Sommerekzem bei Pferden - Tipps Erfahrungsaustausch und mehr

Alles zum Thema Sommerekzem - Erfahrungen, Tipps, Hilfestellung, Ratschläge... => Alternative Behandlungsmöglichkeiten => Thema gestartet von: Micha am März 07, 2007, 08:34:29

Titel: Potenzierung
Beitrag von: Micha am März 07, 2007, 08:34:29
Hallo Zusammen,

hab ich doch gestern Imkes Frage gar nicht gesehen. Ich hab jetzt mal eine neue Box aufgemacht, da passts besser rein.

Wir potenzieren deshalb, um das Mittel so fein zu machen, das es die Lebnskraft einfließen kann. Wir müssen immer daran denken, das die Lebenskraft eine geistige Substanz ist und dass das, was heilt, ebenfalls geisige Substanz sein muss. (Kent)

Potenzieren bedeutet ursprünglich "Kraft-Freisetzen". D.h. je intensiver potenziert worden ist, desto stärker ist die Wirkung.
Wie Kerstin schon geschrieben hat, gibt es unterschiedliche Potenzen

Je nach Verdünnungsgrad spricht man von:

D-Potenzen= Dezimalpotenzen, Verdünnungsschritt 1:10
C-Potenzen=Centesimalpotnezen, Verdünnungsschritt 1:100
LM- oder Q-Potenzen, Verdünnungsschritt 1:50 000

Die D-Potenzen haben sich überwiegend im deutschsprachigen Raum gehalten. Konstantin Hering arbeitete noch mit der 4. Auflage des Organon und entwickelte die D-Potenzen, verwarf diese aber wieder, weil sie zu hart wirkten.
Hahnemann arbeitete bis zur 5. Auflage des Organon mit den C-Potenzen. In der 6. Auflage, die aber erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde, arbeitete er bereits mit den LM-Potenzen.

Bis zur D23 bzw. C12 sind noch Moleküle der Ausgangssubstanz feststellbar, das ist mit ein Grund, warum sich bei Schulmedizinern die niedrigen D-Potenzen durchgesetzt haben, da ja noch ein Wirkstoff "messbar" ist. Die Zweifler der Hom. machen daran fest, dass in den hohen Verdünnungen eben kein Molekül der Aussganssubstanz feststellbar ist.

Wann kommt nun welche Potenz zum Einsatz?

Tiefe Potenzen wirken weniger signifikant als höhere Potenzen. Sie decken ein breiteres, aber weniger spezifisches Spektrum des Arnzeimittelbildes ab. D.h. nun, eine tiefe Potenz kann bei wiederholter Gabe den Zustand des Patienten deutlich bessern, während eine einmalige Gabe einer Hochpotenz keine Wirkung zeigt. Das nennt man dann Palliation, in der Regel kommen nach absetzen des Mittels die Symptome wieder. Das ist keine Heilung im Sinne Hahnemanns, sie wirken nicht dauerhaft.
Hohe Potenzen wirken spezifischer, haben einen intensiveren Effekt als Tiefpotenzen. Hierbei muss das Mittel aber 100% passen.
Im Akutfall wird von Schulmedizinern, wenn sie denn Homöopathika einsetzen, mit D-Potenzen gearbeitet, auch die Komplexmittelhomöopathie bedient sich dieser Potenzen.
Es ist ein Irrglaube, dass akute Erkrankungen mit niedriegen Potenzen und nur die chron. Erkrankungen mit Hochpotenzen behandelt werden sollen. Für den Laien ist es aber sicherer mit den niedrigen Potenzen zu arbeiten. Bei falscher Anwendung der Hochpotenzen ,kann es sehr schnell zu einer Arzneimittelprüfung kommen. Auch sind Laien in der Regel nicht in der Lage, das Similimum auszuwählen, also "hilft" diesen auch eine Hochpotenz nicht.
Hochpotenzen gehören eigentlich nicht in die Hände von Laien..
Wenn man eine intensive Erkrankung möglichst schnell heilen möchte, benötigt man ein entsprechend hohe Potenz.
Das gilt sowohl für akute wie chron. Erkrankungen.
Ich nehme für akute Geschehen die C30 bzw. die C200. Meist reicht da aber eine einmalige Gabe nicht aus, da die Potenz im Akutfall auch schnell verbraucht ist. Man muss dann einen mehrmaligen Reiz setzen. Dafür löst man sich die Globuli auf, und gibt diese je nach Fall, alle 10min, stündlich, 3xtgl.
Bei chron. Geschehen, kann man sowohl mit der C30 einsteigen, wie gleich mit einer C 10.000. Bei der C30 und der C200 kann es aber sein, dass es ein undeutliches, schwer überschaubares Ergebnis gibt. Das muss natürlich nicht immer so sein. Man muss die Potenz an die Reaktionslage des Patienten anpassen. Ist die Lebenskraft eine Patienten schon stark geschwächt, kann eine Potenz über der C200 den Tod bedeuten, denn die Lebenskraft ist nicht mehr in der Lage, diesen starken Reiz zu verarbeiten.
Es gibt die sogenannte Kent´sche Reihe. Er empfiehlt für die Therapie chron. Krankheiten aufsteigende Dosierungen von Dynamisationen:
Wenn die C30 nicht mehr genügend wirkt, soll als nächst höhere Potenz die C200 gewählt werden, wenn diese wiederum keinen Heilimpuls mehr gibt, soll die C1000 gewählt werden usw.
Wie werden nun die Hochpotenzen wiederholt, wie lange ist die Wirkungsdauer?
Bei chron. Erkrankungen werden Einmalgaben gegeben und abgewartet, bis die Potenz ausgewirkt hat.
Hierfür gibt es Faustregeln:
C30 - wirkt mindestens 14 Tage, kann auch bis zu vier Wochen wirken.
C200 - wirkt mindestens 4 Wochen, oft über 3 Monate
C1000 - wirkt mindestens 35 Tage, oft mehr als 3 Monate
C10.000 - wirkt mindestens 35 Tage, meist mehr als 3 Monate

Für eine Wiederholung entscheidend ist aber die Reaktion des Patienten.

Für chron. wie akute Geschehen gilt aber, niemals in eine Verbesserung rein das Mittel erneut geben, dadurch kann die Krankheit wieder aufflammen. Wiederholt wird erst, wenn die Besserung stagniert oder wieder eine Verschlechterung auftritt.

So, nun hoffe ich, dass alle Fragen beantwortet sind :wink:
Ansonsten einfach weiter fragen.

LG Micha

Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: fanni am März 07, 2007, 10:43:04
Klasse Micha!  :blumen:

Nach so einer guten Erklärung habe ich schon lange gesucht.

Liebe Grüße
Katja
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Katja am März 07, 2007, 13:12:27
Das ist ja eine tolle Erklärung.  :super: :super:

Ich wusste überhaupt nicht, dass es 10.000 überhaupt gibt.
Dachte bei 200 wäre Schluss.

Danke.

Liebe Grüsse

Katja
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Micha am März 07, 2007, 14:35:00
Hallo Katja die zweite :kugel:,

oh, es geht sogar noch höher. Es gibt auch eine C50.000 und eine C100.000.
Ich habs halt nicht aufgeführt, da diese Potenzen erst recht nicht in die Hand von Laien gehören.  :wink:
Auch werden sie von Therapeuten nicht so häufig eingesetzt, zumindest hab ich noch nicht viel davon gehört.


LG Micha
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Strubbel am März 08, 2007, 13:04:27
@ Micha:
Feine Beschreibung! Genau so wollt ich´s auch sagen  :biggrin:
Ein klitzekleinwenig muss ich aber wiedersprechen:
Auch bei der Hochpotenz finden wir die Palliation --- oder etwa nicht???  :gruebel:
LG Kerstin
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Micha am März 08, 2007, 14:55:59
Hallo Kerstin,

stimmt schon, auch bei den Hochpotenzen kann es zur Palliation kommen. Eben dann, wenn das Mittel nicht 100%
passt, aber eben doch einen Teil abdeckt. Dann ist es auch hier so, dass nach Auswirken des Mittels die Symptome wiederkehren.
Im übrigen seh ich das nicht als widersprechen, sondern als ergänzen :winky:

LG Micha
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Florelle am März 08, 2007, 17:39:14
Moin.... es ist schon unglaublich und schwer zu begreifen, dass die Mittel, obwohl nix mehr von der Urtinktur drin ist immer noch wirken. C Potenzen sind schon nicht mehr nachweisbar, die noch höheren.... Wahnsinn. Es scheint das Wasser oder der Alkohol die Informationen von der Urtinktur zu speichern. In Form von den Schwingungen der Moleküle? Man muss sich mal vorstellen, das 1 Tropfen Urtinktur im Weltmeer versinkt und das noch wirken kann, und das auch noch "schlimmer" als, die D Potenzen. Es ist sehr schwer zu verstehen, aber es gibt ja vieles zwischen Himmel und Erde, was wir nicht begreifen können. Wo war der Anfang.... wann das Ende der Welt. Ich muss sagen die Hom. ist ein fazinierender Bereich. Aber vieleicht ist dass das Problem, was wir nicht sehen und begreifen (anfassen) können, gibt es nicht. Es ist so einfach ein Aspirin zu schlucken und die Kopfschmerzen sind vorbei. Man sieht und schmeckt es. Aber diese Milchzuckerkügelchen? Oder Wassergemische mit.... scheinbar nichts, dass ist schon schwierig zu verstehen.  :gruebel:
Wonach suchen die Homeopathen die Mittel aus? nach dem Charakter des Lebewesens, der Symntome oder alles zusammen? Oft ähneln sich die symntome, wenn man das Falsche nimmt, dann wird man krank oder es passiert eben nix (???).... es klingt immer soooo gefährlich mit den Kügelchen.  :gruebel:
Und die tollen Bücher.... Pferd X ist dumm und pflegmatisch, hustet ab und zu, kann kein Stress ab, dann braucht es XYZ C-30. Es scheint so einfach zu sein, das richtige zu finden. Wie macht man das? Es gibt so viele Leute, die werfen mit den Kügelchen und immer wieder Arnika; Belladona und Standart Co. ... rein ins Pferd, wenns nicht hilft, dann schadet es nicht....  :gruebel: Überlege immer mehr....

Nachdenklich Grüße.... Imke

Spannendes Thema....

Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Gaprice am März 08, 2007, 19:07:51
Hallo Imke,

ja, es klinkt alles so einfach, wäre zu schön um wahr zu sein wenn es wirklich so sein würde. Gerade dieses denken ´da passiert eh nix´, was viele Leite haben, ist das Gefährliche. Wobei ich mir dann auch wieder denke; `Wenn das eh nix bringt, wieso geben diejenige ihre Tiere das denn???´. Es ist schon so, dass wenn das Mittel nicht past oder die falsche Potenz gewählt wurde oft nichts passiert, das Organismus reagiert nicht drauf. Es kann aber auch genau im Gegenteil schlagen und das Organismus wird noch kranker und bekommt noch mehr Symptome.

Und wie sucht man jetzt das richtige Mittel?
Viel, viel lesen. In der klassische Homöopathie erkennen wir die Notwendigkeit an, Geist, Seele und Körper gleichermaßen zu heilen, auch nehmen wir die Gesamtheit der Symptome wahr und dann nehmen wir noch wahr das alle Aspekte der Person/Tier mit einander verknüpft sind und versuchen, Verbindungen zwischen anscheinend unverbundene Zeichen und Symptome herzustellen. Wir sehen also immer das Wesen als ganzes und alles ist irgendwie miteinander verknüpft. Um das richtigen Mittel zu finden muss ein Homöopath also erst ganz genau das Tier kennen, dass macht er mittels eine Anamnese. Dabei werden Fragen auf alle diese Ebenen gestellt. Und dann muss man suchen. Wenn man schon viel Erfahrung hat, weiß man in bestimmte Situationen schon welches Mittel man braucht, aber da es so viele Mittel gibt, steigt man doch meistens wieder in den Büchern, Repertorium oder Materia Medica. Da wird meistens pro Mittel erst im allgemeinen erklärt was es für Eigenschaften hat, dann werden psychische Eigenschaften von Menschen/Tieren beschrieben die bei dieses Mittel passen, das gleiche für die Äußerlichkeit und die seelische Modalitäten. Aber auch wenn hier dann alles deutlich beschrieben wird, ist es immer noch nicht einfach, da viele Mittel sich ähneln und nur Details anders sind, aber diese Details können ausschlaggebend sein. Deswegen wird ja auch immer wieder davor gewarnt einfach selbst hand an zu legen, ohne jegliche Erfahrung, denn da geht es meistens schief. Vor allem können die Symptome bei viele Tiere gleich sein, aber die psychische und seelische Ebene ist immer unterschiedlich und das ist meistens, oder eigentlich immer, am wichtigstens bei der Mittelwahl. Wenn man ein wenig Erfahrung hat, weiß man auch meistens in welche Richtung man suchen muss, aber meistens kommt man nicht drum herum doch wieder nachzulesen.

Zitat
Es scheint das Wasser oder der Alkohol die Informationen von der Urtinktur zu speichern. In Form von den Schwingungen der Moleküle?
Ja, dass stimmt. Ich erkläre erst mal den Verdünnungsprozess:
Man macht erst eine Urtinktur. Davon nimmt man einen Tropfen und verdünnt diesen mit 99 Tropfen Alkohol/Wassergemissch. Dieses schlägt man dann 10 mal auf einen, meistens, Lederkissen. Dann hat man die C1. Von dieser C1-Mischung nimmt man dann wieder ein Tropfen und verdünnt diese wiederum mit 99 Tropfen Alcohol/Wassergemisch und schlägt dann wieder. Dieses wiederholt man nun ständig bis man zum gewünschten Potenz kommt. Dann nimmt man die neutralen Zückerkügelchen und gießt das Gemisch darüber weg, aber auch nur ein paar Tropfen, so das diese gerade feucht werden. Dann werden die getrocknet und sind fertig für den Verbrauch. Da kann man mal sehen wie viel Zeit man schon braucht für z. B. eine C30, schon ganz zu schweigen von den C200. Für die noch höhere Potenzen werden meistens nur noch Machinen eingesetzt, leider, aber wohl unumgehbar. Durch dieses auf dem Kissen schlagen, also nicht schütteln, überträgt sich die Energie auf das Wasser und dieses speichert somit die Information. Das ist auch der Grund wieso man fast immer nur max. 5 Globuli gibt. Es geht einzig und allein um die Information die den Organismus zugefügt werden soll und dafür braucht man keine große Menge denn die Information bleibt gleich.
Dieses gilt jetzt übrigens für den C-Potenzen. Wie Micha schon sagte haben die D-Potenzen ein Verdünnung von 1:10 und die LM- und Q-Potenzen 1:50.000.

Zitat
Man muss sich mal vorstellen, das 1 Tropfen Urtinktur im Weltmeer versinkt und das noch wirken kann
Das ist auch der Grund das man in der Schulmedizin immer wieder gegen Steine läuft, es ist nichts mehr nachzuweisen ab der C12 bezw. D23. Diese Potenzen sind in der Tat zu vergleichen mit einen Tropfen auf dem Weltmeer. Alles darüber hinaus kann man nicht mehr vergleichen, denn so viel Wasser hat man gar nicht mehr auf der Erde.

Ich hoffe es ist so einigermaßen verständlich mit der Mittelwahl und mit der Entstehung der Verdünnung. Wenn ich irgendwie falsch liege, bitte melden :super:
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Micha am März 08, 2007, 19:32:53
Hallo,

jetzt wollte ich mich auch gerade aufmachen und wieder einen ellendslangen Text verfassen, da ist mir doch die Leonie zuvorkgekommen. :winky:

Dem ist aber nichts mehr hinzuzufügen.

LG Micha
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Strubbel am März 08, 2007, 20:02:02
Hallo, Imke!
Vor nicht allzulanger Zeit hab ich auch so gedacht: wenn´s nicht hilft, schadet´s nicht. Und hab viele Globulifläschchen zu Hause gehabt, ohne zu wissen, wogegen das alles wirkt, einfach mal gekauft, auf Apothekerempfehlung hin....
Aber, wenn ich beispielsweise sehe, wie sich meine Tochter mit einem (gottseidank für sie untypischen) Schnupfen, (denn sonst hätt ich das Konst.mittel gebraucht) herumplagt, über eine Woche, und es wird nicht besser, und sie ist schon voll genervt von der Schnäuzerei... Und dann suchst das passende Mittel raus, und sie nimmt es und niest noch einmal und die Sache ist erledigt... Dann denk ich mir halt, was so stark wirkt, kann und darf ich nicht bedenkenlos einwerfen...
Leider Gottes ist die "hilft´s nix, schadet´s nix" Mentalität bezgl. der Hom ja sehr weit verbreitet. Und da zumeist ja ohne professionelle Hilfe nicht das wahre Mittel gefunden werden kann, sind halt  viele auch der Überzeugung: So a Schaß, das mit der Homöopathie, die hilft ja eh nix...
Tatsache ist aber, dass eine jede Gabe die Lebenskraft beeinflusst. Wie abgehoben das auch immer klingen mag...
LG Kerstin
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Katja am März 09, 2007, 08:47:16
Jetzt habe ich auch noch eine Frage.

Wenn sozusagen die Schwingungen/Informationen auf den Körper wirken bzw.
unsere Energien beeinflussen.

Was ist, wenn jemand z.B. 9 !!! verschiedene "richtige" Medikamente (meine Mutter)
einnehmen muss?  :schock: :schock:
Sie hat im Laufe der Jahre immer brav geschluckt was ihr der Arzt verschrieben hat und
Nebenwirkungen der Mittel wurden einfach mit neuen Pillen wieder ausgeglichen bzw.
wird das versucht. Klappt natürlich nicht !

KANN der Körper die Informationen von homöopathischen Mitteln - die ja keinen Wirkstoff
mehr enthalten - überhaupt noch verarbeiten/positiv annehmen, wenn täglich
ein riesen Chemiecoctail auf ihn einwirkt??   :gruebel: :gruebel:

Nachdenkliche Grüsse

Katja

Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: ramses am März 09, 2007, 09:52:37

Hallo Katja,

hm, ich weiß nicht genau wie es damit aussieht, aber ich erzähle einfach mal einen Teil der Geschichte meines Vaters...

Er hat Schuppenflechte - das ist ja zum einen das was man aussen sehen kann auf der Haut (weniger schlimm in seinem Fall, bzw. damit kann er eigentlich gut leben), zum anderen aber, entzünden sich in Schüben immer die Kleinstgelenke (Finger, Zehen usw.) Man kann sagen, dass nach jedem überstandenen Schub etwas zurück bleibt. Mal mehr mal weniger.
Als das erkannt war, hat er sich eine Spezialistin gesucht, die ihn dann mit Medikamenten so gut eingestellt hat, dass keine weiteren Schübe auftraten. ABER und das war ja klar, dass das kommt - die Nebenwirkungen. Mein Pa ist wirklich fit. Er läuft sehr viel (3-4 mal die Woche ca 10 km, fährt Rennrad usw.) aber er war manchmal wie aus dem Leben geschossen. Diese Pillen waren heftig.
Er ist dann zu einem Heilpraktiker gekommen, mit dem er dann zusammen über einen ganz langen Zeitraum diese Medikamente abgesetzt hat. Er hat in der Zeit Vitamin C Infusionen bekommen, um den entzündlichen Schüben vorzubeugen. Erst als die Medikamente komplett abgesetzt waren, hat die homöopathische Behandlung eingesetzt - die jetzt noch läuft und an der die zwei immer noch feilen.
Mein Pa hat seit dem keinen weiteren Schub gehabt und nimmt schon sehr lange diese heftigen Medikamente nicht mehr.
Also - auf die Frage bezogen denke ich, dass man das schon mit einem Fachmann ganz gezielt an die "Sache" rangehen muß und sollte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das homöopathische Mittel richtig wirken können, wenn noch zu viel Chemie im Körper arbeitet. Wenn schon Kaffee die Wirkung beeintächtigen kann/soll  :gruebel:

Grüße

Sandra
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Lunamaus am März 09, 2007, 11:50:53
Hallo...

Also ich habe auch Mittelchen zu Hause - ich habe mittlerweile auch raus, was ich wann nehmen muss/kann - aber ich habe auch keine Hochpotenzen zu Hause. Wenn ich sowas mal brauche, dann gehe ich zu meinem Hausarzt, der ist Homöopath (aber hat halt auch eine normale, schulmedizinische Ausbilung), dort fühle ich mich gut aufgehoben und vertraue ihm auch. Und die Mittel, die ich zu Hause habe, haben sich halt über eine gewisse Zeit angesammelt, weil es Empfehlungen von meinem Arzt sind.

Zu der Frage, ob Kügelchen überhaupt noch wirken, wenn so viele chemische Medis im Körper sind: Ich bin der Meinung, dass dann eine homöopathische Behandlung nicht so gut anschlägt - und daher denken auch viele, dass es ja überhaupt nicht wirkt...
Ich sehe es an mir selber... Dadurch dass ich einen Betablocker nehme, ist mein Körper so beeinflusst, dass bei mir alles viel länger dauert, bis etwas hilft. Wenn meine Kinder etwas Homöopathisches vom Doc bekommen, dann dauert das in der Regel nicht lange, bis es wirklich Wirkung zeigt. Mir wurde mal gesagt (ob das so ist weiß ich nicht, aber für mich klang es sehr logisch), dass ein Kind ja noch nicht so vorbelastet ist (egal ob es Umweltgifte oder Medikamente sind), und daher die Mittel sehr viel schneller ihre Infos weitergeben können und der Körper eher in der Lage ist, die Selbstheilung in Gang zu setzen...

 
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Micha am März 09, 2007, 14:31:45
Schulmedizinische Medikamente beeinflussen auf alle Fälle die hom. Behandlung. Leider ist es so, dass man diese nicht immer sofort absetzen kann. Es kommt immer ganz darauf an, welche Diagnose dahinter steht, welche Medikamente genommen werden. Einem Epileptiker kann man mit Sicherheit nicht einfach sein Medikament absetzen. Cortison verbietet sich allerdings. Aber selbst hier ist es so, dass Cortison nicht von heute auf morgen abgesetzt werden kann, es muss ausgeschlichen werden.
Der Versuch, trotz schulmedizinische Medikamente, eine hom. Behandlung zu beginnen, sollte auf alle Fälle gemacht werden. Der Patient spürt dennoch eine Verbesserung. Vorausgesetzt das Similie wurde gefunden. Da hab ich gard ein aktuelles Beispiel, um bei den Müttern und Schwiegermüttern zu bleiben.
Meine Schwiegermutter ist derzeit in klass. hom. Behandlung, wegen Herzbeschwerden. Sie nimmt Hammermedikamente, die aber nicht wirken. Die Ärzte sind schier am verzweifeln. Die Hom. hat meine Schwiegermutter ausdrücklich daraufhingewiesen, die Medikamente vorerst nicht abzusetzen. Und sie reagiert dennoch auf ihr Konst.Mittel. Im psychischen Bereich tut sich einiges, sie fühlt sich schon deutlich wohler, gestern hatte sie eine massive Reaktion, alte Symptome kamen wieder und sind heute wieder verschwunden.
Anders sieht es z.B. bei Hauterkrankungen aus. Hier gebietet es sich, die Salben und Co. abzusetzen. Was bringt es, wenn das hom. Mittel wirkt, die Hauterscheinungen dabei erstmal stärker werden und diese dann von außen wieder durch Salben unterdrückt werden. Da ist die Behandlung schon fast zum Scheitern verurteilt.
Ein seriöser Homöopath wird nie sofort die schulmedizinischen Medikamente absetzen lassen. Im Idealfall stehen beide Seiten im Ausstausch. Leider ist es so, dass die meisten Schulmediziner das nur belächeln und kein Interesse zeigen. Genauso gibt es auch Therpeuten, die so von ihrem Tun überzeugt sind, dass sie jegliche schulmedizinische Behandlung ablehnen.

@Katja: Das was du von deiner Mutter berichtest, ist ja mal wieder typisch schulmedizin. Ein Medikament macht Nebenwirkungen und schon kommt das nächste zum Einsatz um eben diese Nebenwirkung zu beseitigen. So geht es dann weiter. Dass man da nicht gesünder wird, leuchtet ja wohl ein. Man wird lediglich symptomfrei, was die Hauptbeschwerde angeht. Gruselig. Ich sehs ja selber Woche für Woche in der Praxis. Na, die Schulmedizin wird da wohl ewig nicht schlauer werden.

LG Micha
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Eeeeselchen!!! am Juni 07, 2012, 07:24:15
Ich habe dieses Thema gerade wiederentdeckt und muss sagen  :super:, da haben sich bei mir direkt wieder viele Fragen geklärt!!!
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Maren am Juni 11, 2012, 14:49:31
Farah hat ihr Konstitutionsmittel vor 1,5 Jahren das letzte mal bekommen in der C 50.000 und es läuft noch immer.
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Micha am Juni 11, 2012, 14:57:06
Maren, was möchtest du damit jetzt genau sagen? Ich glaube zwar, ich weiß was du meinst, aber so könnten wir den anderen das auch erklären.

LG Micha
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Maren am Juni 13, 2012, 20:32:35
Oh, ja ist ein bisschen verwirrend rübergekommen. Wollte nur kurz den Anschluss kriegen, da zuvor berichtet wurde, über welche teilweise seeehr langen Zeiträume Höchstpotenzen laufen können. Also nach meiner jetzigen Erfahrung läuft eine C50.000 nun bereits 1,5 Jahre.
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Micha am Juni 14, 2012, 13:38:29
Oh, ja ist ein bisschen verwirrend rübergekommen. Wollte nur kurz den Anschluss kriegen, da zuvor berichtet wurde, über welche teilweise seeehr langen Zeiträume Höchstpotenzen laufen können. Also nach meiner jetzigen Erfahrung läuft eine C50.000 nun bereits 1,5 Jahre.

So hab ich mir das gedacht.  :smile:

Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Kajana am Februar 12, 2014, 21:35:31
Hallo,

hat jemand von Euch schon einmal ein homöopathisches Mittel in verschiedenen Potenzen angewandt? Könntet Ihr berichten, wie sich der Wechsel von einer Potenz zu einer anderen bemerkbar gemacht hat und was der Anlass war, die Potenz zu wechseln?

Bin gespannt auf Eure Antworten.


Viele Grüße
Kajana
Titel: Re: Potenzierung
Beitrag von: Maren am Februar 13, 2014, 14:58:45
Hallo Kajana,

ich berichte dir mal von einem aktuellen Beispiel. Ich hatte letzte Woche eine dicke Stirnhöhlenentzündung, alle Symptome sprachen für Kali. bi., so habe ich es in der XMK genommen. Nach 2 Stunden hatte ich eine ganz leichte Erstverschlimmerung (stärkerer Druck im Kopf), danach setze eine deutliche Besserung ein. Es war nach 2 Tagen aber nur um 80% besser, es kamen keine neuen / anderen Symptome hinzu. So habe ich eine LMK genommen und am nächsten Tag war alles gut. Kali.bi. war das richtige Mittel aber bei dem massiven akuten Infekt hat die XM es nicht ganz geschafft, die höhere Potenz hat den Rest erledigt. Ich hätte wohl auch die XM noch einmal in Wasser gelöst wiederholen können, aber das hätte sicherlich dann länger gedauert um das selbe Ergebnis zu erreichen.

Wenn man nach der 4. Auflage Hahnemanns verschreibt und trockene Einzelgaben gibt, kann man die selbe Potenz einmal wiederholen, wenn man das Gefühl hat es ist das richtige Mittel, sollte man dann die Potenz erhöhen. Normalerweise erhöht man in folgenden Schritten C3 C6 C12 C30 C200 C1000 C10.000 C50.000 C100.000. Du kannst natürlich höher einsteigen z.B. gleich mit der  C200  oder wie ich in meinem Beispiel mit der C 10.000, dann aber würde man in den angegebenen Schritten weiter machen.

Wiederholst du die selbe Potenz häufiger, als ein - maximal zwei - mal, setzt du ja keinen neuen Reiz mehr und hast in der Regel keinen Effekt. Wenn ich dieselbe Potenz wiederhole, nehme ich die Wiederholung immer schon in Wasser gelöst und verrührt, um auch dann die Potenz schon minimal zu erhöhen.

Bei meiner Stute habe ich vor Jahren mit einer Gabe C1000 ihres Konstitutionsmittels angefangen und bin dann mit jeweils 2 Wiederholungen in Wasser gelöst über die XM mittlerweile zur LM gelangt. Die Abstände der Gaben sind dabei von 2 Mal / Jahr bei der C1000 über 1 Mal im Jahr bei der XM zur LM immer größer geworden. Die LM hat sie bisher erst 2 Mal bekommen und das ist nun mittlerweile schon über 3 Jahre her.