Ja, es ist ein schwieriges Thema. Ich denke, man sollte sich ausführlich informieren und dann entscheiden, ob man impft oder nicht.
@Telli: Ich weiß welches Bakterium Tetanus auslöst und ich weiß auch, wie die Tetanusimpfung funktionieren soll. Nur konnte mir noch niemand erklären, warum eine Erkrankung (bei der sich der Körper und das Immunsystem zwangsläufig mit dem Erreger auseinander setzt) keine natürliche Immunität hinterlässt, wohl aber die Impfung.
Kannst du mir das erklären?
Nebenbei, die Impfintervalle beim Menschen von 10 Jahren sind willkürlich festgelegt. Der Impfschutz, wenn denn einer da ist, hält viel länger. Wie gesagt, bin ich 1987 das letzte Mal gegen Tetanus geimpft worden. 2011 habe ich meinen Titer untersuchen lassen. Das Ergebnis war so, dass das Labor schrieb, ich hätte mind. 10 weitere Jahre schutz und sollte vor einer evtl. Auffrischung zuerst den Titer erneut untersuchen lassen. Hätte ich die nächst höhere Stufe gehabt, wäre eine Auffrischung kontraindiziert gewesen, da die Gefahr einer Hyperimmunsisierung bestanden hätte.
Nicht nur Pferde sind anfällig gegenüber Tetanus, auch der Mensch und der Elefant.
Es ist durchaus nicht so, dass das Bakterium Clostridium tetanii nur doch offene Wunden in den Körper gelangt. Man findet das Bakterium auch in nicht offenen Wunden wie Prellungen und Quetschungen. Es liegt nahe, dass der Erreger, der ja nur unter anaeroben Bedingungen das Toxin freisetzen kann, sehr häufig bei nekrotischen Prozessen im Körper aktiv wird.
Ach ja, dass es bei verschiedenen Herstellern verschieden lang angegebenen Impfintervalle hat, hat einzig den Grund, dass für eine längere Zeit als angegeben, nicht der Impfschutz getestet wurde.
Eine Grundimmunsisierung in dem Alter der hier genannten Stute ist kontrapoduktiv, wie man ja gesehen hat. Diese Stute ist sicherlich irgendwann in ihrem Leben geimpft worden und somit hätte eine 1malige Auffrischung genügt, so wie es von Maren ja auch angedacht war. Es liegt nahe, dass bei der Stute die Auffrischung den Titer enorm steigen lies, bis in einen Bereich, in dem eine erneute Auffrischung wegen der Gefahr der Hyperimmunsierung kontraindiziert war. Diese hat sich ja auch gezeigt.
Für mich persönlich ist das Risiko durch eine Impfung an Allergien, Autoimmunerkrankungen etc. zu leiden kein vertretbares Risiko. Für mich ist es ein vertretbares Risiko an einer Infektionserkrankung zu erkranken, so ist das Leben. Natülich kann das in wenigen Fällen auch den Tod bedeuten, das ist mir durchaus bewusst. Aber ein Leben mit Allergien, Autoimmunerkrankungen usw. kann durchaus nicht mehr lebenswert sein.
Das ist meine persönliche Meinung, die ich mir durch langes Auseinandersetzen mit dieser Thematik gebildet habe.
Ich würde nie jemanden raten, sich nicht impfen zu lassen, oder die Tiere ungeimpft zu lassen. Das kann man nur selbst entscheiden und sich dieser Entscheidung mit allen wenns und abers sicher sein. Es bringt ja nichts, nicht zu impfen, nur weil es jemand sagt und dann ständig mit der Angst im Nacken rum zulaufen, doch zu erkranken.
Ob nun viele Krankheiten durch das Impfen mehr oder weniger nicht mehr vorkommen, kann man auch anzweifeln. Nehmen wir die Masernimpfung. Die Masernerkrankungen nahmen schon lange vor Beginn der Schutzimpfung ab. Grund dafür waren die verbesserten Lebensbedingungen und somit auch gesündere Menschen, deren Immunsystem oft alleine mit den Erregern fertig wurden. Die Krux an der Masernimpfung ist die, dass sich eine ehemals harmlose (weil im Kindesalter durchgemachte Erkrankung) Kinderkrankheit nun durch die Impfungen ins Säuglingsalter und ins Erwachsenenalter verschoben hat. Durch die fehlende Boosterung mit Wildviren nimmt der Impfschutz relativ schnell wieder ab.
Auch bei Tetanus verhält es sich mit den Zahlen der Erkrankungen ähnlich, auch hier nahmen die Erkrankungsfälle mit der verbesserten Lebenssituation ab. 1949 gab es knapp 450 Todesfälle durch Tetanus, bereits Ende der 1960er Jahre ist die Zahl schon auf ca. 90 gesunken. Erst 1970 wurde die Massenimpfung gegen Tetanus eingeführt. Um 1980 lag die Zahl der Todesfälle bei unter 20. Und die Zahlen sinken weiter. Die signifkanteste Abnahme der Todesfälle fand aber vor der Einführung der Impfung statt.
Dass in Ländern z.B.: der dritten Welt die Impfungen durchaus sinnvoll sind, liegt daran, dass dort Hunger und Leid herrscht und unsagbare schlechte hygienische Lebensumstände. Ein Organismus der geschwächt ist, wird sich nicht so leicht mit einer Infektionskrankheit auseinandersetzen können und diese überleben.
In unseren Breitengraden ist das durchaus anders.
Zur Tollwutimpfung bei Katzen und Hunden:
Zerstmal, Deutschland ist seit 2008 tollwutfrei und es gibt in D keine Impfpflicht. Weiter gibt es seit einigen Jahren die Tollwutimpfung mit einer Gültigkeitsdauer von 3 Jahren für Hunde und 4 Jahren für Katzen. Der Schutz besteht durchaus länger. Wenn ich mit meinem Tier nun nicht über eine Grenze fahre, muss man auch nicht auffrischen lassen. Wobei die Tollwutimpfung für mich die einzige Impfung ist, die ich bei meinem Hund durchführen lasse. Ich wohne grenznah zu Ö und habe den Hund durchaus auch mal in Ö dabei. Weiter ist es so, dass ja selbst bei einem geimpften Hund die Euthanasie vom Amts-Vet. angeordnet werden kann, wenn der Verdacht besteht, dass ein Kontakt zu einem an Tollwut leidendem Tier statt gefunden hat. Ein ungeimpftes Tier wird zwangsläufig euthanasiert.
Aber auch hier ist eine 1malige Impfung als Grundimmunisierung ausreichend, wenn der Hund älter als 3 Monate war. Das gilt auch für Staupe und Parvo. Hier ist es erwiesen, dass eine einzige Impfung meist lebenslangen Schutz bietet, aber mindestens sieben Jahre.
Das Thema Impfen ist ein endloses Thema, man sollte nie auffhören, sich damit zu beschäftigen. Und vor allem sollte man den Pharmarießen, die nur an einem interessiert sind, nämlich Geld, nicht alles glauben.
Ich sage da nur Schweinegrippeimpfung.............