Autor Thema: Boxenhaltung für SE-Pferde?  (Gelesen 25677 mal)

Joy

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« am: April 09, 2006, 18:49:03 »
Hallö :winke: ,

weiss nicht , ob das hierher gehört, aber ich habe mich heute mit meiner Koppelnachbarin unterhalten (sehr außergewöhnlich, normal haben wir uns NIX zu sagen, und das hat seine Gründe),die gerade ihr Pony in Boxenhaltung umgestellt hat, da es im letzten Sommer ein sehr starkes SE entwickelt hat, und das genau zur gleichen Zeit und mit derselben offenen Bauchnaht wie meine Joy !!

Sie hat sich jetzt  für die "Zwangseinweisung (=Box)"entschieden des Ponies entschieden, damit es nicht mehr so unterm Juckreiz leiden muss.Da kommt mal wieder die  :grübel: Diskussion auf, ob das Pferd mit SE drinnen nicht doch besser :???:  aufgehoben ist ?

Ich habe mich  für EL Nino entschieden, und meine liebe Nachbarin wird nach euch wohl die erste sein die ess erfährt, wenn wir einen SE freien Sommer haben !!!!!! Hoffentlich !!!

Ich fands nur echt :grübel:  interessant, dass in unmittelbarer Nähe von mir ein Ross die gleichen "Probleme" mit den wirklich gleichen Symptomen hat.

Tanja

Offline Burschi

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« Antwort #1 am: April 10, 2006, 08:38:34 »
Hallöle...
pure Boxenhaltung kommt für mich nicht mehr in Frage. In dem alten Stall war das im Winter der Fall und ich kann nur sagen, der Schuß geht nach hinten los. Auch wenn es mein leider verstorbenes Pferd ohne SE war... nie wieder... nie nie nie nie nie nie nie...

Lieber ein wenig intensiver Pflege betreiben. Und mehr für Anti-Fliegen-Spray (bin ja mal gespannt, wie das von Scheidlers wirkt) ausgeben... aber niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiie wieder Boxenhaft.

Ich verstehe den Sinn nicht, denn irgendwie kann man die Zeiten doch sicher so einrichten, dass das Tier nicht grad in die "Hauptflugzeit" in die der von allen so *geliebten*  :angry:  Gnitzen fällt, oder?

Oh, das kann ich ja gar nicht gut lesen sowas. Ab davon, dass das Tier und die Knochen leiden... hat sie kein Gewissen?

Schönen Gruß: die Tiere laufen sich nicht kaputt... sie stehen sich kaputt. Und nur weil sie vielleicht kein Geld für Anti-SE-Mittel ausgeben kann/will, soll das Tier weggesperrt werden??? OH...

Ups.. ich höre lieber auf...

LG
Wir haben Zeit

Temprano ist Jahrgang 1998, Andalusier und lt. Vorbesitzerin seit seinem zweiten Lebensjahr Ekzemer. Er wird seit 2005 erfolgreich mit Razun behandelt. Geritten wird er fünfmal die Woche.

saedis

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« Antwort #2 am: April 10, 2006, 09:42:52 »
ich gestehe, das ich meinen garstigen rappen im sommer ebenfalls verknaste - zu den mückenflugzeiten steht er in der box.

habe vor jahren das experiment gemacht - box offen gelassen und den hof so abgespannt, das er wahlweise rein und raus gehen konnte - er stand nachts draussen - morgens ging er rein und zur mittagshitze wieder raus. gegen 16 uhr hat er es wieder vorgezogen sich in die box zu verkrümmeln.

den unterstand der draussen auf dem paddock war - wurde nicht genutzt... obwohl dunkel und kühl - und m.e. mückenfrei.

fahre mit der lösung ganz gut - habe die pferde ja aber auch am haus stehen. eine reine boxenhaltung mit ein paar stunden "freigang" würde für meine pferde allerdings auch nicht in frage kommen...

Offline ramses

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« Antwort #3 am: April 10, 2006, 16:27:01 »
Hallo,

reine Boxenhaltung kommt für mich auf gar keinen Fall in Frage.
Wenn man einen Ekzemer stundenweise in die Box holt, damit er nicht zu viel Gras frißt, oder nicht den Mückenschwärmenn ausgesetzt ist, dann kann ich das in Ansätzen nachvollziehen... aber den ganzen Tag in der Box zu verharren, kann ein Pferd nicht glücklich machen.

Für mich ist die Überlegung dabei, daß es sich beim Pferd um ein Lauf- und Herdentier handelt. Wie soll es sich da fühlen, wenn es nicht laufen kann wie es möchte und seine Artgenossen nur über die Boxwand hinweg sehen kann. Für mich wäre so ein Pferdeleben nicht lebenswert.

Für mich war mein Fabi dabei das beste Beispiel. Er ist ein lebensfrohes, waches, neugieriges und freches Pferd. Als er knapp 5 war, stand er am Ende des Winters in seiner Box und schaute nicht ein mal mehr hoch, wenn man vor seiner Nase mit etwas leckerem handtiert hat. Wir durften die Pferde einige Tage nicht rausstellen, weil im Auslauf irgendwas gebaut wurde... ich hab ihn damals abends in der Halle laufen lassen, wenn ich da war. Aber das hat nicht gereicht. Er hatte keine Lust zu so einem Leben.
Ich habe daraufhin sofort den Stall gewechselt, in einen anderen, wo er mit seinen Pferdekollegen von morgens bis abends auf die Weide durfte. Er wurde sofort wieder das Pferd, dass ich kannte.
Heute, wo er im Offenstall wohnt, hat sich das noch mal gebessert. Er ist selbstbewußter und ausgeglichener den je... soweit es in meiner Macht steht, werde ich vor ihm nie wieder eine Boxtür schließen (wenn er drinne steht).
Sicher sind meine Erfahrungen da extem und es gibt bestimmt auch gute Möglichkeiten ein Pferd in der Box zu halten - will da auch gar nix verteufeln. Nur sollte ein Pferd jeden Tag merken dürfen, daß es Pferd ist. Dazu gehört in Pferdegesellschaft nach Lust und Laune zu toben, dösen, fressen, mal im Matsch zu panschen und das Wetter zu spüren.

Oh - ein Roman... sorry.

Grüße

Sandra  :winke:

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
Behandlung: seit 2010 mit Decke, Bewegung
:hase:

Offline Skyfly

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« Antwort #4 am: April 10, 2006, 17:47:10 »
Hallo Ihr Lieben,

Zitat von: "ramses"
Wenn man einen Ekzemer stundenweise in die Box holt, damit er nicht zu viel Gras frißt, oder nicht den Mückenschwärmenn ausgesetzt ist, dann kann ich das in Ansätzen nachvollziehen...


Genau das tue ich! :wink:

Mein Sky kommt in der Hochsaison früh morgens raus, nach ca. 6-8 Stunden wieder in den kühlsten Stall, den wir haben. Er kommt einem sogar entgegen und möchte "abgeholt" werden.  :daumen:  Dazu wird er täglich geritten. Ich denke, an Bewegung mangelt es ihm nicht.

Grundsätzlich bin ich auch gegen reine Boxenhaltung. Gar keine Diskussion. Unsere (gesunden) Pferde sind im Sommer Tag und Nacht auf der Weide, im Winter sind sie nachts drinnen. Sky verträgt die reine Weidehaltung im Sommer leider nicht. Ich denke, wir haben Dank El Nino einen guten Kompromiss gefunden. Es geht ihm wirkllich gut.  :knuddel:

Ich muss gerade daran denken, dass vor ein paar Jahren sogar noch Ständerhaltung in Deutschland erlaubt war...  :roll:  Da krieg ich ja erst Recht ne Krise! :kopfnuss:  Es gibt auch noch Länder, wo es heute noch Gang und Gebe ist.  :angry:

LG Birgit
Ekzempferd Sky     21jähriges Endmaßpony, Fuchswallach, arabisches Halbblut     Haltung: Weide-Boxen-Haltung + tägliches Reiten     SE seit 19 Jahren     SE-Behandlung: Immunpaket von Herrn Busch

Offline Brinchen

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« Antwort #5 am: April 10, 2006, 22:59:47 »
Hallo,

ich finde reine Boxenhaltung scheiße. Ich war allerdings mal in einem Stall reiten, da gab es einen Ekzemer der überhaupt nicht behandelt wurde weil er so gut wie keine Anzeichen hat, denn er kommt auch nicht raus. Tagein, tagaus, außer für die paar Runden in der Halle steht er in seiner Box.
Ich finde das ist natürlich ein hoher Preis dafür, dass das Pferd nicht schubbert. Zumal es ja, wie wir alle wissen, soviele Möglichkeiten und Mittel gibt um den Pferden Weidegang und ein angenehmes Leben zu ermöglichen  :wink:
Eine Ekzempferdebesitzerin die ich kenne, hat mir erzählt dass ihr Ekzemer im Sommer fast immer in der Box steht. Allerdings freiwillig. Er hat die Möglichkeit einen Unterstand, den Auslauf/Weide oder seine Box aufzusuchen und er steht dann fast 24 Std. in der Box.
Filou kommt so wie Sky täglich ca. 6-8 Std. auf die Weide. Im Sommer steht er in der Regel aber ab 15 Uhr schon am Tor und wiehert einem zu, dass er rein will. Ich muss allerdings dazu sagen, dass er leider leider keinen Unterstand  auf der Weide zur Verfügung hat.  Vielleicht würde er sonst auch länger draußen bleiben.
Tja, soweit meine Erfahrung und Gedanken zu dem Thema.

LG
Sabrina
Filou, Haflinger-Wallach, geb. 1986
auf jeden Fall Ekzemer seit er 3jährig gekauft wurde / ohne Behandlung ist er mittelschwerer Ekzemer
tägl. Weidegang, abends Box / Behandlung: seit 2004 El Nino, ab 2015 Equidozon

Garana

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« Antwort #6 am: April 11, 2006, 11:25:55 »
hallo,

genau soetwas habe ich diesen winter durch: wie haben zwar wunderschöne, helle boxen mit viel platz, aber im winter kaum koppel, da kam es schonmal vor, dass die pferde drei oder vier wochen am stück standen  :angry: meine ist eigentlich total lieb und ausgeglichen, aber nach zwei tagen nur drin, da gehts mit ihr durch (ist ihr ja nicht zu verdenken!) -->wir hatten also viel spaß draußen *ironie*
tja, und als ich bei der stallbesi eben dieses problem ansprach und auch sagt, dass es nun wahrscheinlich ein offenstall werden könnte, meinte sie, dass offenstall für einen ekzemer nichts sei *rolleyes*.
nun sagt mal, was denkt denn ihr dazu? *mal den thread an mich reiße -sry*
ich finde, dass eine box zwar ein bißchen schutz kiefern kann, aber ja auch nicht alles dicht gemacht werden kann und soll! dann die langeweile und die vielen, vielen möglichkeiten des schubberns.
die mangelnde bewegung, usw.
was sollte ein guter offenstall für einen ekzemer haben?

garana

Offline Florelle

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« Antwort #7 am: April 11, 2006, 11:53:02 »
Moin....

...es kommt immer darauf an, was man von seinem Pferd erwartet und wie das Tier damit klar kommt. Es gibt Pferde, die sind im Offenstall Kreuzunglücklich, versinken im Modder, werden verbissen von den Mitbewohnern, haben einfach nur Stress auf zu kleinem Raum. Und im Winter frieren sie sich noch die Puscheln ab. Nein, das mag nicht jedes Pferd. Viele sind froh, wenn sie eine Rückzugsmöglichkeit in einer eigenen Box haben, in Ruhe schlafen und fressen können. Gerade rangniedrige Pferde freuen sich über Ruhe und Geborgenheit. Wenn die Pferde nach Bedarf Freigang haben und nach Bedarf heißt auch, aufgeweichte Tiere oder mückenumschwärmte Ekzemer reinzuholen, werden sie sicher zufrieden sein. Pferde lieben gleiche Tagesabläufe und vertaute Umgebungen.

Wir halten unsere Haflinger im Offenstall. Ist für diese Rasse ideal, weil sie eine Fressgemeinschaft bilden, die ganze Gruppe wird kurzgehalten, und sie sehr wetterfest im Fell sind. Allerdings fällt das Training im Winter auch entsprechend ruhiger aus. Oder fällt ganz aus.
Vor dem Offenstall haben wir Kältevorhänge, die die Fliegen und den Wind abhalten. Die Pferde sind nachts gerne drin und schlafen mittlerweile auch im Stall. Wir können sie hören, der Stall liegt hinter dem Schalfzimmer. Florelle ist sowieso ein Stubenhocker und in der Mückenzeit geht sie einfach rein. Diese Wahlmöglichkeit finde ich ideal... für unsere Pferde. Jeder wird aber für die eigenen Tiere einen individuelle Lösung finden.

Eine Box kann sehr sinnvoll sein, das Pferd sollte aber auch täglichen Freigang haben und nicht nur geritten oder kurz in der Halle gescheucht werden. Pferde brauchen Licht, frische Luft, viel Liebe und Sozialkontakte.

LG Imke....

...oh wurde auch Roman.... :grübel:
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
Nathan * im Mai 2002, Haflinger, kein Ekzem
Behandlung: Hom.-Kügelchen, beschränkter Weidegang, Offenstall, Hautpflege, Hanni Bucas Decke

Offline Eselchen

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« Antwort #8 am: April 11, 2006, 13:30:23 »
Hallo,
also reine Boxenhaltung ist in meinen Augen Tierquälerei!  :angry:

Ich habe leider keine Möglichkeit meinen Pferden einen Offenstall zu bieten, da wir hier im Außenbezirk und Landschaftsschutzgebiet sind und daher nicht bauen dürfen. Daher "schlafen" unsere Pferde über Nacht in der Box. Sie kommen morgens bevor ich ins Büro fahre raus auf den Paddock, können dort toben, zusammen Heu mampfen und Sozialkontakte pflegen und abends geht es wieder rein zum fressen. Das ist eigentlich für Allegra eine sehr gute Lösung, sie scheint ihre Box zu lieben, fühlt sich dort sicher und geborgen, liegt morgens noch oft für ein Schläfchen wenn ich komme und kann in Ruhe fressen, was für sie wichtig ist da sie kleinste Ablenkung und Störung sofort mit Futterverweigerung quitiert. Sie steht auch schon am Tor und wartet darauf reingeholt zu werden, im Sommer zeigte sie mir so auch an wann es ihrer Meinung Zeit ist um vor den Mücken Ruhe zu haben.
Im Sommer sind die Pferde dann natürlich auch stundenweise auf der Wiese.

LG Steffi  :trööt:
Bibi 9-jährige Minishettystute, Ekzembegin ?
Haltung: Offenstall mit stundenweise Wiese
Behandlung: Ekzemerdecke

HAPPY

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Boxenhaltung für SE-Pferde?
« Antwort #9 am: April 11, 2006, 14:08:27 »
Hallo,

Happy war bei den Vorbesitzern ein reines Stallpferd, da sie nicht wollten, dass sie sich scheuert. So konnten sie "ohne Scham" auf Turniere fahren und sahen vor allen anderen Leuten gut aus und konnten mir das Pferd als gesund verkaufen (auf Sommerekzem habe ich sie damals nicht untersuchen lassen). Happy stand ganz alleine in einem Stall, die einzige Möglichkeit andere Pferde zu sehen, hatte sie nur während des Reitens. Also gar keinen Sozialkontakt. Ihre Reaktion darauf war, dass sie Menschen nur feindselig gegenüber getreten ist und ihr Sozialverhalten total verkümmert war.

Jetzt bei uns im Offenstall ist sie einigermaßen ausgeglichen und hat sich wieder super an andere Pferde gewöhnt. Sie will zwar unbedingt Chef sein, aber dass lassen die anderen sie Gott sei Dank auch. Auch mit Menschen ist sie mittlerweile sehr lieb. Ich würde sie zwar nicht zusammen mit Kindern auf eine Wiese stellen, aber ich oder meine Familie brauchen keine Angst vor ihr zu haben.

Ich glaube nicht, dass sie in weiterer reinen Stallhaltung so gut entwickelt hätte Ich schlage mich lieber mit Leuten rum, die mir sagen wie „hässlich“ mein Pferd aussieht, als mit einem schlechten Gewissen. Ein paar Stunden im Stall ist bestimmt nicht schlimm für Pferde, aber reine Stallhaltung (von Ständerhaltung möchte ich gar nicht reden) ist meiner Meinung nach nicht artgerecht.

Schnossi

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« Antwort #10 am: April 11, 2006, 17:52:17 »
Jawohl, dem schließe ich mich an. Boxen oder gar Ständerhaltung ist nicht artgerecht und daher für die Pferde Quälerei und garantiert viel schlimmer als Schubberei.

Herden- und Lauftiere sollten auch als solche gehalten werden! Der Mensch greift schon zuviel in das Leben von Tieren ein und von den ganzen Mastbetrieben fange ich gar nicht erst an  

 :flucht:

Offline eilan_velvet

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« Antwort #11 am: April 12, 2006, 19:47:18 »
Mein Tom würde jede Box kurz und klein machen, wenn er länger dadrin stehen müßte. In seinen 18 Jahren mußte er das nie mitmachen! Außer wenn ich auf einem Reitcamp bin, wo wir 6 Stunden auf dem Pferd sitzen, dann ist er in ner Box, aber da ist er glaube ich dann auch sehr entspannt, weil er nicht mit fremden Pferden noch zusätzlich irgendwelche Rangkämpfe durchstehen muß!  Aber das sind gerade mal 4 Tage.
Ansonsten ist er maximal im Winter nachts "eingesperrt". Er hat die Möglichkeit auf einer riesigen Weide selber zu entscheiden, wann er in der Box stehen will! Ich stelle allerdings fest, dass zu besonders Mückenreichen Zeiten, er sich wirklich in die Box verzieht!

Offline Hadban

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« Antwort #12 am: April 12, 2006, 23:17:51 »
Ach wie gern hätte ich einen Offenstall...... :roll: doch leider ist das bei uns nicht möglich. Unsere Mädels (2 Ekzemer und 1 betagte Dame) kommen daher stundenweise auf die Koppel, d.h. im Sommer um ca 8 Uhr raus und gegen 14-15 uhr wieder rein. Ab da ist nämlich bei uns mit den Mücken zu rechnen und die schwirren hier wegen des doch recht feuchten Gebiet zuhauf. "Rein" heißt bei uns luftige Außenboxen. Es mag sich für manch einen nun "recht dürftig" anhören, aber wir haben das Ganze über einen langen Zeitraum ausgetestet und so, wie es also nun ist, passt es gut: die beiden Ekzemer fressen also nicht zuviel Gras, wobei Rowe ja nun auch noch ein Rehepony ist und daher ja zusätzlich Vorsicht geboten ist, Haladines Knochen werden nicht zu arg strapaziert , was für sie (und mich) sehr wichtig ist (wir haben recht hügelige Weiden...) und die alte Stute ist nach 5 Stunden bereits der Meinung, man könne sie nun abholen...sie steht meist ab dieser Zeit am Zaun und wartet.... . Ich denke, neben des Ekzems müßte man auch berücksichtigen, wie die Herde zusammengestellt ist, wer vielleicht länger draußen bleiben kann usw. Früher- da waren es hier 5 Pferde- blieben die Gesunden bis abends draußen, während die Ekzemer eben zeitiger in ihre Bocx kamen.
Heute muß ich sagen, daß die Lösung für alle Beteiligten die Beste ist, denn nach dem Reinstellen bleibt genug Zeit für die Pflege, Puscheln und eben bei Rowe auch zum Reiten.

Reine Boxenhaltung mit "nur mal ein Stündchen reiten" oder "laufenlassen in der Halle" halte ich nicht nur für dämlich, sondern auch für Quälerei- Menschen, die ihr Pferd SO halten, sollten vielleicht auf ein eigenen Pferd verzichten und sich lieber als Reitschüler einmal in der Woche - gut gestylt und auf dem bereits geputzen Pferd -tummeln, da richten sie weniger Schaden an  :angry: Tja, oder aber sie kaufen sich ein Schaukelpferd......... :galopp: - da brauchen sie sich keine Gedanken machen, geschweige denn mal ein Buch über Pferdehaltung in die Hand nehmen.......

Kristina
Hadban, 1988-2010, Shagya-Araber-Stute, Ekzem seit dem 2. Lebensjahr.  Behandlung : Komplettpakete / Pflegemittel  Buschforschung. ( Ökozon. Flower Power, El Nino )

Offline Brinchen

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« Antwort #13 am: April 13, 2006, 11:03:50 »
:winke: Huhu,

ich hab ja schon gesagt, dass ich reine Boxenhaltung doof finde. Zum Glück hat sich ja was das angeht sehr sehr viel getan die letzten Jahre in D'land. ABER, ich finde man kann nicht jeden dafür verurteilen. Manchmal geht es einfach nicht anders. Nehmen wir nur das Bespiel "Stadt". In der Stadt ist sowieso so wenig Platz, oft haben die Reitställe nicht mal Weiden. Viele Ställe sind irgendwann in den 60ern entstanden, da wurden die Pferde einfach in Ständer oder Boxen gepfercht und nur zum Reiten rausgeholt, Weide war da ein Fremdwort.  Tja und leider wurden um diese Ställe dann im Laufe der Jahre auch noch weitere Wohngebiete etc. erschlossen, so dass gar keine Möglichkeit blieb an Weideland zu kommen. Aber irgendwo müssen die Pferde ja hin, schließlich hat keiner Lust täglich 100 km hin und zurück zufahren, nur um sein Pferdi auf dem Land zubesuchen. Ich weiß, es ist eine ziemliche Gradwanderung und ich selbst würde vielleicht eher auf ein eigenes Pferd verzichten, wenn ich keinen Stall hätte wo es auch täglich auf die Weide kommt, aber ich kann es zumindest nachvollziehen. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann sind Reitställe, die in der Pampa sind und wirklich die Möglichkeiten hätten Pferde rauszubringen, es aber nicht tun, aus Personalmangel oder was auch immer (die gibt es ja leider auch noch).
Soweit meine Meinung  :wink:

LG
Sabrina
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Offline ramses

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« Antwort #14 am: April 13, 2006, 11:24:12 »
Hallo Sabrina,

was Du schreibst ist richtig. Für mich gehören Pferde nicht in die Stadt. Und nur damit irgendwelche Leute nicht zu weit fahren müssen, müssen die Pferde an ihren Grundbedürfnissen zurückschrauben. Sie dürfen nie in der Sonne dösen, nie erleben, was es heißt das Wetter zu spüren und z.B. bei Wind mal albern und übermütig ihre Kräfte auf einer großen Weide auslassen. Das geht für mich nicht...
Da sollen die lieben Menschen aus der Stadt sich mal lieber ein anderes Hobby suchen... Radfahren oder Fitness Studio wär toll - da muß wenigstens keiner unter der Bequemlichkeit leiden...

Ich find Elefanten auch toll... kann mir auch keinen halten, weil ich ihm einfach nicht gerecht werden kann. Wenn ich einem Tier die simpelsten Grundbedürfnisse (und dazu gehört nicht nur gutes Futter und Wasser) nicht erfüllen kann, dann darf ich es doch nicht nur zu meinem Vorteil derart einschränken.

nachdenkliche Grüße

Sandra

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
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:hase: