Hallo Sani,
wie ich schon sagte: Was "normal" oder "Bedarf" ist, sehe ich mittlerweile mit einer gewissen Distanz. Ich würde dein Heu, Stroh, Gras auch nicht analysieren lassen, für mich zumindest war es eigentlich rausgeschmissenes Geld. Aber es war eine Erfahrung, die einem weitere Entscheidungen erleichtert. Wie Du selbst sagst, die Qualität und Herkunft der Futtermittel wechseln ... auch das wäre wie ein Blutbild nur eine Momentaufnahme. Obwohl die Ärzte dazu sagen, dass wenn im Blut schon der untere Grenzwert erreicht wird, dass das dann bedeutet, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die Organe nicht das kriegen, was sie eigentlich benötigen. Das Zink hat auch erst geholfen, als ich es separat gefüttert habe. Vielleicht gibt es bei deinem Trimagnesiumcitrat auch irgendwelche Besonderheiten - wofür hast Du das gefüttert?
Ich habe mein Gras zur LUFA ITL in Kiel geschickt (
www.agrolab.com), die LUFAs gibt's aber überall, einfach mal googeln und anfragen (LUFA = Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt). Ich glaube, diese eine Probe hatte um die 60 Euro gekostet, ist etwa 5 Jahre her.
Viel wichtiger ist gutes Heu, und wenn du dir da so viel Mühe gibst, dann haben deine Pferde davon tausend Mal mehr, als wenn du Analysen machen lässt - meine Meinung.
Zu Kräutern habe ich im letzten Winter folgende Erfahrungen gemacht: Ich hatte Zinnkraut (Schachtelhalm), Weißdortblätter, Spitzwegerich, Malven und Frauenmantel ... habe sie als Einzelkräuter mit etwas Heißwasser aufgebrüht und im Extraeimer serviert. Die ersten drei Tage wurde alles weggeputzt, dann blieb alles stehen. Mir kam's so vor, als hätten sie die Kräuter zunächst nur gefressen, weil sie halt im Futtereimer präsentiert wurden: da muss ja was Leckeres drin sein. Danach hat sie dieses Angebot nicht mehr interessiert. Ich muss dazu sagen: meine Pferde sind auch im Winter auf der Weide und fressen das Altgras runter. Da sind immer noch viele Kräuter dabei, und mein Odenwald-Heu ist auch vorzügliches, ungedüngtes Kräuterwiesenheu (mit manchmal ein bisschen zu viel Moos drin, aber man kann im Leben nicht alles haben).
Das mit den Kräutern ist für mich eine absolut schwierige Sache. Seit Juni fressen meine Pferde, vor allem Grisella, Brennnesseln - als von mir liebevoll abgeschnittene Sträuße oder auch pur direkt vom Stängel. Im Mai habe ich ihnen welche abgeschnitten, die wurden schnöde missachtet und blieben liegen. Ich habe schon gesehen, wie Grisella genußvoll eine stachlige Esskastanien-Hülle gefressen hat - meinetwegen waren da leckere Kastanien drin, das konnte ich nicht mehr nachprüfen, aber es gibt Kastanien ja auch ohne Stacheln. Sie frisst jede noch so pieksige Distel -
wenn sie Lust drauf hat. Manchmal säuft sie mir einen Liter mit ca. 100 g Bierhefe in einem Zug weg, manchmal hängt sie einmal die Zunge rein und lässt den Rest dann stehen. Manchmal essen die Pferde Salweidenblätter und -zweige, meistens gucken sie mich missbilligend an, wenn ich ihnen sowas anbiete. Und im Winter fressen die Pferde die Brombeeren kahl: das einzige, was dann noch grüne Blätter hat. Nach meinen Erfahrungen vom letzten Winter habe ich wenig Lust, für irgendwelche Kräuter, die meine Pferde an diesem Tag gerade nicht wollen/brauchen, Geld auszugeben. Ich selbst mag auch nicht jeden Tag Lakritze, Wasabi-Erdnüsse oder Zimtkekse essen. Achja, was sie auch gerne fressen: Stangensellerie. Lakritze übrigens auch.

Grüße von
Gwenaellle