Autor Thema: Nachtkerzenöl  (Gelesen 12472 mal)

FuP

  • Gast
Nachtkerzenöl
« am: Mai 01, 2007, 20:25:22 »
Hallo ihr Lieben,
ich wollte euch mal meinen Erfahrungsbericht über Nachtkerzenöl schreiben. Angefangen hat es mit meinem Hund. Nikito ist ein Husky und hat eine Futtermilbenallergie, und reagiert mit starkem Juckreitz Haarausfall und Schuppenbildung. Ich habe letztes Jahr angfangen ihm Nachtkerzenöl (aus der Apotheke) zu geben. Er bekam 10 Tropfen pro Tag übers Futter (Welches ich vorher eingefrohren hatte, um die Milben zu töten) nach ca 20 Tagen waren die Schuppen weg, und die Haut war nicht mehr so trocken. Der Juckreitz war auch gelindert dadurch.
Diese Erkenntniss habe ich vor einem Monat auf mein Pferd übertragen und er bekommt am Tag 50 Tropfen Nachtkerzenöl übers Futter. Er hat keine Kolik oder Bauchschmerzen bekommen und er frißt es auch sehr gerne. Schuppen habe ich bis jetzt noch nicht an ihm entdeckt und die Fellqualität ist super. Auch die Haut ist nicht trocken oder spannt.

Ich kann Nachtkerzenöl echt empfehlen. Der Preis ist zwar relativ hoch, aber man braucht auch nur ganz wenig. 50 Tropfen am Tag sind nicht die Welt. 30 ml halten fast 10 Tage und 1000 ml Kosten 36 € :super: Sicher ist es kein Allheil-Mittel, aber ein guter Zusatz auf jeden Fall.
Grüße Franzi und Pacco

Offline Swedenfox

  • Fühle mich wie zu Hause
  • *****
  • Beiträge: 455
    • Profil anzeigen
Re: Nachtkerzenöl
« Antwort #1 am: Dezember 29, 2014, 16:31:33 »
Ich kram das hier mal wieder vor!

Meine THP hat mir jetzt auch empfohlen Nachtkerzenöl zu füttern. Mir sagte das gar nichts und habe auch nicht allzu viele Erfahrungsberichte dazu gefunden. Hat das sonst schon mal jemand gefüttert oder weiß noch was zu dem Thema?

Denke ich werde es mal ausprobieren und berichte auch gerne hier!
Haflinger, geb. 2008, seit 2011 bei mir, SE seit 2010
Haltung: Winter Paddock mit 24h Heu ad lib, Sommer 12h Weide, 12h Gruppenpaddock mit Heu ab lib
Fütterung: Lexa Micro-Spurenelemente, Hafer, Luzerne
Behandlung: BB-Lotion

Offline Bjarne

  • Bin gerne hier
  • **
  • Beiträge: 38
    • Profil anzeigen
Re: Nachtkerzenöl
« Antwort #2 am: Mai 13, 2015, 16:33:09 »
Hallihallo,

ich wäre interessiert an Berichten hierzu.  :blumen:
BJARNE, *07.05.2013 & DARIO, *10.05.2012
Beide Isländer, beide SE seit 2014
Behandlung: Eigene Emulsionen, Kräuter u hom. Unterstützung.
Futter: Agrobs Grünmüsli & Aspero, MiFu u Kräuter n Bedarf.
Haltung: 24/7 Weide Mai-Nov, dann Box/Auslauf

Offline Swedenfox

  • Fühle mich wie zu Hause
  • *****
  • Beiträge: 455
    • Profil anzeigen
Re: Nachtkerzenöl
« Antwort #3 am: Mai 13, 2015, 18:35:54 »
Ich füttere es jetzt seit Weihnachten und denke, es hat ihm sehr gut getan. Das Fell sieht zumindest mal äußerlich ganz gut aus. Allerdings stolpere ich immer mal wieder über die Aussage verschiedener Pferdefutterberater z.B. Frau Fritz, die behaupten, Pferde können Öl nicht verdauen - ich weiß auch nicht so recht, momentan füttere ich wohl noch die Reste aus der Flasche und werde dann über Sommer aussetzten, sie sind jetzt ja auch 24h auf der Weide, da ist die Nährstoffversorgung ja eh wieder besser!
Haflinger, geb. 2008, seit 2011 bei mir, SE seit 2010
Haltung: Winter Paddock mit 24h Heu ad lib, Sommer 12h Weide, 12h Gruppenpaddock mit Heu ab lib
Fütterung: Lexa Micro-Spurenelemente, Hafer, Luzerne
Behandlung: BB-Lotion

Offline Maren

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 792
    • Profil anzeigen
Re: Nachtkerzenöl
« Antwort #4 am: Mai 14, 2015, 12:52:09 »
Ich war neulich auf einem Vortrag der THP Anke Henne, sie hat auch behauptet, dass Pferde kein Öl verdauen können. Da bin ich aber einfach anderer Ansicht. Pferde produzieren Gallensaft und zwar ständig und m.M. nach können sie damit natürlich auch Öl verdauen. Ihr Verdauungssystem ist nur nicht auf eine fette Ölmahlzeit ausgelegt, wie bei uns Menschen, sie haben ja keine Gallenblase, in der der Gallensaft gesammelt wird und dann bei einer fetten Mahlzeit in großer Menge zur Verfügung steht, sondern es tröpfelt beim Dauerfresser Pferd halt so beständig vor sich hin. Daraus ziehe ich den Schluss, dass 1. nur kleine Mengen Öl gegeben werden sollten, damit für deren Verdauung auch ausreichend Gallenflüssigkeit vorhanden ist. Also lieber auf mehrere Mahlzeiten verteilt , und 2. das man Ölsorten verwenden sollte, bei denen das Omega 3 / Omega 6 Verhältnis ähnlich ist, wie bei den Ölen, die Pferde in der Natur über die Grassamen auch aufnehmen und das ist halt meines Wissens bei Leinöl am nächsten dran. Was Frau Fritz behauptet, ist ja schon teilweise nachvollziehbar, dass halt alles überschüssige Öl, welches nicht verdaut werden kann, teilweise auch über die Haut ausgeschieden wird und den Hautstoffwechsel dadurch belastet ( und den Glanzeffekt im Fell bewirkt, der daher ein negatives Zeichen ist und nicht für Gesundheit des Pferdes steht). Das Pferde aber gar kein Öl verdauen können ist meiner Meinung nach schlichtweg falsch.
Auch im Hafer z.B. sind ja nicht unerhebliche Mengen Öl enthalten. Die Natur würde im Lauf der Evolution nicht darauf verzichtet haben, dem Pferd eine solch wertvolle Energiequelle, wie es das Öl darstellt, zugänglich zu machen. Und 100% ig können Pferde das im Grassamen vorhandene Öl verdauen und sie sind auf essentielle Fettsäuren durch die Nahrung auch angewiesen,( sonst fress ich einen Besen...)
Farah ox, geb.1996, seit 2000 SE, ganzjährig uneingeschränkter Weidegang, im Winter mit Offenstall.Behandelt mit klass. Homöopathie, seit 03 symptomfrei,Futter:Weide, Hafer, Öl, Bierhefe, zeitw. Mineralfutter.Im Winter noch Heu, Stroh, geleg. Kräuter

Offline Bjarne

  • Bin gerne hier
  • **
  • Beiträge: 38
    • Profil anzeigen
Re: Nachtkerzenöl
« Antwort #5 am: Mai 14, 2015, 14:05:01 »
(Den Besen tät ich mir mit Dir teilen...!  :biggrin: )
Sehr interessant, was Du schreibst, vielen Dank!

Ich denke, wie bei allem macht's ganz einfach die Menge. In kleinem Rahmen kann wahrscheinlich jedes Lebewesen Öle verwerten, und die benötigten Inhaltsstoffe herausziehen. Und alles, was mengenmässig über diesen begrenzten kleinen Rahmen hinaus geht, finde ich persönlich auch nicht sinnvoll, bzw. sogar belastend. Ein EL wäre mir als Menge bei täglicher Gabe für mein Vollblutmix-Sternchen definitiv  zu viel gewesen. Mein Isi-Teenie Bjarne hat bisher noch nie Öl ins Futter bekommen.

Leinöl hatte ich auf dem Schirm, habe bisher aber lieber ganzen Leinsamen gefüttert als das Öl.
Nachtkerzenöl habe ich daheim für eine meiner Katzen, weil ihm neben der entzündungshemmenden Wirkung eben auch ein immunregulierender Einfluss nachgesagt wird. Eine meiner Katzen hat eine chronische Zahnfleischentzündung mit bedingt durch eine leichte Autoimmunerkrankung. Sie bekommt 2-3 mal die Woche 3-4 Tropfen auf ihr Futter.

Es gibt Empfehlungen von Tierärzten schwerfuttrigen Pferden Öl zu füttern, wegen der Energie. In meinem alten Stall bekam ein alter Traber (28) einen Liter billiges Sonnenblumenöl pro Woche gefüttert, ich muss gestehen, dass mich sowas gruselt, auch wenn keine negative Auswirkung zu beobachten war...


LG Tanja
BJARNE, *07.05.2013 & DARIO, *10.05.2012
Beide Isländer, beide SE seit 2014
Behandlung: Eigene Emulsionen, Kräuter u hom. Unterstützung.
Futter: Agrobs Grünmüsli & Aspero, MiFu u Kräuter n Bedarf.
Haltung: 24/7 Weide Mai-Nov, dann Box/Auslauf

Offline Sani

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 668
    • Profil anzeigen
Re: Nachtkerzenöl
« Antwort #6 am: Mai 14, 2015, 17:46:12 »
Meine leichtfuttrigen Hafis bekamen den ganzen Winter über hochwertiges Leinöl, 30 - 40 ml pro Zusatzfutter. Ich fand, beiden hat das sehr gut getan. Da beide nun Gras bekommen, habe ich das Öl abgesetzt, prompt mögen sie ihr Zusatzfutter nicht mehr besonders, schmeißen es aus der Schüssel, sogar meine Stute, die sonst immer alles frißt.

Nepomuk werde ich nun dieses Öl geben [1], einen Versuch ist es wert.

LG Sani
__

[1] http://relax-mueckenmilch.de/Gesundfutter/EzemA-1000-ml::31.html
Haflinger Nepomuk, geb. 1998, von Anfang an SE
BB-Lotion, SE-Kräuter

Offline Bjarne

  • Bin gerne hier
  • **
  • Beiträge: 38
    • Profil anzeigen
Re: Nachtkerzenöl
« Antwort #7 am: Mai 15, 2015, 10:57:37 »
Ich bezweifel nicht, dass Pferde Öl durchaus gerne mögen...  :biggrin:  Um Zusatzfutter schmackhafter zu machen, wäre mir etwas geriebener Apfel oder Karotte, oder ein Schwaps EM lieber. :smile:

30-40ml find ich heftig viel, aber das ist mein ganz persönliches Empfinden.


LG Tanja
BJARNE, *07.05.2013 & DARIO, *10.05.2012
Beide Isländer, beide SE seit 2014
Behandlung: Eigene Emulsionen, Kräuter u hom. Unterstützung.
Futter: Agrobs Grünmüsli & Aspero, MiFu u Kräuter n Bedarf.
Haltung: 24/7 Weide Mai-Nov, dann Box/Auslauf

Offline Sani

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 668
    • Profil anzeigen
Re: Nachtkerzenöl
« Antwort #8 am: Mai 16, 2015, 16:05:50 »
Da meine Pferde kein Getreide als Kraftfutter bekommen, besteht nicht die Gefahr einer Überversorgung mit Omega-6-Fettsäuren. Öl ersetzt als Energielieferant die 3-fache Menge an Kraftfutter und nimmt daher schlicht weniger Volumen im Pferdemagen ein. Da sich der Magen eines Pferdes nicht dehnt, bedeutet die geringere Futtermenge eine Entlastung für den Verdauungstrakt.  Öl bringt außerdem Energie in die Ration, ohne dabei - wie anderes Kraftfutter - Nebenwirkungen wie eine Überversorgung mit Stärke, Eiweiß oder Mineralien auszulösen.

Im Winter im Offenstall braucht ein Pferd mE mehr Energie aufgrund der kalten Temperaturen, ebenso im Frühjahr beim Fellwechsel. Meine Pferde werden im Winter immer mehr bewegt als im Sommer, viel Trab und Galopp durch teilweise hohen Schnee. Das kostet enorm Kraft, die nötige Energie hat das Leinöl geliefert. Obwohl meine Hafis leichtfuttrig sind, konnte ich bisher keine Gewichtszunahme durch das Leinöl beobachten, zusätzlich bekamen sie immer noch Hanf [1].

Im Sommer wird Leinöl schnell ranzig, es kühl im Stall lagern ist bei uns nicht möglich. Daher werde ich hin und wieder mal eine Kur mit Hanfnüssen [2] machen.

LG Sani
___
[1] http://www.balance4animals.de/hanf-fuer-pferde.html
[2] https://www.hanfprodukte.de/info/Hanfnuesse.html
Haflinger Nepomuk, geb. 1998, von Anfang an SE
BB-Lotion, SE-Kräuter