Liebe Sabine, ich sehe das wie Du, letztendlich ist man auf sich allein gestellt in Sachen Ernährung des Pferdes.
Ein interessanter Artikel zu Zink/Mauke findet sich hier
http://www.dr-susanne-weyrauch.de/aktuell/mauke-eine-n%C3%A4hrstoffmangelbedingte-erkrankungdaher bekommt meine Stute mit Mauke rh am Bein nun auch Zink zugefüttert.
Es reicht mE nicht, das MIFu auf das Heu abzustimmen, weil bestimmte Pferde einen erhöhten Bedarf an Mineralien und Spurenelementen haben.
Hier
http://www.tipps-zum-pferd.de/pferde-im-fellwechsel-unterstuetzen_tipp_301.html steht:
"Gerade chronisch kranke Pferde neigen dazu im Fellwechsel vermehrt zu leiden, da die große Belastung des Stoffwechsels das Immunsystem schwächt. Besonders über die Lunge reagieren viele Pferde empfindlich im Fellwechsel und fangen an zu Husten.”Ich weiß nicht, ob man Sommerekzem als chronische Krankheit bezeichnet, zumindest in der SE-Saison würde ich das bejahen.
Noch einen Artikel habe ich ausgegraben, der den Weidegang betrifft:
Zitat:
“Eine zu hohe Zufuhr von Eiweißen benötigt einen überdurchschnittlich hohen Bedarf an Zink. Die Funktion der Leber wird beeinträchtigt, da sie größtenteils mit der Verarbeitung der Eiweiße beschäftigt ist und daher selbst entgiftet werden muss. Folglich wird Zink benötigt, um die Leber zu entgiften und damit einen normalen Stoffwechselprozess zu garantieren. Einen Eiweißüberschuss hat ein Pferd dann, wenn es nur auf der Weide steht und keine Zufütterung erhält, oder wenn es im Winter nur mit Mash und Kleie gefüttert wird.”Letztes Frühjahr wurde eine der fünf Weiden bei uns neu angesät; als die Herde das erste mal drauf kam, fing Nepomuk an, stark zu scheuern. Das neue Gras hatte vermutlich einen höheren Eiweißgehalt als das "normale", was Zinkmangel bei ihm auslöste.
Durch Schweiß wird Zink aus dem Körper entfernt, das wußte ich bisher auch nicht. Ein Pferd braucht, wenn es nicht im Fellwechsel ist oder sonst was hat, 300 – 550 mg am Tag.
Hier
http://www.pferdeleben.de/pferdefutter-fuetterung/mengen-und-spurenelemente/pflanzen-und-ihre-inhaltsstoffe steht (sehr interessante Seite, gerade gefunden):
"Zinkgehalt im Heu schwankt
bis 22 mg pro 1 kg Heu
vielerorts unter 16 mg / kg"Ich schätze, meine Pferde fressen ca. 8 kg Heu am Tag, bei 20 mg pro 1 kg Heu wären das 160 mg Zink. Bei einem erhöhten Bedarf im Fellwechsel von grob geschätzt 600 mg fehlen 440 mg Zink am Tag. Beim "Zn Zink" (Dr. Weyrauch) bedeuten ein bis zwei Messlöffeln (10 bis 30g) täglich die Aufnahme von 150 bis 450mg Zink in Form von Zink-Aminosäure-Chelat. Meine Hafis bekommen seit heute 10g Zn Zink, wie ich gerade bemerke, ist das zu wenig (abgesehen davon, daß sie es nur 3x pro Woche erhalten).
Beachten muß man, daß eine konstante, langfristige Zinksupplementierung Kupfer- und Manganmängel provozieren könnte.
Der Kupfergehalt im Heu schwankt, durchschnittlich sind es wohl 4,4 mg pro 1 kg Heu. Bei meinen Pferden wären das ca. 35 mg im Heu, bei ihrem Gewicht von ca. 450 kg wären 45 - 67 mg Kupfer wohl ideal.
Zu Mangan steht auf dieser Seite, der Gehalt im Heu schwankt zwischen 35 mg bis 200 mg pro 1 kg Heu, je kräuterreicher ein Heu, desto mehr Mangan.
Ich halte unser Heu nicht für sehr reich an Kräutern, das kann aber auch täuschen. Empfohlen werden 100 mg pro 100 kg LG, das wären für meine Pferde 450 mg Mangan. Nehmen wir 50 mg / 1 kg Heu an, würde das in etwa hinhauen, außer man substituiert Zink.
Wir haben gutes, mageres Heu mit einem wohl relativ niedrigen Zuckergehalt. Das sagt aber leider nichts darüber aus, ob es genügend Spurenelemente und Mineralien enthält. Dieser Bedarf muß mE abgedeckt werden, egal ob das Pferd geritten wird oder nicht.
Grisella, ich denke auch, daß Pferde in der Natur ein wesentlich breiteres Nahrungsspektrum haben an Kräutern, Wurzeln, Bäumen usw. Unsere Pferde bekommen Heu, Gras und evtl. Stroh und stehen meist den Großteil des Tages rum. Kräuter halte ich für naturgerecht, in Freiheit würde ein Pferd die auch fressen. Getreide ist in meinen Augen nicht artgerecht, trotzdem sehr beliebt in der Pferdefütterung.
Ich denke auch, jedes Pferd muß individuell beurteilt werden, es gibt kein Rezept von der Stange. TÄe haben meiner Erfahrung nach nicht so sehr die große Ahnung von Ernährung, sie behandeln Symptome.
LG Sani