Autor Thema: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?  (Gelesen 14092 mal)

Offline Amber

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Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #15 am: März 07, 2007, 10:55:16 »
Hallo nochmal  :winky:,

@Sandra: naja, ich hatte es schon ein wenig so verstanden, dass Du den Hafi-Besitzern, die vorher geschrieben hatten, den Vorwurf machst, dass sie nur die Figur und nicht die Gesundheit ihres Pferdchens in den Vordergrund stellen oder aber dass sie evtl. Raufutter sparen wollen  :gruebel:. Aber nix für ungut  :knuddel:  :blumen:.

Es ist halt für den Besitzer eines leichtfuttrigen Pferdes (viele Robustrassen und vor allem viele Haflinger - natürlich nicht alle - sind nummal gute Futterverwerter) nicht einfach, die Gratwanderung zwischen zulanger Fresspause und zuviel Futter zu ziehen. Krass gesagt habe ich mich und meinen TA mal gefragt: Lieber Magengeschwür oder div. Krankheiten durch Übergewicht? Natürlich will man keines von beidem.
Ich persönlich habe dann aufgrund der individuellen Umstände bei uns entschieden, dass je nach Wetterlage etwa 60-80 Tage im Jahr mit evtl. längerer Karrenzzeit als 4 Stunden weniger Gesundheits-Risiko bergen als ein monatelang zu dickes Pferd.
Als wir noch keine Heunetze hatten, haben wir pro Pferd ca. 12-14 kg gegeben, da sie sonst wirklich nur etwa 8 Stunden beschäftigt gewesen wären, aber leider sahen beide Hafs auch dementsprechend aus  :sad:. Sind nunmal beides sehr gute Futterverwerter. Eine zeitlang habe ich z.B. mal Leinölpellets zugefüttert und mich nach drei Monaten gefragt, wieso mein Hotte auf einmal wieder zugenommen hat  :gruebel:.
Mit den Heunetzen ist sowohl die Figur als auch die Fresszeit wesentlich verbessert worden, aber leider noch nicht lehrbuchhaft auf 24 Stunden/Tag.

Also, lange Rede - kurzer Sinn: man muss halt im Einzelfall abwägen.

@Shana: ich denke bzw. hoffe mal, dass 1 kg / 100 kg LG nur noch in gaanz wenigen, schlecht geführten Pensionsställen vorkommt...

LG, Kerstin
Haflingerstute Amber *12.05.1997 - Sommerekzem seit mind. 2004
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Offline ramses

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Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #16 am: März 07, 2007, 11:20:01 »

Kerstin, nein das wollte ich nicht sagen... einen Vorwurf machen wollte ich auch keinem.
Leider hab ich häufig beobachten müssen, dass wenig (1kg / 100 kg oder weniger) Heu gegeben wird, dafür aber "unmengen" an Müsli, Kraftfutter oder sonstigem Futter in Ponys geschaufelt wird. In so einem Fall würde ich einen Vorwurf formulieren.

Vielleicht rutscht bei mir die Figur auch etwas in den Hintergrund (hinter den gesunden Stoffwechsel), weil Fabi einen nicht intakten Magen-Darm-Trakt hat. Wenn er nicht "genug" Raufutter bekommt, dann quittiert es es mir sofort mit Durchfall und Kotwasser.
Unsere Pferde stehen ja nun diesen Winter nur rum. Fabi pausiert noch wegen der Rehe... daher hat er natürlich nun im Moment auch keine Hochleistungsfigur und viel Langeweile. Wenn sie nicht viel Heu kauen würden, hätte ich nebenbei noch die Sorge, dass sie aus lauter Unfug anfangen würden Sand zu fressen. Naja, ich hoffe die Zeit ist bald vorbei und dann können wir auch wieder zum normalen Alltag überwechseln...

Zitat
Also, lange Rede - kurzer Sinn: man muss halt im Einzelfall abwägen

Damit stimme ich Dir voll zu...  :blumen:

Grüße

Sandra

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
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Offline Teffi

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Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #17 am: März 07, 2007, 13:41:30 »
Klar auch Hafis brauchen genug Raufutter, aber wenn sie aussehen wie ein Kugel, dann denke ich das es für die Gesundheit besser ist, wenn man die Futterration etwas reduziert.
Mein Hafi steht im Offenstall, da ist es halt ein bißchen schwierig aufs Futter zu achten, aber wenn sie in der box gehalten würde, dann würd ich ihr auch das Raufutter reduzieren.
Bei dem Hafi von meiner Freundin hab ich gsehen, was passiert wenn ein Pferd Jahrelang zu dick ist. Er ist mittlerweile nicht mehr reitbar und das muss ich nicht haben.
Mein Pony ist auch ziemlich dick, zur Zeit probier ich es mit einfach mehr Bewegung, da sie früher gar nicht bewegt wurde. Aber wenn das nicht hilft, wird sie in die Box wechseln.
Lilly (Haflinger) *09.05.1993 Sommerekzem seit ca. 2000, Haltung: Offenstall
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Offline ramses

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Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #18 am: März 07, 2007, 15:27:48 »

Teffi, Bewegung hilft gegen runde Bäuche und zu viel Speck. Du darfst nur keine Wunder erwarten und regelmäßig sollte die Bewegung sein ... dann klappt das schon.  :super:
Ich persönlich finde es viel schwerer im Sommer, wenn Gras dazukommt auf die Figur zu achten, als im Winter.

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
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Offline cisko

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Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #19 am: März 07, 2007, 16:02:41 »
Was auch hilft, wenn die Lieben im Offenstall stehen: Rauh-Futter an die eine Ecke des Paddocks, Wasser an die andere. Unsere Jungs haben zwischen Futter und Wasser gut 80 Meter zurückzulegen, da laufen sie schon von ganz allein mehr. Woanders heißt sowas Bewegungsstall und kostet viel Geld ;-)
Ekzempferd Cisko, Criollo-Mestiz 1995 in Argentinien geboren, 2001 importiert. SE seit 2003. Haltung: Offenstall+Paddock, wenig Weide tägl. Reiten/Bewegung.
SE-Behandlung: 2007 Butox, 2008 Ökozon, im Winter Finisa II

Chris

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Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #20 am: März 08, 2007, 12:45:53 »
Hi Cisko!
(Lustig, eins unserer Pferde heißt auch Cisco, allerdings mit C geschrieben) :biggrin:
Also, wir haben eine Rundraufe, in die wir pro Tag 2-3 Ballen Heu stopfen. Die Raufe ist durch die Stallwand in der Mitte getrennt (eine Seite auf dem überdachten Vorplatz, eine im Stall) Ich komme 1 x am Tag dorthin und meistens ist kaum noch was übrig. (Na gut, sind ja 4 Hotties, wovon Cisco der eindeutig verfressenste ist Er ist ja auch der größte und meint offenbar, dass er noch wächst!) Außerdem können die Jungs auf die Weide (na ja, im Moment mehr in die Matsche...) und was zu knabbern finden sie immer. Aber sie haben sozusagen auch rund um die Uhr die Möglichkeit, was zu fressen.
Bis ich dann (von der Arbeit)komme, vergehen vielleicht 2 - 3 Stunden, dann wird "nachgefüllt". Außer Cisco sind die 3 anderen zwar gut genährt, aber nicht total kugelig - im Gegenteil, Robin ist superschmal, der könnte zunehmen (tut's aber leider nicht!Grrrmpf!)
Ich komme so am besten mit der Fütterung der Raubtiere hin, weil ich halt nur einmal am Tag zum Stall fahren kann. (Gut, wenn einer krank wird, fahre ich auch schon mal vor der Arbeit und in der Mittagspause)
Bei uns klappt das mit der Rundraufe gut. Ich hatte vorher Holzkomposter als Raufen, aber da haben die Viecher nur das Heu im Stall verteilt, reingepieselt und so und mit den Raufen Türmchenbau gespielt (obwohl sie angebunden waren..)
Und dann war mir der Spaß doch zu teuer.  Wenn man Pferde hat, bleibt das Geld halt überall hängen...besonders bei so Kreativlingen wie meiner irischen Chaotentruppe!

Gruß
Chris :smiley8:

Offline Katja

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Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #21 am: März 08, 2007, 14:45:33 »
Also unsere Pferde müssen ihr Heu rationiert bekommen, weil sie sonst platzen würden. :heul:
Auch so haben unsere definitiv nicht gerade die Figur von Claudia Schiffer.
Beide sind zu dick....vielleicht nicht gerade voll verfettet, aber schlank ist anders.

Sie erhalten kein Kraftfutter usw... und trotzdem werden die schon vom Heu ansehen dick.

Unsere Tränke steht vor dem Ruheraum und der Futterbereich ist nebenan. Leider konnten wir
die Tränke aus kostengründen nicht optimal stellen (also ans andere Ende des Paddocks).
Obwohl der Laufstall mit so gut aufgeteilten Stationen (80 Meter WOW !!! Gratuliere  :blumen:)
super klasse ist und ich gerade grün vor Neid bin.

LG

Katja

Al-Khamsa

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Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #22 am: März 21, 2007, 12:28:34 »


Nun zu meiner Frage:
Wie regelt Ihr den 24-Stunden Zugang Eurer Pferde zum Heu? Welche Mengen gebt Ihr in welchen Abständen zu fressen? Und welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Unsere beiden Pferde (mein Pferd und das Pferd meiner Miteinstellerin und Freundin) leben in einem Offenstall. Wir haben eine Heuraufe gebaut und legen den Pferden Abends eine Tagesration vor. Mindenstens eine Tagesration. Leergefressen ist die Raufe nämlich nicht, wenn wir am nächsten Abend kommen.

Allerdings kann ich meinem Pferd nur im Winter unbegrenzten Zugang zum Heu erlauben. Sie wird sonst zu fett. Da ihre Kameradin eine alte, mittlerweile schwerfuttrige Vollblutstute ist, deren Besitzerin mit Recht Wert darauf legt, dass ihr Pferd Tag und Nacht fressen kann, wird das dann schwierig. Leider können wir das Problem nur dadurch lösen, dass wir die Pferde im Sommer mit E-Zaun stundenweise trennen. Ist doof für die Pferde, aber nicht zu ändern. Die Blüterin geht ab Mitte Mai auch von Morgens bis Abends auf die Weide, was ich meinem Pferd auch nicht erlauben kann (das schon gar nicht.)
Ich löse das Problem ein wenig, dass mein Pferd mehrmals am Tag möglichst kleine Portionen Heu in einem engstmaschigen Netz gegeben werden. Aber doof ist es für das Pferd schon.