

Zu den Rillen: ich glaube nicht, dass er zu schnell umgestellt worden ist, habe das wirklich ziemlich behutsam gemacht, und die anderen pferde haben ja auch nix und sind gleich umgestellt worden. Können Rillen nicht ein Zeichen dafür sein, dass es einem Pferd schlecht geht?

NicoleHelmken

  • Gast
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #8 am: Juni 19, 2006, 07:43:11 »
Hi Svanur,

man kann die Ernährung eines Pferdes an den Hufen ablesen. Querrillen bedeuten, dass das Pferd eine Futterumstellung hatte, die ihm nicht bekommen ist. Z. B. haben das oft Pferde bei Haferfütterung, wenn sie nicht das richtige Mineralfutter bekommen, oder auch Weidepferde, denen im Sommer kein oder das falsche Mineral gegeben wird. Ebenso können die Rillen von zu hoher Eiweißzufuhr oder zuviel Stärke kommen.

Haut und Hufe hängen nicht unbedingt zusammen (mein Ekzemer hat z. B. super gute Hufe), aber hat das Pferd einen Mineralmangel zeigt sich das sofort in beiden.

Es ist absolut nicht sinnvoll, jetzt nach Erfahrungsberichten zu fragen, mit diesem oder jenem Mineralfutter, wenn du überhaupt nicht weißt, wie der Bedarf deines Pferdes aussieht. Den ermittelst du rein rechnerisch (zumindest nährungsweise), indem du verschiedene Tabellen zu Rate ziehst. Viele schlaue Leute haben Richtwerte entwickelt, was ein Pferd bei Gewicht x und Arbeitsbelastung y benötigt. Natürlich spielt dann auch noch das Alter mit rein. Dann wird ermittelt, was das Pferd von seinem Bedarf schon durch die Grundfütterung (Heu, Gras, hafer, etc.) bekommt, und dann kann man sehen, welches Mineralfutter den Rest davon abdecken kann.

Meines Wissens gibt es kein Mittel, was genetisch bedingte schlechte Huf zu super-Hufen macht. Du kannst das Hufwachstum unterstützen, indem du verschiedene Zusätze gibst, z. b. Kieselerde. Biotin z. B. bringt nur was, wenn das Pferd tatsächlich einen Mangen an Biotin  hat (das kannst du nur duch ein oder besser mehrere Blutbilder herausfinden) - ansonsten ist das Geld zum Fenster rausgeworfen, weil Biotin unverdaut vom Körper wieder ausgeschieden wird. Gleiches gilt für andere Zusätze.

Kurzer Nachsatz zum Thema Hufschuhe: Bitte NIE !!!!! einem Pferden den ganzen Tag über Hufschuhe anziehen, egal welche Marke. Hufschuhe müssen so fest gezogen werden, dass sie halten, dass sie eine korrekte Durchblutung des Hufes unmöglich machen. Beim Hufeisen wird nur die Traktion eingeschränkt, beim Hufschuh auch die Durchblutung. Auf Dauer schädigt man die Hufe mehr, als dass es gutes tut.

Wenn du noch Fragen hast kannst du mich auch gerne persönlich kontaktieren.

Offline Florelle

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 2071
  • Ich bin Florelle und wohne in Ostfriesland.
    • Profil anzeigen
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #9 am: Juni 19, 2006, 09:34:43 »
Hi...nun mach Dir wegen der Rillen mal nicht die ganz großen Sorgen.  Die entstehen, wenn sich im Umfeld des Pferdes was ändert. Stress oder Fütterung spielen da eine Rolle. Solange die Rillen parallel laufen und die weiße Linie nicht verbreitert ist, ist es keine Rehe.

Das Hufhorn ist leider meistens genetisch bedingt.  Wenn die Eltern auch schon schlechte Hufe hatten, wird der Nachwuchs keine besseren Treter bekommen. Oft wird in der Zucht nicht auf die Hornqualität geachtet.  Dann wirst Du nicht viel machen können, außer pflegen mit Wasser (Tau auf der Wiese), saubere Einstreu (Urin und Co sind für das Horn schädlich) und regelmässige Hufschmiedbesuche. Evt. mit Huffett versorgen.

Sollte das Pferd unterversorgt an Mineralien sein, dann können Pulver helfen. Dazu muß Du den Bedarf ermitteln und nicht einfach was reinkippen. Viel hilft vell bringt nix, sondern das Tier muß es zusätzlich verarbeiten und das Stört den Gesmt Stoffwechsel. Ist es genetisch, hast Du kaum eine Chance, harte Hufe zu bekommen. Wen  jemand dünne Haare hat, dann helfen auch keine Haarwuchsmittel, auch wenn die Industrie es einreden möchte.

Also...regelmässig die Hufkanten berunden und Fehlstellungen korrigieren, damit die Hufe nicht unter Spannung kommen und das Horn reißt. Schotterwege führen, Steine sofort wieder rauspuhlen, das Pferd auf wechselnden weichen und harten Boden halten, damit sich das Horn anpassen kann. Dann kann sich das Horn noch etwas härten. Nur Boxenhaltung macht die Hufe kaputt.

LG Imke
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
Nathan * im Mai 2002, Haflinger, kein Ekzem
Behandlung: Hom.-Kügelchen, beschränkter Weidegang, Offenstall, Hautpflege, Hanni Bucas Decke

svanur

  • Gast
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #10 am: Juni 20, 2006, 10:50:14 »
heute war mein hufschmied da, jetzt hat er vorne wieder zwei neue eisen und schaut wieder top aus!!! Naja....aber er hat halt von natur aus eine eher dünne hufsohle und so...

Er hat gesagt, die ganzen teuren futter bringen nichts außer weniger geld und ich soll auch ja nix raufschmieren, (außer normales Huföl nach dem Beschlag 1x und jeden Tag mit Lorbeeröl den Saum massieren). Und ich kann in der Apotheke "weisse Gelantine" kaufen, dass ist genauso gut wie ein teures Huffutter und kostet aber lange nicht so viel.

Was haltet ihr davon?

Offline Florelle

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 2071
  • Ich bin Florelle und wohne in Ostfriesland.
    • Profil anzeigen
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #11 am: Juni 20, 2006, 11:01:31 »
Jo...der Meiung vom Schmied schließe ich mich an. Ich habe keine Hufpflegemittel im Stall und gebe kein Geld aus für teure Pülverchen.
Und die Hufe bei unseren Zauseln sind völlig OK.  Und bei der dünnen Sohle kannst Du eh nicht viel machen. Außer Beschlag....

LG Imke
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
Nathan * im Mai 2002, Haflinger, kein Ekzem
Behandlung: Hom.-Kügelchen, beschränkter Weidegang, Offenstall, Hautpflege, Hanni Bucas Decke

Offline Brinchen

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 1193
    • Profil anzeigen
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #12 am: Juni 20, 2006, 11:44:03 »
Hallo Svanur,

ich habe auch so ein Exemplar mit schlechter Hornqualität. Hab mir früher auch voll die Gedanken gemacht und bin auch so eine *schäm* die gerne versucht was "weg"zufüttern. Aber auch mir ist mittlerweile bewußt, dass das nix gibt. Die meisten Pülverchen bringen eh nix.
Mein Schmied sagt immer ich soll nix anderes machen, außer die Hufe immer schön feucht halten, damit sie geschmeidig bleiben. Vor allem im Sommer, immer schön Wasser dran und ab und an mal fetten.
Ich hatte auch mal Keralit. Das ist natürlich nicht ganz günstig, aber hilft schon ein bißchen. Das könnte man kurmäßig anwenden.

Viel Glück!

LG
Sabrina
Filou, Haflinger-Wallach, geb. 1986
auf jeden Fall Ekzemer seit er 3jährig gekauft wurde / ohne Behandlung ist er mittelschwerer Ekzemer
tägl. Weidegang, abends Box / Behandlung: seit 2004 El Nino, ab 2015 Equidozon

saedis

  • Gast
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #13 am: Juni 20, 2006, 12:39:38 »
alles was an zusatzfutter ins pferd gesteckt wird, kaschiert in meinen augen nur das grundproblem.

und das liegt EINDEUTIG (bei quer rillen in allen 4 hufen) in der grundfütterung. respektive WIE, WAS und WIE OFT mit welchen abständen gefüttert wird.

schau das du deinem pferd ev. heu ad libitum anbietest - auch wenn sie jetzt vielleicht auf der wiese stehen - meist ist das angebot dort nicht ausreichend.
plus ein ausgewogenes mineralfutter welches zu den restlichen "gegebenheiten" passt - ein pferd welches trainiert wird hat einen anderen grundumsatz und bedarf als ein pferd welches 3-4 mal pro woche geritten wird.

alles was von aussen auf den huf geschmiert wird, ist eher kontraproduktiv. von fetten und ölen würde ich die finger ganz weg lassen, bei unsachgemässem gebrauch verschliesst es die poren für jegliche feuchtigkeitsaufnahme; sachgemäss würde heissen: jeden huf VOR einfetten min. 20-30 minuten ins wasser stellen!
lorbeeröl, jedoch nur im oberen bereich ist akzeptabel; brechen die hufe weg, würde ich noch keralit empfehlen. ist aber wie schon gesagt eine art "unsichtbarmachung" des eigentlichen problems.

good luck  :winke:

Offline ramses

  • Moderator
  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 3227
  • man ist sich nie zu fern um sich ganz nah zu sein
    • Profil anzeigen
Hufprobleme und Hauterkrankung - Zusammenhang??
« Antwort #14 am: Juni 20, 2006, 14:15:03 »
Hallo,

Fabi hatte als ich ihn gekauft habe auch sehr schlechte Hufe. Da er im allgemeinen nicht vernünftig versorgt wurde, habe ich mich damals dran gemacht und alle zwei Wochen die Hüfchen in Wassereimer gestellt. Anschließend von oben geölt und das wars. Ansonsten hat er dann eine (für meinen Geschmack) ordentliche Grundversorgung bekommen und ich habe (selbstverständlich) im Winter täglich gemistet und das ganze Jahr über täglich die Hufe ausgekratzt.
Seit Fabi dann auch im Winter auf die Weide durfte und auch mal im Matsch gestanden hat, sind seine Hufe einfach nur noch gut. Da bricht nix.... natürlich muß dann auch regelmäßig der Schmied ran.

Also - lange Rede kurzer Sinn... Hufe ölen und vorher in Wasser stellen kann man machen. Ist aber sehr zeitaufwendig. Ich bin davon überzeugt, daß ganzjähriger Auslauf (in Gras, Matsch und allem was die Natur so zu bieten hat) das perfekte Grundprogramm für gesunde Hufe sind. Dann die tägliche Pflege und ein ordentlicher Schnitt durch den Schmied runden das Ganze ab. Ansonsten fällt mir nur noch ein - Geduld haben.

Liebe Grüße

Sandra

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
Behandlung: seit 2010 mit Decke, Bewegung
:hase: