Autor Thema: Wie sehen Kriebelmücken aus?  (Gelesen 16107 mal)

saedis

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« am: April 01, 2006, 23:57:47 »
Zitat von: "Schnossi"


Allerdings weiß ich immer noch nicht, ob Kriebelmücken eigentlich aussehen wie normale Mücken oder eher wie kleine Fliegen  :confused:   Kann mich da jemand aufklären?


büdde schön:

kriebelmücke:


Zitat
Die Kriebelmücken (Simuliidae) sind eine Familie der Zweiflügler (Diptera) und gehören zu den Mücken (Nematocera). Weltweit leben etwa 1550 Arten dieser Tiergruppe, über 50 Arten sind aus Deutschland bekannt. Es handelt sich dabei um meist kleine Mücken mit Körperlängen zwischen zwei und sechs Millimeter. Ihre stammesgeschichtliche Schwestergruppe wird von den Gnitzen (Ceratopogonidae) und Zuckmücken (Chironomidae) gebildet.

Offline Skyfly

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #1 am: April 02, 2006, 09:03:22 »
Hallo Ihr Lieben,

ich habe diese wichtige Frage mal in ein eigenes Thema verschoben. Wenn es im Bereich "Aktueller Gesundheistzustand" stehen bleibt, geht es sicherlich irgendwann unter.

Ich denke, hier in dieser Rubrik ist die Frage richtig. Danke, Tina, für Deine tolle Antwort!  :daumen:

LG Birgit
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saedis

  • Gast
Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #2 am: April 02, 2006, 10:02:23 »
keine ursache  :daumen:

dann packen wir doch noch mehr in das thema rein (ist ja einfacher alles hier kompakt zu lesen als selber rumzusuchen)...:


Zitat
Merkmale der Kriebelmücken

Kriebelmücken sind kleine Mücken, die in dem Aussehen eher den Fliegen ähneln. Sie sind gedrungen und in der Seitenansicht buckelig. Ihre Färbung reicht von rötlich-gelb bis schwarz, wobei die helleren Farben meist ca. bei den Weibchen vorkommen. Die Komplexaugen der Männchen sind deutlich grösser als die der Weibchen, wobei die oberen Facetten wiederum grösser sind als die unteren und durchscheinend wirken. Dies kommt durch verschiedenhe Schirmpigmente in diesem Augengebiet zustande, welche ca. kurzwelliges Licht absorbieren. Die Mundwerkzeuge sind bei einer Reihe von Arten zurückgebildet, bei den meisten Arten aber stechend-saugend. Die Kriebelmücken sind anders als die "Stichsauger" (etwa die Stechmücken) "Poolsauger", hierbei erzeugen die Mandibeln eine grössere Wunde. Aus dem so entstehenden Blutpool saugen sie dann ihre Mahlzeit auf.

 
Lebensweise der Kriebelmücken
 
Beide Geschlechter der Kriebelmücken sind Nektarsauger und fliegen entsprechend Pflanzen an, die grosse und offene Nektarien besitzen (etwa Weiden, Efeu und Pastinak). Die Weibchen sind bei vielen Arten weiterhin Blutsauger an Vögeln und Säugetieren. Bei vielen Arten ist eine solche Blutmahlzeit notwendig zur Eientwicklung. Die Wirtsfindung geschieht olfaktorisch (durch eine Kohlendioxidspur) und optisch. Beim Wirt wird erst ein Probestich angesetzt, enthält die gefundene Flüssigkeit Adenosindiphosphat (ADP) oder Adenosintriphosphat (ATP), so setzt der VollsaugAblauf ein. Hierbei sind sowohl die Wirte als auch die Positionen des Saugvorgangs artspezifisch. So saugt Simulium equinum bevorzugt an den Ohrmuscheln von Pferden und anderen grosssäugern, Simulium erythrocephalum demgegenüber an der Bauchhaut der Tiere.

Auch der Mensch wird bei einigen Arten als Wirt angenommen. Der Stich ist schmerzhaft und hat eine lokale Blutverdünnung sowie Blutergüsse zur Folge, da mit dem Speichel der Mücke Blutgerinnungshemmer in die Wunde gelangen. Außerdem wird beim Stich Histamin in die Wunde gegeben, was nicht selten zu allergischen Reaktionen führt. Bei Massenbefall können Kriebelmücken so auch den Tod von Weidetieren herbeiführen, insbesondere berüchtigt ist diesbezüglich die Kolumbatsche Mücke (Simulium columbaschense) in den Donauländern auf dem Balkan. Über diese Art kann man in Brehms Tierleben (1920) lesen:

"Die berüchtigste europäische Gnitze ist die Kolumbatsche Mücke, so bezeichnet nach den serbischen Dorfe Kolubazs, wo sie der Aberglaube der Bevölkerung aus einer Felshöhle entkommen läßt, in der vermeintlich Ritter St. Georg den Lindwurm erlegte."
Ferner heißt es dort:

"In den Gegenden der ganzeren unteren Donau verbreiten sie Furcht und Schrecken bei Mensch und Vieh. Zu Tausenden und Abertausenden kriechen die kaum flohgrossen Gnitzen den Weidetieren, Pferden, Rindern und Schafen in Nase, Ohren und Maul stechen und saugen Blut, sodass die gemarteterten Tiere wie tollwütig davonrasen und schließlich vor Erschöpfung tot zusammenbrechen" (Anmerkung: Gnitzen und Kriebelmücken wurden zu der Zeit noch zusammengefasst zu einer Familie)
In Afrika und Amerika sind Vertreter der Kriebelmücken außerdem Überträger des Fadenwurmes Onchocerca volvulus auf den Menschen. Dieser Wurm ist der Erreger der Onchozerkose, die bei ungefähr 10 Prozent der Erkrankten zur sobezeichneten Flussblindheit führt. Bei den Krankheitsüberträgern handelt es sich ausschließlich um einige Vertreter der Gattung Simulium, etwa Simulium damnosum und Simulium neavei in Afrika und Simulium callidum und Simulium metallicum in Mittelamerika.

Die Kriebelmücken bilden in der Nähe grösserer dunkler Gegenstände, etwa bei Bäumen, Schwärme, die der Partnerfindung dienen. Hierbei darf der Wind nicht zu stark sein (maximal 10 m/s) und die Lichtstärke muß über 5 Tausend Lux betragen. Es werden keine Mischschwärme aus unterschiedlichen Arten gebildet, die Erkennung der Artgenossen ist bisher unbekannt. Die Weibchen werden beim Überfliegen dieser Schwärme von unten von einem Männchen angeflogen, die Begattung anfangt direkt später in der Luft und wird am Boden fortgeführt. In der Geschlechtsöffnung des Weibchens hinterlässt das Männchen eine Spermatophore. Bei einigen Arten kommt auch Parthenogenese vor.

Larvalentwicklung
 
Larven der KriebelmückeDie Anzahl der Eier ist artspezifisch. Sie reicht von etwa 50 bei Prosimulium ursinum bis zu 1 Tausend bei Simulium reptans pro Weibchen. Die Eier werden stets an oder in Fließgewässer abgegeben. Häufig geschieht dies durch Auftupfen auf die Wasseroberfläche. Simulium erythrocephalum legt die Eier an Wasserpflanzen in Höhe des Wasserspiegels, Simulium equinum taucht unter und legt die Eier auf die Unterseite von schwimmenden Blättern ab. Simulium morsitans wiederum legt die Eier an Pflanzenstängel oder in Erdspalten oberhalb der Wasserlinie. Die Gelege sind oft in einer Gallerte, die zu Anfang der Entwicklung bis zu 68 Prozent Wasser aufnimmt. Diese wasserhaltige Gallerte wirkt beim Trockenfallen der Eier als Austrocknungsschutz.

Die Larven der Kriebelmücken sind ausschließlich in Gewässern zu finden, wobei die artspezifischen Ansprüche an die Wasserqualität, die Fließgeschwindigkeit und an andere Faktoren sehr stark variieren. Einige Arten der Kriebelmückenlarven dienen dementsprechend als Leit- oder Monitororganismen zur Bestimmung der Wassergüte und Wasserqualität anhand des Saprobiensystems. So werden einige Arten der Gattung Simulium und Prosimulium als Zeigerarten für Gewässergüten in dem Gebiet von I bis II beobachtet.

Kennzeichnend für die Larven der Kriebelmücken ist der unpaare und einziehbare Brustfuß (Scheinfüßchen) sowie der Hakenkranz am Hinterende der Larve. Beide sind mit mehreren Hundert Häkchen bewehrt, die radiär angeordnet sind. Mit Hilfe des hinteren Hakenkranzes sind die Larven an Pflanzenteilen, Steinen oder anderen Substraten in einem Gespinst aus sehr elastischer Seide befestigt, die durch Drüsen in dem Gebiet der Mundwerkzeuge (Labialdrüsen) gebildet wird und mit dem Brustfüßchen abgenommen und auf dem Substrat aufgetragen wird. Der Körper wird aus dieser Position heraus frei in die Strömung gestellt. Eine Fortbewegung ist möglich und sie geschieht nach Art der Spannerraupen, durch Klettern an einem Faden oder einfach durch Verdriftung. Die Atmung erfolgt über die Haut, außerdem dienen Analpapillen zur Osmoregulation durch Ionenaufnahme an einem Chloridepithel .

Auf der Oberlippe der meisten Kriebelmückenlarven stehen zwei, einen Haarfächer tragende und ein- und ausklappbare Fortsätze, die von einem zähen Schleim überzogen sind. In diesen Fächern verfangen sich mit der Strömung treibende Nahrungspartikel (Detritus und Kleinstorganismen). Zur Nahrungsaufnahme werden diese Fächer an den Mandibeln entlang gezogen, der Schleim bleibt in den Haarborsten oberhalb der Mandibeln hängen. Andere Larven ernähren sich durch Abweiden des Substrates, diese haben keinen Fangkescher.

Die ausgewachsenen Larven (nach sechs bis neun Larvenstadien) spinnen einen pantoffelförmigen Kokon, welcher auf dem Substrat befestigt wird. In diesem findet die Verpuppung statt. Das Vorderende des Kokons ist hierbei offen und gegen die Strömung gerichtet. An dieser Stelle liegen die Spirakulumkiemen der Puppe. Die Form und die Anzahl der Lamellen auf dieser Atmungsstruktur ist artspezifisch verschieden, genauso wie die Form des Kokons, im die Puppe mit Häkchen des Hinterendes verhakt ist. Das Innere der in der Kieme umfassenen Kiemenfäden ist über eine basale Öffnung wassererfüllt, die äußere Wand besteht aus zahlreichen senkrecht abstehenden, reich verzweigten Stützen. Das Hohlraumsystem zwischen den Stützen ist luftgefüllt und entnimmt dem umgebenden Wasser Sauerstoff durch Diffusion und in Form winziger Bläschen. Durch eine bisher noch weitgehend unbekannte Struktur steht es mit dem Tracheensystem in Verbindung und erlaubt so die Atmung der Puppe.

Die Überwinterung erfolgt in Mitteleuropa in der Regel als Larve, in Nordeuropa als Ei. Letztere sind frostresistent und können unbeschadet eingefroren werden. Die Verpuppung erfolgt erst nach Erreichen einer Schwellentemperatur, welche etwa bei den behandelten Simulium-Arten bei circa vier Grad Celsius liegt. Dadurch kommt es zu einer zeitgleichen Puppenentwicklung sowie zu einer Synchronisation des Schlüpfens aus der Puppenhülle in dem Frühjahr. In Mitteleuropa werden eine bis sechs Generationen pro Jahr gebildet, in tropischen Tieflandflüssen können sich bis zu 16 Generationen pro Jahr bilden. Bei einigen Arten wie etwa Simulium erythrocephalum, gibt es deutliche Unterschiede zwischen der ersten Generation in dem Frühjahr und späteren Generationen, man spricht von Saisondimorphismus.
 

saedis

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #3 am: April 02, 2006, 10:03:08 »
pferdebremsen:


Zitat
Die Pferdefliegen gehören zur Gattung Tabanidae, der weltweit über 3.500 verschiedene Arten angehören. In Europa sind es immer noch über 160 verschiedene Arten. Davon ist die "echte" Pferdebremse (Tabanus sudeticus), die größte mitteleuropäische Fliegenart (bis 25 mm lang) nur eine der unterschiedlichen Stechfliegen, die als Pferdebremse, Bremse, oder je nach Sprachraum als Bräme oder "Blinder Kuckuck" betitelt werden. Allen gemein ist der Umstand, dass die weiblichen Tiere lästige Blutsauger sind und ihr Stich meisst eine schmerzhafte Schwellung hinterlassen. Beim Stechvorgang werden ausserdem Sekrete in das Opfer injiziert, die Erreger von Krankheiten wie z.B. der Borreliose übertragen können.

Dabei sind die Pferdefliegen bei der Auswahl ihrer Opfer wenig wählerisch und beschränken sich keinesfalls nur auf das Anzapfen von Pferden. Auch andere kalt- sowie warmblütige Tiere und auch der Mensch stehen auf ihrem Blut-Speisezettel. Dabei schaffen es einige sogar durch die Kleidung hindurch zu stechen.

Schnossi

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #4 am: April 02, 2006, 10:03:33 »
igittigitt ... also eher ein dicklicherer Körper, nicht wie normale Stechmücken. OK, dann haue ich vielleicht doch nicht jede einzelne Mücke tot, die ich sehe. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, schon einmal so ein Insekt auf dem Pferd gesehen zu haben. Aber ich achte mal darauf.

Danke schön Saedis  :knuddel:

LG, Solveig

saedis

  • Gast
Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #5 am: April 02, 2006, 10:05:27 »
Zitat
Insekten aller Art

Welche fliegenden Insekten befallen Pferde?
Fliegende Insekten ( Zweiflügler, Dipteren) befallen Pferde im Stall und auf der Weide. Auch sie wollen als Parasiten auf den Pferden Nahrung aufnehmen, indem sie lecken oder stechen und Blut saugen. Zu diesen Dipteren gehören die Stall- und Weidefliegen, die Bremsen, die Stechmücken (Moskitos), Kriebelmücken, Gnitzen und die Lausfliegen. Dasselfliegen sind eine besondere Gruppe, die ihre Eier zur Entwicklung der Larven bei Pferden ablegen.

Welche Fliegenarten davon kommen im Stall vor?
In Ställen treten die gemeine Stubenfliege und Stechfliegen (Wadenstecher) auf. Auch Stechmücken können in größerer Anzahl von außen in die Ställe eindringen und sehr lästig werden.

Wie kann der Fliegenbefall im Stall bekämpft werden?
Generell muß das Stallfliegenproblem durch die Vernichtung der Fliegenmaden in den nahen Brutstätten (Dungbeseitigung), Verhinderung des Zuflugs (Fliegengitter) und die Bekämpfung durch Entwesung (Ausbringung insektizider Beläge, Sprühen, Fliegenköder usw.) angegangen werden. Fliegengitter und –vorhänge können guten Schutz vor Zuflug bieten. Die Kombination der Bekämpfungsverfahren muß vor Ort und mit Sachkenntnis beurteilt werden. Inkonsequenz im Vorgehen und sich entwickelnde Resistenzen bei Fliegen stellen die häufigsten Schwächen in der Fliegenbekämpfung dar.

Welche Fliegen und Bremsen belästigen Pferde auf der Weide?
Die auf der Weide Pferde befallenden Fliegen sind überwiegend andere Arten als die im Stall. Ihre gesamte Entwicklung und Biologie, einschließlich die der Bremsen, vollzieht sich im Freien. Sie sind also ein saisonales Problem in der Weidesaison.
Auch hier tritt der Wadenstecher (Stomoxys) auf, jedoch nur dort wo ein Unterstand Schatten für die Brut bietet. Die auf Rindern sehr häufig in großen Zahlen auftretende kleine Weidestechfliege brütet im Rinderdung (Kuhfladen) und ist daher nur gelegentlich an Pferden zu finden, wenn Rinder in der Nähe weiden.
Generell stellen jedoch bei Pferden auf der Weide die nicht stechenden Fliegen den überwiegenden Teil der Lästlinge. Sie lecken und saugen an den Augen (Augenfliegen), an den Nüstern und am Maul. Dabei können sich ganze Trauben von Fliegen an den Köpfen der Pferde bilden und sorgen für andauernde Unruhe. Beim Lecken von Schleim an Wunden nehmen sie auch Krankheitserreger auf und verbreiten diese. Bindehauts- und Augenentzündungen sind die Folgen. Auch Magenwürmer und Fadenwürmer werden durch Fliegen übertragen.

Sind Bremsen eigentlich auch Fliegen?
Bremsen sind mit den Fliegen nahe verwandt. Sie unterscheiden sich jedoch in der Anatomie und in der Biologie. Unsere Bremsenarten sind alle kräftige Flieger. Sie stechen schmerzhaft und saugen Blut. Ihre Entwicklung findet in feuchter Erde (amphibisch) im Schlamm und in der Erde an Gräben und Tümpeln statt. Die Entwicklung der Larvenstadien über die Puppen bis zu den fertigen Bremsen dauert bis zu drei Jahren. Die bei uns vorkommenden Arten haben ausgeprägte Saisonaktivitäten. In großen Zahlen und die längste Zeit sieht man bei uns die kleinen Regenbremsen (Abb.2). Gebietsweise und während des Hochsommers treten auch die größeren Viehbremsen verstärkt auf.

Sind auch Mücken für Pferde auf der Weide von Bedeutung?
Für Pferde können in Wassernähe Stechmücken und Kriebelmücken lästig und auch gefährlich werden. Stechmücken stellen häufig eine regelrechte Plage dar. Sie sind auch als Überträger von Viren bekannt. Die beste Bekämpfung ist die Vernichtung der Brutstätten, die jedoch häufig aus ökologischen Gründen nicht in Frage kommt. Bei Kriebelmücken ist die Situation ähnlich. Nur treten Kriebelmücken in kürzeren Schüben, dafür aber in großen Schwärmen auf. Ihre Stiche führen zu punktförmigen Blutungen an den Stichstellen, an denen Blut austritt (Innenseite der Ohrmuschel!). Das im Frühjahr häufige Massenauftreten von Kriebelmücken in der Nähe von Fließgewässern kann zu plötzlichen Todesfällen bei Pferden auf der Weide führen. Gnitzen sind winzige Mücken die auch Menschen im Bereich der kurzen Kopfhaare stechen. Bei Pferden treten sie zwischen den Haaren während der Abendstunden in Massen auf. Beim Stechen injizieren sie mit ihrem Speichel einen Eiweißstoff, der zur Allergisierung führt. Das bei manchen Pferderassen (Isländer) besonders häufig auftretende Ekzem (Sommerräude) ist auf Gnitzenstiche zurückzuführen.


Wie kann man Pferde vor fliegenden Insekten auf der Weide schützen?
Die Entwicklung und Vermehrung der Weidefliegen im Freien verbietet aus Umweltgründen eine Bekämpfung mit Insektiziden an den Brutstellen, da hierbei auch alle nicht schädlichen Insekten abgetötet werden. Die Bekämpfung von Fliegen bei Pferden auf der Weide ist daher auf die Abwehr der Insekten gerichtet. Seit Jahrzehnten sind Netze über dem Kopf der Pferde als Fliegenschutz in Gebrauch. Weiterhin bietet ein überdachter Unterstand auf der Weide guten Schutz vor anfliegenden Bremsen und reduziert Fliegen wie auch bestimmte Mücken.

Wie kann man lästige Fliegen, Mücken und Bremsen von Pferden abwehren?
Zur Insektenabwehr und damit auch zur Minderung des Fliegenbefalls werden bei Mensch und Tier Einreibungen mit Insekten abweisenden Mitteln (Repellens) verwendet. Die Wirkstoffe dieser Repellentien verringern die Lockstoffwirkung der Körpersekrete auf der Hautoberfläche. Schon seit dem Altertum wurden verschiedene ätherische Öle (Zitronen-, Eukalyptus-, Nelkenöl usw.) verwendet. Auch oral verabfolgte Präparate mit Ausscheidung über die Haut (Knoblauch, Vitamin B in hohen Dosen) zeigen eine gewisse Wirkung. Da die Präparate als Dermatologika (Hautschutzmittel, Kosmetika) nicht den strengen Prüfungen der Wirksamkeit und Verträglichkeit wie Arzneimittel unterliegen entwickelte sich auf diesem Sektor ein breiter Markt, auf dem viele wenig oder nicht wirksame, jedoch oft teure Präparate angeboten werden. Häufig werden auch die Inhaltsstoffe verschwiegen oder nur teilweise genannt, da deren Nebenwirkungen nicht untersucht wurden. Nicht jeder Stoff ist gut verträglich und wirksam nur weil er von Pflanzen stammt.
Alle geprüften und wirksamen Präparate sind an den Angaben der Inhaltsstoffe erkennbar. Der einzige am Pferd geprüfte Wirkstoff in Deutschland ist Permethrin in der schon genannten Wellcar Emulsion für Pferde. Die sichere Wirksamkeit wurde gegen Fliegen und Bremsen nachgewiesen, die gute Verträglichkeit untersucht und das Präparat nach strenger Prüfung als Tierarzneimittel zugelassen. Als Dermatologikum (Hautschutzmittel) geprüft wurde auch MIRA-Fliegenschutz. Das Präparat enthält DEET ( Autan ), den aus der Humanmedizin weltweit bekannten Wirkstoff. Die Wellcare –Emulsion gewährt einen mehrere Tage bis Wochen anhaltenden Schutz. MIRA Fliegenschutz ist für einen kurzen Schutz für Stunden während eines Ausritts geeignet.

saedis

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #6 am: April 02, 2006, 10:11:28 »
gnitzen (Culicoides):



Zitat
Gnitzen stehen in Bau und Morphologie den Chironomiden nahe. Als Blutsauger, die schmerzhafte Stiche verursachen, dürften sie die meisten Menschen eher in unangenehmer Erinnerung behalten haben. Gnitzenstiche verursachen beim Menschen bis zu 2 cm große blasige Hautschwellungen, meist verbunden mit starkem Juckreiz.

Kleine, 0.5 bis 3 mm lange Mücken, mit stechend-saugenden Mundwerkzeugen. Der Körper ist meist dunkel gefärbt und gedrungen gebaut. Die Antennen setzen sich aus 13-15 Gliedern zusammen. Oft sind die relativ breiten Flügel behaart und gefleckt.


saedis

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #7 am: April 02, 2006, 10:14:33 »
zuckmücken (Fam. Chironomidae):





Zitat
Weltweit wurden bisher über 5000 Arten beschrieben, etwa 570 Arten kommen in der BRD vor.

Imagines: Mit 2-15 mm kleine bis mittelgroße Mücken, mit zartleibigem Körper, deren Mundwerkzeuge teilweise reduziert sind. Die Antennen der Männchen sind lang wirtelig behaart. Die Flügel der Chironomiden sind meist gut ausgebildet, lediglich bei einigen Arten finden bei einem oder beiden Geschlechtern Reduktionen statt.
 
Die Larven haben einen schlanken, wurmförmigen Körperbau. Sie besitzen einen eucephalen Kopf. Das Labium ist artspezifisch unterschiedlich differenziert, die Mandibel meist kräftig ausgebildet. Sie besitzen 3 Thorakal- und 9 Abdominalsegmente. An Beinen finden sich lediglich am 1. Thorakalsegment und am letzten Abdominalsegment ein Paar Stummelbeine, die mit Borsten und Häkchen besetzt sind. In Anpassung an die Lebensweise kann bei manchen Spritzwasserarten median zwischen den Nachschiebern ein Saugnapf ausgebildet sein.
 
Die Puppen der meisten Arten sind mit unterschiedlich gestalteten Prothorakalhörnchen ausgebildet, die als Atmungsorgane dienen.
 

Offline Florelle

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #8 am: April 02, 2006, 10:53:43 »
Hi Tina...


Danke  :blumen:  für die tollen Mückeninfos! Nun weiß man wenigtens, wer einem gestochen hat...

LG Imke
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
Nathan * im Mai 2002, Haflinger, kein Ekzem
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Offline Skyfly

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #9 am: April 02, 2006, 11:46:37 »
Hallo Tina,

mensch, da hast Du aber fleissig ein paar wichtige und interessante Infos für uns zusammen getragen!  :respekt:  Da hast Du doch glatt einen extra Blumenstrauß verdient!  :blumen:

Vielen Dank!  :knuddel:

LG Birgit
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Offline Hadban

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #10 am: April 02, 2006, 12:51:23 »
Da schließe ich mich sehr gern an:  :respekt:
Kristina
Hadban, 1988-2010, Shagya-Araber-Stute, Ekzem seit dem 2. Lebensjahr.  Behandlung : Komplettpakete / Pflegemittel  Buschforschung. ( Ökozon. Flower Power, El Nino )

saedis

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #11 am: April 02, 2006, 13:10:14 »
:hase:

*rotwerd* - danke für die blumen - habe das letztes jahr mal recherchiert - als ich hier oben so "seltsame" exemplare aus der mückenschaft gesichtet habe...

 :dance:

Joy

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #12 am: April 03, 2006, 12:56:31 »
Hall :winke: ö,

super Infos  :respekt: , nur........................mich kribbelts  :schock: jetzt überall!

Tanja

Offline Burschi

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #13 am: April 03, 2006, 15:18:44 »
Ja... mh... lecker...

Ernsthaft jetzt: toll, dass man die Dinger dann auch mal sieht, die dafür sorgen, dass uns nicht langweilig wird...

LG
Wir haben Zeit

Temprano ist Jahrgang 1998, Andalusier und lt. Vorbesitzerin seit seinem zweiten Lebensjahr Ekzemer. Er wird seit 2005 erfolgreich mit Razun behandelt. Geritten wird er fünfmal die Woche.

Offline hondo

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Wie sehen Kriebelmücken aus?
« Antwort #14 am: April 03, 2006, 15:20:06 »
Tina    :bussi:
Vielen Dank
Stan
Norwegerstute
Geb. 1997
SE seit 1999
Behandlung : Aldi Lotion
Box mit 50m² Paddock, 5st Weidegang/Tag, sehr magere Wiese
6Kg Heulage/Tag