Autor Thema: Also auch SE ?!?  (Gelesen 4576 mal)

Olinda

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Also auch SE ?!?
« am: Oktober 10, 2006, 15:44:11 »
Hallo an alle   :winke:

Ich bin bei meinen Recherchen zum Thema Sommerekzem gleich mal über eure Seite gestolpert. Soviel und vor allem so gute Informationen auf einer Seite sind selten zu finden!  :respekt:

Also ich befürchte seit ein paar Wochen, dass auch mein Pferd am Sommerekzem erkrankt ist.

Kurz etwas über mein Pferd:
Meine Haflingerstute ist heuer 12 Jahre alt geworden und eigentlich sehr robust. Es gab bis vor einem Jahr nie gröbere Erkrankungen oder Verletzungen (einmal hatte sie Warzen). Letztes Frühjahr hatte sie eine leichte Kolik mit Folgekolik 4 Wochen danach. Das selbe auch wieder dieses Frühjahr. Die Ursache ist jeweil ungeklärt.
Den ganzen Sommer lang ist mir aufgefallen, dass sie gern den Schweif scheuert und habe sie aufgrund der ersten Vermutung gleich mal entwurmt und mit dem Haarwasser von Leovet (Mähnenliquid) behandelt. Aber trotzdem war der Schweif immer wieder einmal verstrubbelt (nie nackt) und nur einmal ganz oben an der Rübe waren 2 kleine wunde Stellen die mit Silberspray behandelt gleich abgeheilt waren.
Dann vor 3 Wochen habe ich bemerkt, dass sie auch an der Mähne gewetzt hatte und an der Unterseite schon fast nackt war. Die Haut dort schuppt stark und ich meine auch dass sie entzündet ist. Mein Tierarzt (kein Pferdetierarzt) vermutete Milben und gab mir eine Lotion (Sanacut) zu Behandlung. Das brachte keine Besserung und nun behandle ich die Mähne mit dem Bio-Hautöl von Leovet. Dadurch lösen sich zumindest die Schuppen.

Meine Sute und mein Wallach stehen seit 4 Jahren von Februar bis November im Offenstall (also Paddock mit Hütte) und auch die Fütterung wurde nie dramatisch umgestellt. Ich denke nicht, dass die Hautprobleme daher rühren. Allerdings hat meine Stute immer schon sensibel auf Insekten reagiert; zum Teil hysterisch was Reiten zur Mittags- (Bremsen-) Zeit immer schon unmöglich machte. Wenn wir im Sommer unterwegs sind   werden meine Pferde mit Phaser-Fliegenschutz besprüht, das hilft recht gut für ein paar Stunden.

Naja und diesen Freitag kommt eine Pferdetierärztin um sich das Problem anzuschauen. Könntet ihr mir vielleicht Tipps geben was bei der Untersuchung alles beachtet werden muss bzw was gemacht werden muss damit man das SE wirklich diagnostizieren kann?

Hier noch ein paar Bilder (falls man was erkennen kann):

Olinda


Schweif


Mähne



Vielen Dank fürs Lesen und einen schönen Gruß aus Österreich!

Offline Hadban

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Also auch SE ?!?
« Antwort #1 am: Oktober 10, 2006, 16:15:52 »
Hallo Olinda,
erstmal ein herzliches Willkommen hier bei uns!  :blumen: . tja, was soll man Dir raten? Vielleicht in jedem Fall mal erst ein Blutbild machen lasen, das Aufschluß darüber gibt, ob vielleicht etwas bei den Mineralien nicht stimmt. Manchmal hat man "Glück" und die Schubbelei hat dort ihren Ursprung. Wenn da alles in Ordnung ist, würde ich persönlich vielleicht mal erst bis zum nächsten Frühjahr abwarten. In diesem Jahr waren die Mücken und Bremsen wirklich sehr übel unterwegs und so manches gesunde Pferd begann plötzlich zu schubbeln. Du hättest so den Winter über Zeit, mal erst zu beobachten, wie es sich während der kälteren Jahreszeit verhält und Dich hier ein bißchen durchzulesen.
Falls es Dir aber keine Ruhe läßt, könntest Du evtl. einen Allergietest machen lassen, auch, wenn dieser nicht 100 % sicher ist, gibt er Dir vielleich tschonmal eien Anhaltspunkt- dazu findest Du hier im Forum einige Infos. Vielleicht gibst Du unter der Suche mal einfach "Allergietest" ein, dann hast Du alles auf einen Blick.
Herzliche Grüße- aus dem Bergischen Land  :winke:
Kristina
Hadban, 1988-2010, Shagya-Araber-Stute, Ekzem seit dem 2. Lebensjahr.  Behandlung : Komplettpakete / Pflegemittel  Buschforschung. ( Ökozon. Flower Power, El Nino )

Offline Florelle

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Also auch SE ?!?
« Antwort #2 am: Oktober 10, 2006, 18:33:58 »
Hi Olinda....  :blumen:

schickes Pferdchen. Reagiert die Stute auch am Abend/Morgen wenn die Kriebbelmücken angreifen? Oder nur wenn die Bremsen fliegen. Es kann sein, das sie auf Bremsen reagiert. Von der Mähne und Schweif her sieht sie gut aus, nicht nach dem klassischen Sommer Ekzem. Kann sie jeder Zeit einen Stall aufszuchen? Das würde ihr auf jeden Fall helfen, sich vor den Luftangriffen zu schützen. Man kann einen Allergie Test machen lassen, kosten aber relativ viel Geld. Ich würde jetzt auch die Saison ruhig ausklingen lasen und auf das Frühjahr warten. Bei unserer Dicken machen wir das auch.

LG Imke
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
Nathan * im Mai 2002, Haflinger, kein Ekzem
Behandlung: Hom.-Kügelchen, beschränkter Weidegang, Offenstall, Hautpflege, Hanni Bucas Decke

Olinda

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Also auch SE ?!?
« Antwort #3 am: Oktober 11, 2006, 12:00:50 »
Danke für eure Ratschläge.

Das Problem ist dass ich sie beim Scheuern nicht "erwische", ich sehe halt das Resultat. Darum kann ich nicht sagen unter welchen Umständen sie das macht  :???:

In die Hütte kann sie jederzeit, was sie unter Tags auch gern macht. Nur ist sie halt nach einer Seite hin offen und ich habe schon mit dem Gedanken gespielt so ein Tor aus PCV-Bahnen anzubringen, damit da wirklich nichts mehr rein kann.

Was mir sonst noch so aufgefallen ist, dass sie an den Haarwirbeln auf der Brust und Flanke und auch der Nabel und das Euter immer ganz zerstochen und geschwollen sind. Ich wasche die Krusten mit Wasser herunter und sprühe alles mit dem Silberspray ein um eine Schutzschicht zu haben.

Dass heuer ein fürchterliches Insektenjahr ist haben wir letztes Wochenende leider an eigenem Leib erlebt. Uns haben an einem Waldrand dutzende von den ekligen Lausfliegen überfallen, die sofort ins Fell und beim Schweif bis an das untere Ende der Schweifrübe gekrochen sind um mein Pferd auszusaugen  :schock:



Es hat eine halbe Stunde gebraucht um sie davon zu befreien. Ich hoffe nächstes Jahr wird wirklich besser  :confused:

Liebe Grüße,  Marion

Olinda

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Statusbericht
« Antwort #4 am: November 22, 2006, 13:03:06 »
Hallo zusammen!

Ich werde mal eine kurze Zusammenfassung posten was sich bei uns so getan hat in der letzten Zeit:

Meine neue TA hat sich meine Stute angeschaut. Sie hat eine Spezialausbildung in Chinesischer Medizin und Osteopathie. Also abgesehen von der herkömmlichen Untersuchung wurden mittels Akupressur die Meridiane und die inneren Organe überprüft. Mein Pferd hat heftig regagiert als die Leber und der Magen stimuliert wurde (also richtig weggezuckt). Ausserdem sind die Mundschleimhäute ganz blass und trocken gewesen.
Dann wurde Blut abgenommen für ein großes Blutbild - dabei ist der Tierärtzin schon aufgefallen, dass das Blut besonders dickflüssig war.

Behandlung: Akupunktur + Vitaminpräparat intramuskulär

Das Blutbild hat ergeben:

- zu niedriger Hämatokrit
- zu wenige Erythrocyten
- Monozyten leicht erhöht
- Eosinophile = Wert erhöht
- GGT an der oberen Toleranzgranze (deutet auf Leberprobleme hin)
- keine Mineralmängel

Diagnose und weitere Behandlung:

==> normozytäre, normochrome Anämie, Monozytose, Eosinophilie

Verschleppte Infektion bzw der "Nachhall", vermutlich auf die Koliken im Frühjahr zurückzuführen, was zu Belastung des Verdauungsapparats insbesondere der Leber geführt hat. Also ist das Schuppen und Scheuern an der Mähne und der Schweifrübe vermutlich nur Symptom gewesen.  :confused:

Die Stute wurde noch zwei Mal akkupunktiert dazu ein homöopathisches Präparat, ein Zusatzfutter für die Haut (mit diversen Ölen) und eine spezielle Kräuterkur für die Verdauungsorgane (wurde extra hergestellt für sie). Entwurmt wurden beide Hafis auch noch. Gesamt waren das ca. € 500  :schock:

Naja jedenfalls dauert die Kur noch ca. 3 Wochen und danach möchte ich noch einmal ein Blutbild zum Vergleich machen lassen.

Die Haut selbst hat sich mittlerweile erholt, fast keine Schuppen mehr - sie scheuert auch nicht mehr. Die Schwellung ist an den Wirbeln und am Nabel zurückgegangen, auch die Zitzen sind nicht mehr zerstochen. Ob das jetzt am kühleren Wetter (fast keine Insekten mehr) oder an der Behandlung liegt kann ich nicht sagen. Das Hautöl (Leovet) brauch ich nur einmal alle 14 Tage zur Pflege.

Mein Fazit zu der Sache:

ich habe schon gemerkt, dass die Linda nicht ganz am Damm war das ganze Jahr über - aber ich bin mir auch nicht sicher ob da nicht doch zwei Probleme bestehen. Erstens die Sache mit den Verdauungsorganen und noch eine Allergie (der Bluttest weist schon auch auf sowas hin). Ich werde  jedenfalls nächstes Jahr die Entwicklung genau beobachten.


Bis dahin werde ich in eurem Forum ein bisschen stöbern und mitquatschen wenn ich darf, auch wenn ich kein SEler bin  :wink:


Liebe Grüße, Marion

Offline Brinchen

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Also auch SE ?!?
« Antwort #5 am: November 22, 2006, 18:07:41 »
Hallo Marion,

na klaro kannst Du hier mitquatschen auch ohne "SE-Mitgliedsausweis" *lol*

Dann wird es ja nächstes Jahr spannend bei Dir und Deinem Pferdchen. Vielleicht waren die 500 Euro ja eine einmalig investierte Summe, ich wünsche es Dir  :daumen:

Wenn nicht: Du bist nicht allein und hier findest Du immer Unterstützung.

LG
Sabrina
Filou, Haflinger-Wallach, geb. 1986
auf jeden Fall Ekzemer seit er 3jährig gekauft wurde / ohne Behandlung ist er mittelschwerer Ekzemer
tägl. Weidegang, abends Box / Behandlung: seit 2004 El Nino, ab 2015 Equidozon