Hallo Sani,
ich möchte hierzu etwas sagen:
Dem Pferd jede Scheuermöglichkeit zu nehmen, finde ich ziemlich hart. Wer selbst schon mal Juckreiz hatte und sich nicht kratzen konnte, der weiß, wie schlimm das ist. Sich nicht scheuern können, ist mE wesentlich schlimmer für ein Pferd als Wunden, die dadurch entstehen.
Es geht hier nicht um einen normalen Juckreiz, sondern um eine Allergie. Bei Kindern mit Neurodermitis versucht man auch, mit allen Mitteln zu verhindern, dass sie sich kratzen, und zieht ihnen nachts Handschuhe an, damit sie sich nicht verletzen können. Denn dieses Kratzen bringt keine Erleichterung. Es führt zu Wunden, die sich nicht mehr schließen und sich infizieren können. Monatelang offene Wunden, zerstörtes Hautgewebe ... das ist nichts, was dem Gesamtzustand zuträglich ist, sprich: das Pferd leidet noch mehr.
Man muss abwägen, je nachdem wie der Schweregrad ist. Wenn Grisella Bäume hätte, um sich zu scheuern, würde sie ihre Decken kaputt reißen und ihre eigene Haut aufscheuern. Sie hätte großflächige geschwollene und offene Hautpartien, die Wunden müssten gepflegt werden, damit sie nicht eitern, sie würde mehr unter Insekten leiden ... Ich denke - und das ist natürlich meine persönliche Meinung für genau diesen Fall und dieses Pferd -, dass sie ohne Scheuermöglichkeit besser dran ist. Immerhin kann sie sich ja wälzen, sich im Sitzen die Schweifrübe scheuern, sich mit dem Kopf am Bein reiben ... Das tut sie, und dabei kann sie sich nur minimal verletzen.
Grüße von
Gwenaellle