Autor Thema: Mineralstoffmangel - was füttert man am Besten?  (Gelesen 6806 mal)

Schnossi

  • Gast
Mineralstoffmangel - was füttert man am Besten?
« am: April 03, 2007, 11:21:26 »
Hallöchen,

ich habe gerade mit Frau Schütte telefoniert und mir mal die Mineralstoffmängel von Minza durchgeben lassen. Ich dachte, vielleicht kann man ja über das Futter versuchen, die Mängel auszugleichen und dann hat das auch positive Wirkung aufs Ekzem. Folgende Mineralien-Mängel liegen vor:

- Eisen
- Flour (größter Mangel)
- Phosphor
- Selen
- Silicium

Frau Schütte meinte, bei Eisenmangel wäre Eisenkraut oder Petersilie gut und bei Flour und den anderen Dingen könnte man auch ruhig mal in der Apotheke fragen, was es dort für Präparate gibt.

Nun meine Fragen an die Futter-Experten unter euch: Kennt jemand zufällig ein Mineralfutter, welches diese Mineralien abdeckt? Wie bekommt man die richtige Dosierung heraus - richtet man sich hier nach dem Gewicht? Über welchen Zeitraum füttert man überhaupt Mineralien zu? Gibt es sonst irgend etwas zu beachten, um nicht möglicherweise zuviel des Guten zu füttern?

Danke schonmal.

LG, Solveig

Offline ramses

  • Moderator
  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 3227
  • man ist sich nie zu fern um sich ganz nah zu sein
    • Profil anzeigen
Re: Mineralstoffmangel - was füttert man am Besten?
« Antwort #1 am: April 03, 2007, 11:40:55 »

Hey Solveig,

wenn ich das nun alles richtig verstehe, dann ist Frau Schütte die Razun Frau - oder? Die bekommt Haare geschickt und daraus hat sie u.a. die Mängel ermittelt? Nur damit ich das auch richtig verstehe...

Die Haare waren welche direkt vom Ansatz und ganz frisch? Weil Haar das länger rausgewachsen ist, ja nicht den jetzigen Zustand zeigt, sonder eher den von vor 3 Monaten (oder wie lang es auch immer war).
Ich würde in so einem Fall versuchen die Mängel über eine Kur auszugleichen. Mit welchen speziellen Mitteln - das ist so schwierig zu sagen. Dabei müßte man schauen, wie sich Deine Minza ansonsten ernährt. Bekommt sie ein Zusatzfutter? Falls nicht, dann würd ich zu einem ausgewogenem Mineralfutter raten...

Ich hatte mich nun relativ lange mit dem Mifu Thema beschäftigt und Inhaltsstoffe und Co vergleichen so gut ich konnte. Bin dann auch auf ein scheinbar geeignetes Mifu gestossen. Theorie ist was feines... weil der Praxis Fabi das Mifu nicht anrührt  :smiley8: - ja er scheint sich vor dem Geruch schon zu ekeln... nun gut... wir sind nun wieder beim Raiffeisen Mifu gelandet (in geringster Dosis). Was nützt all das tolle, wenn man es nicht reinbekommt?

Ob Petersilie was für den Pferdegaumen ist??? Ein Versuch wärs wert...

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
Behandlung: seit 2010 mit Decke, Bewegung
:hase:

Schnossi

  • Gast
Re: Mineralstoffmangel - was füttert man am Besten?
« Antwort #2 am: April 03, 2007, 12:01:57 »
Hallo Sandra,

ja, Fr. Schütte ist die Razun-Frau  :wink:. Die Haaranalyse ist sehr aktuell, da ich vor ein-zwei Wochen die Haare eingeschickt habe und sie waren auch direkt über der Haut abgeschnitten.

Hab ich ganz vergessen, dass ich vielleicht auch schreiben muss, was Minza so den ganzen Tag frißt. Also die Weide ist sehr Kräuterreich und am Liebsten frisst sie Vogelwicke  :biggrin:. Dann gibt es täglich eine große Karre Heu und abends eine Protion Futter. Wieviel das genau ist ...  :gruebel:. Also ich glaube 3 Portionen gequollene Rübe, 2 o. 3 Hafer, 1 Gerste und 1 Soja. Dazu immer eine Handvoll Kräutermix, 3 EL Bierhefe und eine Kelle gekochte und gequollene Leinsaat. Die Rübenschnitzel werden jeweils am Abend vorher für den nächsten Tag angesetzt und auf großen Bottich (die großen schwarzen Plastikkübel, die man im Bauhaus kaufen kann und die man auch als Wasserbottich verwenden kann) kommen 1 L normales Pflanzenöl und 1 Päckchen normales Salz.

Wenn ich reite, dann bekommt sie noch eine kleine Portion Extra-Futter, wo noch Heu-Cobs mit drin sind, die natürlich eingeweicht werden. Dieses Zufüttern war ursprünglich angefangen worden weil sie die letzten Jahre so starken Durchfall hatte.

Ich werde jetzt jedenfalls mal schnell zu Kräuter-Kühne fahren und dort mal nach Kräutern fragen, die eventuell bei diesen Mineralstoffmängeln gut sind. Von meinem Gefühl her finde ich es am natürlichsten, einfach entsprechende Kräuter zu füttern. Außerdem kaufe ich mal an Töpfchen Petersilie. Mal sehen, wie sie das findet ...  :tongue:

LG, Solveig

Offline ramses

  • Moderator
  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 3227
  • man ist sich nie zu fern um sich ganz nah zu sein
    • Profil anzeigen
Re: Mineralstoffmangel - was füttert man am Besten?
« Antwort #3 am: April 03, 2007, 12:19:52 »

Hey Solveig,

also ich denke, dass Deine Minza dann kein Mineralfutter braucht. Sie dürfte eigentlich alles aus dem Futter ziehen....
Dein Plan klingt gut. Kurmässig die richtigen Kräuter...

Flour hängt doch eng mit Calcium zusammen... und Calcium wieder mit Phosphor. Das Verhältnis würd ich ein bißchen im Auge behalten... obwohl das schwierig ist, wenn Du nicht weißt, wie viel Minza genau von allem bekommt.  :gruebel:

Kann Frau Schütte über die Haare alle Mineralstoffe und Spurenelemente rausfinden? *neugierigist*

Grüße

Sandra

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
Behandlung: seit 2010 mit Decke, Bewegung
:hase:

Schnossi

  • Gast
Re: Mineralstoffmangel - was füttert man am Besten?
« Antwort #4 am: April 03, 2007, 12:29:07 »
Danke erstmal, Sandra.

Also irgendwie denke ich auch, dass sie womöglich jetzt im Fellwechsel und auch weil zum Zeitpunkt der Haarprobe gerade erst der Winter vorbei war natürlicherweise ein paar Mängel hat. Ist jetzt nur so ein Gedanke ... Momentan stürzt sie sich beim Grasenlassen an der Hand gezielt auf bestimmte Kräuter, die ich leider im "Rosetten-Stadium" nicht bestimmen kann. Vielleicht sucht sie sich ja selbst auch Kräuter, die sie braucht. Mal sehen, was die bei Kräuter-Kühne sagen, aber die haben leider gerade Mittags-Pause  :grimmy:.

Ob Frau Schütte alle Mineralstoffe u. Spurenelemente rausfinden kann, weiß ich nicht, auf jeden Fall aber grobe Mängel. Ruf sie doch mal an, sie ist da sehr auskunftsfreudig. Ich habe gestern abend und heute jeweils bestimmt 1/2 Stunde mit ihr telefoniert und was sie erzählt klingt sehr spannend. Leider habe ich ja futtermitteltechnisch nicht so gute Vorkenntnisse und in Chemie bin ich wahrlich auch eine Niete  :smiley8:. Sie hat mir nur gesagt, dass sie keine schriftlichen Auskünfte oder Empfehlungen geben darf, weil sie dazu nicht zugelassen ist.

NicoleHelmken

  • Gast
Re: Mineralstoffmangel - was füttert man am Besten?
« Antwort #5 am: April 03, 2007, 14:49:08 »
Wie Sandra schon sagte ist Mineralfutter eine Wissenschaft für sich. Es hilft nichts, wenn ich nur weiß, wo Mängel vorliegen. Ich muss schon Wissen, wie stark der Mangel ist, bzw. wie hoch die Abweichung zur Norm. Und vor allem auch das Verhältnis zu den Gegenkomponenten. Zink arbeitet z. B. mit Kupfer zusammen und man kann nicht nur eins davon betrachten sondern muss auch die Relation berücksichtigen.

Dann wäre der erste Schritt, das Futter genau abzuwiegen und zu errechnen, wie die Zusammensetzung dieses Futters ist. Z. B. kann die Gabe eines bestimmten Futters die Folge haben, dass der Körper durch die Mehr-Gabe eines darin enthaltenen Stoffes einen anderen nicht mehr verarbeiten kann. Beispiel: Hohe Gabe an Hafer kippt das Ca:Ph Verhältnis, und bevor das nicht wieder ins Gleichgewicht gebracht ist, ist das Pferd überhaupt nicht in der Lage, Mineralien zu verwerten.

Hast du dann herausgefunden, dass der Mineralmangen NICHT durch die Fütterung bedingt ist, schaust du dich halt mal um, welches Mineralfutter für deine Zwecke am besten geeignet ist. Auch das ist nicht so einfach, da es unzählige verschiedene Sorten gibt, da muss man sich dann mal ein bisschen durchwurschteln. Oder jemanden beauftragen, der sich damit auskennt. Es gibt Leute, die erstellen dir eine komplette Ernährungsberatung (Herstellerunabhängig), aber das ist nicht eben ganz billig.

Offline chipper

  • Bin selten woanders
  • ****
  • Beiträge: 258
    • Profil anzeigen
Re: Mineralstoffmangel - was füttert man am Besten?
« Antwort #6 am: April 04, 2007, 13:50:38 »
Wir haben Chipper`Futter/Mineraliengabe unter dieser Adresse http://www.ifp-lengwenat.com/index.htm  auswerten lassen. Du wirst super betreut und sind für alle Fragen offen.
lg Gabi
Chipper, *28.03.1994 Haflingerwallach - Haltung: Weide/Paddock in Oberbayern/wird täglich bewegt - SE seit ca.10 Jahren - SE Behandlung: Ökozon 5/Derfen

Offline Florelle

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 2071
  • Ich bin Florelle und wohne in Ostfriesland.
    • Profil anzeigen
Re: Mineralstoffmangel - was füttert man am Besten?
« Antwort #7 am: April 06, 2007, 15:43:07 »
Hi Solveig....

was fütterst Du den zur Zeit? Bekommz es Kraftfutter? Welche Leistung bringt Dein Pferd? Danach musst Du das Mineralfutter berechnen. Dann kann man die ganzen Mineralfutter Anbieter um Proben bitten und gucken was Hotti schmeckt. Sonst sitzt man auf den teurem Eimer.  Vorher heißt es aber Beipackzettel wälzen und vergleichen. Die gibts im Netz bei den Anbietern.

Den Mineralstoffmangel an den Haaren festzumachen, halte ich etwas an den Haaren herbeigezogen. Selen ist hier auf jeden Fall Mangel-Ware. Eisen kann Mangel werden, die Pferde brauchen dann aber Eisen II.

Im Sommer braucht kein Weidepferd Vit. D. Macht die Sonne. Und bestimmte Vitamine werden dann auch genug im Gras gefunden. Mineralien stehen im Verhältniss zueinander. Kupfer zu Zink, Calzium zu Phosphor... so wie oben beschrieben. Eine Überversorgung schadet genauso, wie eine Unter -Versorgung.

Also... gucken.... was will ich ausgeben, wo kann ich das Futter beziehen, was ist drin und was habe ich vor mit dem Tier.... ein Pferd in Ruhe braucht sehr wenig. Ein Sportler muss ausgleichen.


Was füttern wir.... momentan bin ich sehr  zufrieden mit Semper Min von St. Hippolyth. Die Pferde fühlen sich wohl und sehen klasse aus. Hesta mix ist erstmal gestrichem, das brauchen die Dicken nicht mehr. Zumindestens hat Flo darauf noch nicht mit schubbern reagiert. Wir warten ab.

LG Imke
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
Nathan * im Mai 2002, Haflinger, kein Ekzem
Behandlung: Hom.-Kügelchen, beschränkter Weidegang, Offenstall, Hautpflege, Hanni Bucas Decke