@Jumanji: ich als Laie stelle mir diesen Zusammenhang immer so vor, dass die "zuviel" angebotene Menge Fruktane, Zucker oder Stärke einfach im eh schon aus der Bahn gekipptem Stoffwechsel des Ekzemers, das Fass zum Überlaufen bringt. Das kann er nun nicht mehr verarbeiten, da er schon auf Hochtouren versucht, die vermeintlich bösen Stoffe (also Allergene) zu bekämpfen. Aber nicht unbedingt, dass das "Zuviel" der eigentliche Auslöser des SE ist. Ich weiß es aber nicht genau.
Hormonell bedingt könnte ich mir auch vorstellen, da Amber zum Zeitpunkt des Ausbruchs gerade in Dauerrosse war (durch ständigen Deckakt von einem Wallach, der damals noch dabei stand).
Nochmal zum Thema
Portionsweide. Folgende Nachteile haben mich von der Portionsweide nicht überzeugt:
1. Die fehlende Struktur der Gräser, weil einfach (außer dem neuen Stückchen, dass wir alle zwei Tage dazugesteckt haben) nur noch die zarten grünen Spitzchen geknabbert wurden.
2. Mehrjährige Pflanzen und Kräuter hatten keinerlei Chance mehr. Das einzige, was wegen der hohen Beanspruchung noch nachwuchs, waren das dt. Weidelgras (Zuckergehalt extremst hoch), ein bißchen Klee und Huflattich
....
3. Wir haben alle zwei Tage ein Stückchen zugesteckt. Das Verhalten der beiden Ponies nach dem Zustecken erinnerte mich sehr an Hamsterkäufe an Ostersamstag oder halt immer vor Feiertagen in den Supermärkten. Reinhauen, als gäb´s kein Morgen mehr! Am nächsten Morgen waren die Bäuche fett, beide sahen aus wie hochtragend. Das relativierte sich bis zum nächsten Tag, aber dann mussten wir ja schon wieder zustecken, damit sie überhaupt was zum Grasen hatten.
4. Wir haben die Weiden immer so abgetrennt, dass auch Stücke zum Nachwachsen und Erholen wieder "gesichert" wurden und trotzdem noch jederzeit Zugang zum Unterstand möglich ist. Aber bei einen guten halben Hektar Gesamtfläche waren die einzelnen Stücke so klein, dass kein Anreiz zu einem kleinen Galopp-Sprint mehr da war. Fangen spielen, mit den Kühen auf der anderen Wiese um die Wette laufen oder sich von einem Reh zum kleinen Lauf animieren zu lassen - als das fand nicht mehr statt. Eigentlich standen die Pferde hauptsächlich rum und schmachteten sehnsüchtig das neue Grün auf der anderen Seite des E-Zauns an....
Die Wiesen sahen nach einem Jahr wirklich nicht gut aus und wir waren froh, dass wir genau zur neuen Saison hin diese abgeben und zwei andere Stücke pachten konnten. Das sind nun einmal 0,75 Hektar und einmal gut 1 Hektar. Beide nie gedüngt, aber alle drei Jahre gekalkt und wirklich relativ artenreich. Nach ordentlichem Anweiden (auf zwei anderen kleinen Stücken direkt am Offenstall) kommen die beiden dann 24 Stunden auf die Weiden. Zuerst auf die kleinere mit 0,75 Hektar, denn die liegt mitten im Wald auf einer Lichtung. Das Gras hat daher nicht so viel Power (weniger Sonne), zudem ist der Boden ziemlich trocken und relativ steinig (Hangwiese). Auf die große Wiese kommen sie daher meist erst kurz nach der Grasblüte. Zusätzlich wird immer noch ein Rundballen Heu in den Unterstand zur freien Verfügung gestellt. Am Anfang habe ich gedacht, dass die Ponies das Heu im Leben nicht anrühren, wenn sie 24 h Gras haben. Das ist aber nicht so. Sie knabbern täglich dran.
Für uns ist diese Lösung so ideal.
Natürlich ist klar, dass einem nichts anderes übrig bleibt als die Portionsweide, wenn man einen deutlichen Zusammenhang zwischen den SE-Symptomen und der Grasmenge sieht. Vielleicht ist es für manche Pferde sogar die beste Lösung
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Bei uns war das halt das Jahr mit der Portionsweide das schlimmste SE-Jahr.
LG, Kerstin