Autor Thema: Disifin  (Gelesen 5300 mal)

disa

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Disifin
« am: Mai 10, 2006, 08:12:37 »
Ich gebe mal kurz meine derzeitigen 'Erkenntnisse' wieder - vielleicht hilft es ja einem Eurer Rösser auch:
Ich habe einen Isländer , der seit Jahren starkes SE hat. Mit diversen  Ausleitungen, Homöopathika, Zedan, Futteroptimierung usw. wurde es zwar etwas besser, aber trotzdem begann die Ekzemsaison im April.  Letztes Jahr endete sie dann im November. Eindecken brachte nur gegen Bremsen deutliche Effekte, aber der Juckreiz blieb. Dicke, Schuppen gab es auch immer wieder, verstärkt in der Kriebelzeit.
Da beschloss ich, es  nochmal ganz von vorn anzugehen. Durch Zufalll bin ich an ein Breitbanddesinfektionsmittel gekommen, womit ich Falki bereits im Winterfell behandelte - überall dort, wo mir die schuppen nach und nach verstärkt entgegen gerieselt kamen.
Das mache ich jetzt  immer noch 1-2 mal pro Woche. Schuppen gibt es schon lange nicht mehr. Die Schweifrübe ist bis in tiefste Schichten schuppenfrei, die Mähne ebenso. Hatte er voriges jahr um diese Zeit nur noch Bruchteile seiner Mähne, ist diese bisher nur etwas angenagt. Der Schweif ist nach 2-3 Kratzanfällen vor ein paar Wochen jetzt unangetastet. Die bauchnaht, ebenfalls sonst sehr früh blutig und krustig,  braucht wohl noch ein paar Behandlungen, zeigt aber deutliche Verbesserung. Disifin nutze ich inzwischen in Kombination mit einer einfachen hautmilch. Das Desinfektionsmittel hinterlässt, so es Mikroorganismen killt, einen ganz leichten Chlorgeruch und antrocknend eine dünne Schicht Glaubersalz. Dadurch wird die haut etwas trocken - weshalb die hautmilch hinterher drauf kommt.
Mein Pferd steht ohne Decke im Offenstall, sucht diesen nur in der Dämmerung kurz auf, steht aber an manchen Tagen auch mitten im Kriebelgewitter auf der Wiese. Der beste Effekt: Vorher war Falki sehr berührungsempfindlich - inzwischen kann ich ihn anfassen wie jedes normale Pferd.
Mehr Infos dazu gern später - jetzt muss ich mal eben was arbeiten...
;-))

Offline TinaBatista

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Disifin
« Antwort #1 am: Mai 10, 2006, 08:52:13 »
Hey Disa!

Herzlich willkommen hier im Forum!

Ich habe Disifin bei Batista letztes Jahr verwendet als er durch die Boxenwand getreten hat und sich dabei die Haut sehr tief verletzt hat. Auch bei dieser Verletzung hat es gut gewirkt aber bereits nach 2-3 Tagen war die Haut so sehr trocken dass ich das Waschen bzw. Einreiben damit sehr viel schneller reduziert habe als der TA meinte, ich fand das sehr aggressiv.
Batista geb 19.05.1997, Partbred-Araber, SE seit 1999, seit 2004 Behandlung mit Komplettpaket (erst Ökozon, seit 2006 mit El Nino)

disa

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Disifin
« Antwort #2 am: Mai 10, 2006, 10:18:41 »
Aggressiv ist Disifin gar nicht. Ich bin eigentlich darauf gekommen, weil ich eine Alternative zu Rivanol suchte - dagegen bin ich selbst hoch allergisch. Es ist wirklich gut hautverträglich. Bei der Eliminierung von Mikroorganismen zerfällt Disifin in Stickstoff, Glaubersalz (wenn man's in großen Mengen ablecken würde, wirkt das abführend  :rolle: ) und CO2. Chlor wird nur sehr kurzzeitig und auch nur dann frei, wenn Eiweiß zersetzt wird, also bei der Zerstörung von Zellwänden der Mirkoorganismen. Ansonsten bindet es sofort an Sauerstoff. Daher hat das Zeug auch die Genehmigung vom BUA, als 100 % biologisch abbaubar benannt zu werden. Das Problem bei trockener Haut ist das Glaubersalz. Das macht's trocken. Aber wie gesagt: Mit ganz wenig stinknormaler Hautmilch Marke Lidl/Aldi/Norma taucht auch das Problem nicht auf.
Was mich dabei stutzig gemacht hat: Ich habe im Vorfeld jede Menge Tests über diverse TÄ laufen lassen. Keiner hatte als Ergebnis, dass auch ein parasitärer Befall vorliegt. Es wurde mal mit Betaisodona gewaschen - aber heute verstehe ich, dass es riesige Unterschiede zwischen den Mitteln gibt. Viele davon haben nur ein sehr eingeschränktes Wirkungsspektrum. Und wenn das Pferd sich hinterher immer noch kratzt, war's eben kein Mikroorgansimus? Heute denke ich, es war das falsche Desinfektionsmittel.
Die Herstellerfirma arbeitet an der Zulassung als Arzneimittel und hat in diesem Zusammenhang auch schon mit SE experimentiert. Laut Aussage wirkt es bei 98% der betroffenen Tiere - aber solange die AM-Zulassung nicht erledigt ist, dürfen sie das nur am Telefon erzählen, aber nicht schreiben.

Offline TinaBatista

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Disifin
« Antwort #3 am: Mai 10, 2006, 12:27:27 »
Das hört sich ja wirklich spannend an, halt uns mal auf dem Laufenden wenn du magst würd mich interessieren.
Batista geb 19.05.1997, Partbred-Araber, SE seit 1999, seit 2004 Behandlung mit Komplettpaket (erst Ökozon, seit 2006 mit El Nino)

disa

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Disifin
« Antwort #4 am: Mai 10, 2006, 21:58:33 »
Klar, mache ich gern. Mit mir probieren es mehrere Leute mit SE-Pferden aus.

Offline Shana13

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Disifin
« Antwort #5 am: Mai 11, 2006, 07:55:28 »
Hallo!
Ich hab diese Behandlung vor etwa 3 oder  Jahren bei meinem Ekzemer versucht. Erst hatte ich Erfolge, aber auf Dauer hat es uns leider gar nicht geholfen. Vielleicht wurde das Mittel aber mittlerweile verbessert.
Grüße, Manuela


SHANA Araber-Quarter-Stute*1991

Ekzembeginn:unbekannt
Offenstall mit Koppelgang tagsüber (Sommer) und Paddock nachts (das ganze Jahr)
Behandlung mit Ökozon Neo 5

skjanni

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Disifin
« Antwort #6 am: Mai 11, 2006, 07:59:08 »
Hallo!
Hört sich echt interessant an, bitte weiter informieren.
LG  Iris