Autor Thema: Züchten mit SE-Pferden  (Gelesen 41110 mal)

Cassy

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #15 am: Oktober 31, 2005, 22:11:29 »
Hallo!

Das ist Peppa. Peppa ist letztes Jahr am 20.04.2004 geboren worden. Ihr Papa ist Prinz, Nichtekzemer. Ihre Mama ist Cassy.
Cassys Vorbesitzer wollten unbedingt ein Fohlen von ihr und hatten sich den Hengst ausgesucht. Wegen vielerlei gründen ist Peppa dann doch bei mir geblieben. Bisher ist nichts zu erkennen das sie ein Ekzem hat. Alle Fohlen von Prinz haben kein Ekzem. Wo ich Cassy damals hab decken lassen wußte ich nur sehr sehr wenig über das SE. Ich habe damals auch gelesen das es etwa nur 21 % der Fohlen später SE bekommen. Zu der Zeit fand ich das sehr wenig, heute finde ich es sehr viel und ich weiß wohl das ich nie wieder züchten würde. Bzw. nur auf Wunsch anderer gezüchtet habe. Ich dachte damals ich weiß ja wo sie hinkommt und den Besitzern war das damals egal wenn sie ein SE bekommen würde, weil sie wußten wie erfolgreich EN ist.
Ich kann heute nur sagen ich war verdammt dumm und Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Ich meine, sicher, ich möchte auf Peppa nie verzichten, sie ist ein wunderbares Pony, aber was ist wenn doch mal. Immer diese Frage, bekommt sie wohl SE oder nicht. Ab wann stellt sich das heraus?

Eine Freundin von mir hatte zwei Fohlen aus ihrer Haflingerstute. Mit zwei verschieden Hengsten. Beide fohlen haben SE, obwohl weder die Mutter noch die beiden Hengste SE haben. Vielleicht haben sie es innerlich und es bricht nicht aus?! Ich weiß es nicht. Ich hoffe nur Peppa wird ihre tolle Mähne behalten.

L.G. Silke  :galopp:

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Cassy

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #16 am: Oktober 31, 2005, 22:12:41 »
Hier noch ein Foto.

[gelöscht durch Administrator]

Offline Hadban

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #17 am: November 01, 2005, 08:52:02 »
Wirklich ein nettes Pferdchen Deine Peppa ! Natürlich kann ich mir vorstellen, daß Du Angst hast, es könnte nun doch - wegen der Vorbelastung- ausbrechen, aber weißt Du, dann wäre sie bei Dir in jedem Fall in den besten Händen . "Passieren" kann es jedem von uns, auch mit einem gesunden Pferd. Man steckt da- wie man ja immer wieder lesen kann- nicht drin. Bestimmt ist die Möglichkeit bei einem "vorbelasteten" Pferd größer, aber warum solltest Du nicht einfach Glück haben?
Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, daß alles so weitergeht, wie bisher :-)
Liebe Grüße
Kristina
Hadban, 1988-2010, Shagya-Araber-Stute, Ekzem seit dem 2. Lebensjahr.  Behandlung : Komplettpakete / Pflegemittel  Buschforschung. ( Ökozon. Flower Power, El Nino )

Cassy

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #18 am: November 01, 2005, 22:34:27 »
Ja, für ein Jährling von 1 1/2 Jahren sieht sie schon recht gut aus.

 Die Angst schwingt ständig mit das sie mal ein Ekzemer werden könnte.  Vor allem wenn man das Thema züchten mit Ekzemern hier diskutiert, deshalb wollte ich es hier eigendlich nicht nochmal aufgreifen, da wir im alten Forum schon heftig darüber diskutiert haben.
Ich habe damals bei der vielen Kritik immer noch so ein schlechtes Bauchgefühl im Magen, wo der dicke Fehler auf mich lastet. Wo ich für meinen schweren Fehler auf jeden Fall mit dem SE bestraft werde. Ich weiß nicht warum aber ich traue mich seitdem nicht mehr zu sagen, ich hatte letztes Jahr ein Fohlen, denn Cassy ist ja ein Ekzemer, auch wenn man es ihr dank El nino nicht mehr ansieht.

Ich hoffe ich werde nicht bestraft. Schubbeln tut sie sich genauso viel, bzw. wenig wie unser Pensionspony Rico, Nichtekzemer.

Offline Hadban

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #19 am: November 02, 2005, 06:51:51 »
Liebe Silke,
also: NEIN! Du mußt Dir keine Vorwürfe machen und auch nicht denken, daß "das Leben Dich dafür bestrafen könnte"- ganz bestimmt nicht. Du hast ja geschrieben, daß Du die Wahrscheinlichkeit, daß Dein Fohlen erkranken könnte als gering angesehen hast und warum sollte Dir das hier irgendwer zum Vorwurf machen? Du hast Dich im Vorfeld ja durchaus versucht, schlau zu machen und das , was dabei herauskam, hat Dich eben zu dem Entschluß gebracht, Cassy doch decken zu lassen. Ich finde das weder sträflich, noch fürchterlich! Denn es ist ja nicht direkt gesagt, daß ein Fohlen erkranken MUß! Daß du heute anders entscheiden würdest, kann ich mir vorstellen- immerhin gibt es allein durch dieses Forum ja nun jede Menge Infos, die zusammengetragen wurden und auch in Diskussionen für jeden Einzelnen verschiedene Schlüsse hervorgebracht hat. Eben auch für dich in der Richtung. Bitte mach Dich nicht fertig mit Deinem Bauchgefühl oder Selbstvorwürfen- sie sind unbegründet , Du hast ja mit gutem Gefühl gehandelt und warst damals sicher. Man darf nicht vergessen, daß man selbst an seinen Erfahrungen wächst- wenn man es zuläßt -und ich sehe doch, daß du zu diesen Menschen gehörst. Also: Es ist alles in Ordnung und Du solltest einfach sehen, was IST- nicht, was vielleicht mal sein könnte. Du hast da ein so nettes Pferdchen und bestimmt werdet Ihr viel Freude miteinander haben! Und als "Fehler" oder "mahnendes Beispiel" sehe ich Deine Peppa nun wirklich nicht!
Ein ganz dicker Knuddler für Dich  :bussi:
Kristina
Hadban, 1988-2010, Shagya-Araber-Stute, Ekzem seit dem 2. Lebensjahr.  Behandlung : Komplettpakete / Pflegemittel  Buschforschung. ( Ökozon. Flower Power, El Nino )

Offline Burschi

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #20 am: November 02, 2005, 07:37:14 »
Steinigt mich: aus Fehlern lernt man.

S o l l t e   das Exzem ausbrechen: Pech... wenn nicht: prima.

Das Tierchen ist jetzt da. Ende. Und mach Dir nicht eher Vorwürfe oder einen Kopf, bevor auch nur der Ansatz von SE zu sehen ist.

Was ich jetzt vielleicht doch vermeiden würde wäre, mit der Kleinen zu züchten... Aber wenn´s dann unbedingt sein mus: es ist DEIN Pferd und DEINE Entscheidung.

Hier können wir nur unseren Standpunkt erläutern und diskutieren.

Generell finde ich Zucht (ob jetzt Hund, Pferd, Katze...) mit kranken oder "defekten" Tieren nicht in Ordnung. Der Sinn von Zucht ist ja der Erhalt bzw. die Verbesserung. Nicht das Gegenteil.

Aber die Kleine sieht für mich total probber aus... :daumen:

In diesem Sinne: Kopf hoch und einfach nicht 24 Stunden darüber nachdenken, was Du eh nicht ändern kannst... wenn es denn passieren sollte...

LG
Wir haben Zeit

Temprano ist Jahrgang 1998, Andalusier und lt. Vorbesitzerin seit seinem zweiten Lebensjahr Ekzemer. Er wird seit 2005 erfolgreich mit Razun behandelt. Geritten wird er fünfmal die Woche.

saedis

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #21 am: November 02, 2005, 09:31:32 »
Zitat von: "Amber"


Mich würde interessieren, mit welchen Testverfahren / Laboren Du schlechte Erfahrungen gesammelt hast. Finde diese Testergebnisse einfach spannend  8) .


hi amber,

danke für die erklärung. den FIT test finde ich nicht besonders aufschlussreich (26 getestete pferde - weiss nicht, finde ich zuwenig) - ich selber habe ihn bislang allerdings NICHT machen lassen - in meinem damaligen stall in D aber so einige. und die ergebnisse trafen zu 90% NICHT zu - will sagen: es wurden ekzemer getestet, die laut FIT eigentlich kein ekzem haben dürften - und nicht ekzemer, die sehr deutlich ekzem anzeichen zeigten.

da frage ich mich - wie kann das sein? ist das, was wir als ekzem bezeichnen vielleicht garkein ekzem? sondern eine allergie auf etwas ganz anderes?

ich selber hatte letztes jahr ein riesen debakel mit meinem schimmelchen - isländer, 5 jahre alt, in belgien geboren - NIE auch nur das kleinste anzeichen von SE.
ende letzten jahres verlor er handteller große flächen haare - im schulter/ellbogen bereich - dann an den hinterbeinen - weiter am hals. die stellen wuchsen quasi täglich - am ende waren sie groß wie zwei hände zusammen - nicht kreisrund, leicht "ausgebrochen".
ich hatte insgesamt 5 TÄ dran gehabt - inkl. bluttest (negativ) und hautbiopsie - ebenfalls negativ. lediglich eine allergie wurde aufgrund der hautbiopsie bestätigt. auf WAS allerdings wurde mir nicht gesagt *grmpf*
habe wirklich ALLES getestet, keine pilze, keine ektoparasiten, NIX - NIENTE - NULL. wobei der eine ta sommerekzem diagnostizierte, der nächste winterekzem, dann gab es noch pilz, haarlinge, läuse und weiss der geier was noch alles im angebot.
trotzdem verlor er die haare bis auf die nackte haut.
nach 5 monaten habe ich "aufgegeben" - also nichts mehr gewaschen und nichts mehr geschmiert. mit dem fellwechsel zum sommer hin wuchsen dann die haare neu - und bislang *HOLZKLOPF* scheint alles in ordnung zu sein.

mal ein bild - damit du siehst wovon ich schreibe  :grübel: :



das war/ist der grund warum ich allergietest irgendwie "misstraue"...

Nixe

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #22 am: November 02, 2005, 14:56:48 »
Hallo, auch ich würde kein SE Pferd in die Zucht nehmen.Allerdings hat man angeblich kein Gen gefunden das für SE-Vererbung zuständig ist und so gibt es ( lt.Prof.Leibold-TIHO) keinen Grund ein SE-Pferd von der Zucht auszuschliessen.So stand es in der St. Georg , war glaube ich die Mai Ausgabe. Davon mag man halten was man will.Vielleicht stecken wir mit dem Auslöser für das Ekzem aber auch in der Sackgasse und der Auslöser und die Bereitschaft zum SE sind viel komplizierter als wir das bisher ahnen . :winke: LG Manuela

saedis

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #23 am: November 02, 2005, 21:50:48 »
ich nochmal...

unter

http://www.findmybook.de bin ich fündig geworden - "Das Sommerekzem des Pferdes und die Grundlagen seiner Vererbung" von Marion Unkel - über die suchmaschine habe ich es gefunden - für 6,50€  :daumen:

Offline Hadban

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #24 am: November 02, 2005, 22:19:26 »
Da schau an! Das ist ja super! Da hast du bestimmt zugeschlagen? Hatte Dich auch angemailt...angekommen??
Grüße
Kristina
Hadban, 1988-2010, Shagya-Araber-Stute, Ekzem seit dem 2. Lebensjahr.  Behandlung : Komplettpakete / Pflegemittel  Buschforschung. ( Ökozon. Flower Power, El Nino )

Offline Skyfly

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #25 am: Dezember 19, 2005, 16:27:47 »
Hallo Ihr Lieben,

da ich mal wieder auf das Thema aufmerksam gemacht wurde, habe ich mal im Netz nach diesem Buch gesucht. Hier kommt ein Link zu Buchtipps, auch das von Marion Unkel:

http://www.gangpferde-forum.de/Ekzem/ekzem.htm

Dort steht folgendes:

Zitat
Das Kapitel über die Vererbung des Sommerekzemes sehr eindrucksvoll dar, wie sich diese Krankheit in einer Rasse ausbreiten kann. Nach Meinung, der Autorin müssen Ekzemer konsequent aus der Zucht genommen werden, um die Anzahl der betroffenen Pferd in den kommenden Generationen nicht weiter steigen zu lassen.


Da ist mir eingefallen, dass ich letztes Jahr doch gleich zwei Deckhengste (hessiche Pferdezucht) gesehen habe, die geschubbelt haben...  :???:

Nachdenkliche Grüße
Birgit
Ekzempferd Sky     21jähriges Endmaßpony, Fuchswallach, arabisches Halbblut     Haltung: Weide-Boxen-Haltung + tägliches Reiten     SE seit 19 Jahren     SE-Behandlung: Immunpaket von Herrn Busch

Offline Hadban

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #26 am: Dezember 20, 2005, 06:58:31 »
Hallo,
ja, diese Aussage von M. Unkel hat entscheidend dazu beigetragen, daß ich auf die Zucht verzichtet habe. Ich teile diese Meinung und wollte mich auch damals nicht auf "evtl oder vielleicht" einlassen. Das Risiko , daß ein Fohlen von der Hummel die Krankheit zeigen würde, war mir einfach zu groß und ich sehe hier von meiner Seite aus eine sehr  große Verantwortung.
Grüße
Kristina
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Offline Skyfly

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #27 am: Dezember 20, 2005, 17:20:42 »
Hallöchen,

ich denke, es ist ein Unterschied, ob es sich um einen Deckhengst handelt (mit dessen Spermien viele Stuten künstlich befruchtet werden) oder ob es sich um eine Stute handelt.

Zitat
Nach Meinung, der Autorin müssen Ekzemer konsequent aus der Zucht genommen werden, um die Anzahl der betroffenen Pferd in den kommenden Generationen nicht weiter steigen zu lassen.


Kennt sich hier jemand aus?   :grübel: Welche Kriterien gibt es für Deckhengste? Gibt es Pferderassen, bei denen SE-Pferde konsequent aus der Zucht genommen werden?

Ist es häufig nicht so,, dass der Züchter es gar nicht erfährt, ob ein Deckhengst sich "ein bisschen an der Schweifrübe schubbelt"??  :???:  Für die Shows werden sie heraus geputzt und fein gemacht...
Wie seht Ihr das? Die beiden Deckhengste mit leichtem SE habe ich zufällig entdeckt, Habt Ihr schon solche Erfahrungen sammeln können?  :confused:

Interessierte Grüße
Birgit
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hottizotti

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #28 am: Februar 09, 2006, 08:38:28 »
Habe das alte Thema gerade erst entdeckt und oute mich auch. Pilar geht dieses Jahr zum Hengst. Ich war immer eine überzeugte Gengnerin der Zucht mit Ekzemern aber - um es ganz einfach zu sagen -ich WILL ein Fohlen aus DIESER Stute. Klar, das Risiko einen Ekzemer zu züchten ist gegeben, ich sehe es jetzt einfach ´mal gering (das mag man als Zweckoptimismuns auslegen). Mag auch an meiner Einstellung liegen, ich finde Ekzem nicht sooo schlimm, weil zu 99% gut behandelbar. Alle mir bekannten Vorfahren von Pilar sind ekzemfrei (kenne z.B. beide Elterntiere, Mutter mit über 20 ekzemfrei gestorben, Vater lebt noch und hat auch kein Ekzem), alle mir bekannten Geschwister (1 Stute mit dem gleichen Vater, 4 Nachkommen der gleichen Mutter) sind ekzemfrei, beide Nachkommen von Pilar (Stute von 1999 und Stute von 2000) sind ekzemfrei, obwohl sie als Cremellos (*grusel* - der diesjährige Papa wird braun, kein Falbe) hautmäßig sicherlich empfindlicher sind als andere. Wobei das 2000er Fohlen leider noch da steht, wo ich Pilar herhabe - sumpfige Weiden, mangelhafte Fütterung, schlechte Stallhygiene, eigentlich beste "ekzembedingungen". Und das 99er Fohlen ist Staatsprämienanwärterin und hat eine super Leistungsprüfung gemacht - so kamen dann meine Prinzipien schwer ins Wanken. Habe die Entscheidung für MICH getroffen, sicherlich auch, weil ich irgendwann gerne wieder ein Reitpferd hätte. Und zwar eines, wo ich weiß, wie es aufgezogen wurde (beginnend mit der Zuchtstutenfütterung). Und wo ich weiß, daß die Stute trotz schlechtester Bedingungen (8 Jahre Schulbetrieb, teilweise mehrere Stunden täglich auf steinhartem Hallenboden, mind 3 Jahre davon schlecht gepflegt und gefütter) gesund auf den Beinen und auf der Lunge ist.

Grundsätzlich will ich da aber nicht verallgemeinern. Ich habe ja im Schulbetrieb noch eine Isistute mit Ekzem. Auch Grima hatte schon ein Fohlen (Vater ekzemfrei), da sie erst in der Trächtigkeit erste Ekzemanzeichen gezeigt hat. Ihr Sohn ist jetzt 4 und ekzemfrei. Da ich aber von ihr weder Eltern noch Geschwister kenne von denen ich Rückschlüsse auf genetische Prädisposition schließen könnte wird sie keine Fohlen mehr bekommen.

Zur zuchtrichterlichen Beurteilung:
Ein Hengst mit deutlichen Ekzemanzeichen (abgeschubbelte Mähne, offene Stellen, kahle Schweifrübe) wird wohl in keinem Verband gekört werden. ABER so ein Hengst wird auch nicht vorgestellt werden. Wer einen Hengst zur Körung vorstellt (was ja oft auch aus finanziellen Anreizen heraus geschieht) wird ihn optimal herausbringen - und wir wissen ja alle, daß ein Ekzemer, der "sein" Mitel gefunden hat aussieht wie ein ganz normales Pferd. Da es keinen zuverlässigen Ekzemtest gibt kann man da auch nichts nachprüfen.
Außerdem werden Hengste 2 1/2 jährig vorgestellt, Stuten 3jährig - viele entwickeln das Ekzem aber erst später. Da liegt es dann am Besitzer, ob das Tier in der Zucht bleibt oder nicht. Oftmals entscheidet auch der Markt - "man munkelt" ja oft in Züchterkreisen, daß Hengst XY nicht ganz sauber ist, und schon geht die Nachfrage zurück.
Im Dezember war ich auf einem Zuchrichterlehrgang in München, "geübt" haben wir mit den Stuten, die zur Leistungsprüfung da waren. Unter anderem eine New Forest Stute mit deutlichem SE.
1. Ist dieses SE nur mir und noch 2 anderen "Erfahrenen" aufgefallen, die Stute hatte nämlich eine nette  Stehmähne und einen reitponymäßig-modisch frisierten Schweif.
2. Haben wir, als wir das Thema ansprachen, gelernt das SE zwar die Gesamteindrucksnote drückt, aber kein alleiniger Grund zum Zuchtausschluß sein KANN, weil diese Enstcheidung sicherlich gerichtlich anfechtbar wäre - eben weil die Erblichkeit umstritten ist.
3. Sagten unsere "Lehrer" - der Zuchtleiter bei den Kleinpferden und der stellvertretende Zuchtleiter bei den Warmblütern, daß es sehr heikel ist, öffentlich den Verdacht anzusprechen, daß eine Stute Ekzem hat, weil kleinere Scheuerstellen ja durchaus auch andere Ursachen haben können. Sie sprechen das dann im 4Augengespräch mit dem Züchter zwar an, können aber auch nicht mehr tun, als eine Empfehlung auszusprechen.

Insgesamt ein schwieriges aber interessantes Thema das weitere Forschungen verdient.
L.G.,
Judith

Offline dini1181

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Re: Züchten mit SE-Pferden
« Antwort #29 am: Februar 09, 2006, 11:02:51 »
Hallo ihr Lieben,

möchte jetzt auch mal meinen Senf dazugeben  :winke:

Ich hab meine ja von einem Züchter, der sie aus der Zucht genommen hat wegen ihrem Ekzem, denn er meint das es für ihn als Züchter nicht tragbar ist eine SE-Stute als Mutterstute zu haben, dass könnte seinen ganzen Ruf kaputt machen und vorallem aber der eigenen Rasse schaden.
Hut ab, denn es gibt einige Züchter denen geht das am Allerwertesten vorbei ob SE oder nicht hauptsache gescheite Fohlen und wie ja schon erwähnt wurde, ist meisten noch kein SE bei den Eintragungen bzw. Prüfungen vorhanden und wenn der Bock dann erstmal verkauft ist ist´s eh egal. Denn es kann ihm ja keiner was, denn wie will man beweisen das das Tier es schon hatte wie man es gekauft hat???  :???:

Naja ich finde es von dem Züchter echt gut das er meine Maus aus der Zucht genommen hat (denn sonst hätte ich sie ja auch nicht), er hat sie mir auch nur verkauft weil ich zum einen jemanden kenne der ihn gut kennt und somit vermittelt hat und ich musste ihm auch versprechen das ich mit ihr nicht züchten werde (es gibt darüber zwar nicht schriftliches aber ich hatte eh nicht vor zu züchten) und er wollte halt auch nicht das sie bei irgendwem landet der sich nicht ums SE kümmert oder an einen Händler oder Reitbetrieb, wenn ich sie nicht genommen hätte, hätte er sie wahrscheinlich zum Schlachter gefahren um ihr das leiden im Sommer zu nehem, behalten ging auch nicht da er nicht die Zeit hat sich intensiv genug um sie zu kümmern was das SE angeht.
Sie hat ein Fohlen, aber vorher hat sie sich, so wie es mir erzählt wurde nur mal hier und da gejuckt, da hat noch keiner ans SE gedacht und in der Trächtigkeit oder mit der Trächtigkeit, da kann man sich wohl drüber streiten, kam dann das SE.
Ich hab die Maus dann gleich bekommen als das Fohlen abgesetzt war, das war dann September, naja sie sah schon scheiße aus sie war mit ihrem Fohlen auf Koppel und da wurden dann alle Bäume ausgezäunt damit sie sich da nicht jucken kann, aber dann ist sie halt auf dem Bauch gerobbt (was dem Euter nicht grad gut bekam) und hat an sich rumgebissen, das das nicht die feine Englischeart ist ist mir klar nur er als Züchter hat halt echt nicht die Zeit sich um ein Pferd so intensiv zu kümmern, wobei sie schon mehr Zeit bekam wie die alle restlichen Pferde, zumindest fast ;-)
Ob einer mit einem SE-Tier züchtet oder nicht, das muss jeder mit sich selber ausmachen, ich finde es aber unverantwortlich wenn ein Züchter oder Peronen die sich so nennen mit SE-Tieren weiterzüchtet nur weil die gute Vorfahren haben oder was weiß ich, wenn man z.B. eine SE-Stute hat
und man möchte für sich selbst daraus ein Fohlen ziehen kann ich das noch verstehen, aber nicht als "seriöser" Züchter.

LG
Nadine, oh man ist das ein Roman geworden, sorry
Startistin *22.02.00, Haflingerstute, SE: seit 03, Bei mir: seit Sep. 04, Haltung: Paddockbox Behandlung: Ökozon Typ5 / letztes Jahr Immunpackung Arbeit: 4-6x i.d.W. / Stand 12.01.16