Hallo Zusammen,
hab ich doch gestern Imkes Frage gar nicht gesehen. Ich hab jetzt mal eine neue Box aufgemacht, da passts besser rein.
Wir potenzieren deshalb, um das Mittel so fein zu machen, das es die Lebnskraft einfließen kann. Wir müssen immer daran denken, das die Lebenskraft eine geistige Substanz ist und dass das, was heilt, ebenfalls geisige Substanz sein muss. (Kent)Potenzieren bedeutet ursprünglich "Kraft-Freisetzen". D.h. je intensiver potenziert worden ist, desto stärker ist die Wirkung.
Wie Kerstin schon geschrieben hat, gibt es unterschiedliche Potenzen
Je nach Verdünnungsgrad spricht man von:
D-Potenzen= Dezimalpotenzen, Verdünnungsschritt 1:10
C-Potenzen=Centesimalpotnezen, Verdünnungsschritt 1:100
LM- oder Q-Potenzen, Verdünnungsschritt 1:50 000
Die D-Potenzen haben sich überwiegend im deutschsprachigen Raum gehalten. Konstantin Hering arbeitete noch mit der 4. Auflage des Organon und entwickelte die D-Potenzen, verwarf diese aber wieder, weil sie zu hart wirkten.
Hahnemann arbeitete bis zur 5. Auflage des Organon mit den C-Potenzen. In der 6. Auflage, die aber erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde, arbeitete er bereits mit den LM-Potenzen.
Bis zur D23 bzw. C12 sind noch Moleküle der Ausgangssubstanz feststellbar, das ist mit ein Grund, warum sich bei Schulmedizinern die niedrigen D-Potenzen durchgesetzt haben, da ja noch ein Wirkstoff "messbar" ist. Die Zweifler der Hom. machen daran fest, dass in den hohen Verdünnungen eben kein Molekül der Aussganssubstanz feststellbar ist.
Wann kommt nun welche Potenz zum Einsatz?
Tiefe Potenzen wirken weniger signifikant als höhere Potenzen. Sie decken ein breiteres, aber weniger spezifisches Spektrum des Arnzeimittelbildes ab. D.h. nun, eine tiefe Potenz kann bei wiederholter Gabe den Zustand des Patienten deutlich bessern, während eine einmalige Gabe einer Hochpotenz keine Wirkung zeigt. Das nennt man dann Palliation, in der Regel kommen nach absetzen des Mittels die Symptome wieder. Das ist keine Heilung im Sinne Hahnemanns, sie wirken nicht dauerhaft.
Hohe Potenzen wirken spezifischer, haben einen intensiveren Effekt als Tiefpotenzen. Hierbei muss das Mittel aber 100% passen.
Im Akutfall wird von Schulmedizinern, wenn sie denn Homöopathika einsetzen, mit D-Potenzen gearbeitet, auch die Komplexmittelhomöopathie bedient sich dieser Potenzen.
Es ist ein Irrglaube, dass akute Erkrankungen mit niedriegen Potenzen und nur die chron. Erkrankungen mit Hochpotenzen behandelt werden sollen. Für den Laien ist es aber sicherer mit den niedrigen Potenzen zu arbeiten. Bei falscher Anwendung der Hochpotenzen ,kann es sehr schnell zu einer Arzneimittelprüfung kommen. Auch sind Laien in der Regel nicht in der Lage, das Similimum auszuwählen, also "hilft" diesen auch eine Hochpotenz nicht.
Hochpotenzen gehören eigentlich nicht in die Hände von Laien..
Wenn man eine intensive Erkrankung möglichst schnell heilen möchte, benötigt man ein entsprechend hohe Potenz.
Das gilt sowohl für akute wie chron. Erkrankungen.
Ich nehme für akute Geschehen die C30 bzw. die C200. Meist reicht da aber eine einmalige Gabe nicht aus, da die Potenz im Akutfall auch schnell verbraucht ist. Man muss dann einen mehrmaligen Reiz setzen. Dafür löst man sich die Globuli auf, und gibt diese je nach Fall, alle 10min, stündlich, 3xtgl.
Bei chron. Geschehen, kann man sowohl mit der C30 einsteigen, wie gleich mit einer C 10.000. Bei der C30 und der C200 kann es aber sein, dass es ein undeutliches, schwer überschaubares Ergebnis gibt. Das muss natürlich nicht immer so sein. Man muss die Potenz an die Reaktionslage des Patienten anpassen. Ist die Lebenskraft eine Patienten schon stark geschwächt, kann eine Potenz über der C200 den Tod bedeuten, denn die Lebenskraft ist nicht mehr in der Lage, diesen starken Reiz zu verarbeiten.
Es gibt die sogenannte Kent´sche Reihe. Er empfiehlt für die Therapie chron. Krankheiten aufsteigende Dosierungen von Dynamisationen:
Wenn die C30 nicht mehr genügend wirkt, soll als nächst höhere Potenz die C200 gewählt werden, wenn diese wiederum keinen Heilimpuls mehr gibt, soll die C1000 gewählt werden usw.
Wie werden nun die Hochpotenzen wiederholt, wie lange ist die Wirkungsdauer?
Bei chron. Erkrankungen werden Einmalgaben gegeben und abgewartet, bis die Potenz ausgewirkt hat.
Hierfür gibt es Faustregeln:
C30 - wirkt mindestens 14 Tage, kann auch bis zu vier Wochen wirken.
C200 - wirkt mindestens 4 Wochen, oft über 3 Monate
C1000 - wirkt mindestens 35 Tage, oft mehr als 3 Monate
C10.000 - wirkt mindestens 35 Tage, meist mehr als 3 Monate
Für eine Wiederholung entscheidend ist aber die Reaktion des Patienten.
Für chron. wie akute Geschehen gilt aber, niemals in eine Verbesserung rein das Mittel erneut geben, dadurch kann die Krankheit wieder aufflammen. Wiederholt wird erst, wenn die Besserung stagniert oder wieder eine Verschlechterung auftritt.
So, nun hoffe ich, dass alle Fragen beantwortet sind
Ansonsten einfach weiter fragen.
LG Micha