Autor Thema: Fütterung bei Fellwechsel  (Gelesen 13182 mal)

Offline Sani

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Fütterung bei Fellwechsel
« am: Januar 23, 2015, 18:14:22 »
Hallo Ihr Lieben!

Ich habe gestern bezüglich Fellwechsel im Frühjahr beim Pferd nachgelesen, da meine Hafis bereits anfangen, Fell abzuwerfen. Daß dieser Fellwechsel für ein Pferd Höchstleistung bedeutet [1], wußte ich bisher nicht. Das Pferd hat erhöhten Bedarf an Zink, Selen und Magnesium [2], habe für meine Pferde nun "Zn Zink" bestellt, werde ihnen das als Kur geben. Magnesium und Selen bekommen beide bereits zusätzlich, niedrig dosiert.

Wie haltet Ihr es bei Fellwechsel? Füttert Ihr wie gehabt oder ändert Ihr was? Meine Hafis (17 Jahre) hatten bisher immer einen leichten Fellwechsel, hatte mich mit dem Thema bisher nie großartig beschäftigt.

Ich könnte mir vorstellen, daß wenn ein Pferd im Fellwechsel irgendwelche Mängel hat, sich das auf das Ekzem auswirkt. Was meint Ihr dazu?

LG Sani
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[1] http://www.tipps-zum-pferd.de/pferde-im-fellwechsel-unterstuetzen_tipp_301.html
[2] http://www.dr-susanne-weyrauch.de/gesundheit/den-fellwechsel-richtig-unterst%C3%BCtzen
Haflinger Nepomuk, geb. 1998, von Anfang an SE
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Offline Maren

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #1 am: Januar 24, 2015, 10:50:55 »
Während der Fellwechselzeit (Februar/ März, und August / September) bekommen meine ein Mineralfutter.
Farah ox, geb.1996, seit 2000 SE, ganzjährig uneingeschränkter Weidegang, im Winter mit Offenstall.Behandelt mit klass. Homöopathie, seit 03 symptomfrei,Futter:Weide, Hafer, Öl, Bierhefe, zeitw. Mineralfutter.Im Winter noch Heu, Stroh, geleg. Kräuter

Offline Cinderella

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #2 am: Januar 24, 2015, 13:41:15 »
Moin! Da Cinderella wegen dem Cushing Probleme mit dem Fellwechsel hat wird sie wenns wärmer ist sowieso geschoren. Ich füttere aber fürs neue Fell ab dem Winter schon die Vitaminpellets von Marstall und täglich nen guten Schuss Leinöl über die abendlichen Möhren oder ins Mash.
SE seit 2006 als sie 19 war, Behandlung mit Ökozon Typ 5

Offline Sani

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #3 am: Januar 24, 2015, 17:30:34 »
Einen Schuss Leinöl bekommen meine auch schon länger über ihr Zusatzfutter, im Winter brauchen Pferde ja mehr Energie. Ich habe seit dem Aufstallen Anfang Dez. schon ein paar Kuren durch, erst mit Amara Bitterkräutern [1], dann mit Kostbar Ferment (ohne Getreide) [2], erst FermentMetabolo, dann FermentDigest, derzeit FermentBasic (danach FermentMobil und FermentHepar).

Dazu gab es HanfHepar [3], nun wieder zum Ferment Bitterkräuter sowie Herba Visceral [4], sobald die Kräuter zu Ende sind, geht es mit HanfHepar und HanfMobil weiter.

MiFu bekommen meine auch, habe nun gelesen, daß ältere Pferde (meine sind 17 Jahre) einen erhöhten Bedarf an Proteinen und Spurenelementen haben. Der Bedarf an Zink und Selen verdoppelt sich im Vergleich zu jüngeren Pferden, daher füttere ich nun Zink, Magnesium und Selen zu. Beim nächsten MiFu werde ich darauf achten, gebe derzeit das Basis-Light von Masterhorse [5].

Meine Stute hat EMS (der TA meint ECS, das glaube ich nicht) und Arthrose, daher bekommt sie was für "Mobilität". Nepomuk hat außer seinem Ekzem nichts, ich gebe beiden immer dasselbe. Eine Kur z. B. mit HanfMobil dauert ja nicht lange, es schadet ihm wohl nicht, wenn er mal was für den Bewegungsapparat bekommt.

Die meisten Sachen zielen auf die Unterstützung des Stoffwechsels, Verdauung und Leber, das ist auch gut für Nepomuk, denke ich. Ob meine Bemühungen über den Winter was gebracht haben, werde ich wohl erst sehen, wenn Nepomuks SE-Saison wieder los geht.

LG Sani
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[1] http://www.care4vet.de/Pernaturam-Amara-Bitterkraeuter
[2] http://www.balance4animals-shop.de/Bokashi-getreidefrei
[3] http://www.balance4animals-shop.de/epages/64349809.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/64349809/Categories/Hanf_fuer_Pferde
[4] http://www.shop-pernaturam.de/Pferde/Verdauung/HerbaVisceral.html
[5] https://www.masterhorse.de/grundversorgung/mineralfutter/384/masterhorse-basis-light
Haflinger Nepomuk, geb. 1998, von Anfang an SE
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Offline telli09

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #4 am: Januar 24, 2015, 19:28:21 »
Hi Sani,
ECS lässt sich über den ACTH Test relativ sicher diagnostizieren..kostet auch nicht die Welt :)
LG
Tell-Well,Norweger-Mix Stute,30 Jahre alt,seit 2005 Juckreiz und Nesselfieber trägt seit dem Ekzemerdecke.
Seit 2010 kontinuierliche Verschlechterung --> 2012 "Astronautenanzug" und seither mehr oder weniger Symptomfrei :)

Offline Swedenfox

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #5 am: Januar 24, 2015, 19:46:48 »
Ich füttere nur Leinsamen und Bierhefe für den Fellwechsel.

Zink, Selen etc. auf Verdacht zu füttern halte ich persönlich für schwierig. Alles was zuviel zugeführt wird, muss dann mühsam durch den Stoffwechsel wieder abgebaut werden - viel hilft nicht unbedingt viel. Wenn deine Ponys bisher keine Probleme hatten, würde ich sie jetzt nicht unbedingt mit allem möglichen voll stopfen und 17 finde ich jetzt für einen Haffi auch nicht besonders alt.
Haflinger, geb. 2008, seit 2011 bei mir, SE seit 2010
Haltung: Winter Paddock mit 24h Heu ad lib, Sommer 12h Weide, 12h Gruppenpaddock mit Heu ab lib
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Offline Cinderella

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #6 am: Januar 25, 2015, 13:08:25 »
Hihi also 17 find ich jetzt auch nicht grade alt für ein Pony, da sind die ja grad mal warm gelaufen. Meine ist 27 und wehe man bewegt die nicht regelmäßig. Ich glaub ehr die werden alt wenn man die stehn lässt weil dann alles einrostet.
Cinderella hat auch Cushing, der Test war da auch eindeutig. Find ich aber auch wichtig das man das testen lässt, weil wenn ja dann sind die ja auch auf ihr Medikament angewiesen.
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Offline Sani

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #7 am: Januar 27, 2015, 17:25:09 »
Huhu!

Laut Bluttest vom Februar 2014 [1] hat meine Stute weder ECS noch EMS. Nepomuk hatte letztes Jahr im Februar laut Blutbild [2] starken Selenmangel, habe ihm dann 1 Dose Selen zugefüttert. Trimagnesiumcitrat habe ich den ganzen letzten Winter auch gegeben, der Wert war beim Blutbild bei beiden Pferden im Normbereich.

Derzeit bin ich nur ca. 3 - 4 mal pro Woche im Stall, an den anderen Tagen bekommen meine Pferde kein Zusatzfutter. Daher denke ich, daß die Zusätze nicht überdosiert sein können, mit der Menge orientiere ich mich ganz unten.

Im März nach Abschluss des Fellwechsels lasse ich von beiden ein neues großes Blutbild machen, bin schon gespannt. Alt sind beide wirklich nicht, führen sich eher auf wie junge Pferde *g*. Habe gestern das erste Video mit meiner neuen Action-Kamera gemacht und den Galopp mit Nepomuk gefilmt, falls es jemanden interessiert [3].

LG Sani
_________
[1] http://www.barbie-und-nepomuk.de/fotos/b_ems_ecs.jpg
[2] http://www.barbie-und-nepomuk.de/fotos/n_blut_2.jpg
[3] http://youtu.be/OqHo6W3ZY1Y
Haflinger Nepomuk, geb. 1998, von Anfang an SE
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Offline adonis66

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #8 am: Januar 27, 2015, 20:20:33 »
Wirklich toll😊
Da wird man echt neidisch, bei den schönen geraden Wegen.
Leider haben wir bei uns nicht so schöne lange gerade
Galoppstecken.
Echt klasse mit der Kamera und Nepumuk hatte augenscheinlich
auch spaß im Schnee.
Lg

Offline Sani

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #9 am: Januar 28, 2015, 19:43:57 »
Beim zweiten Galopp mußten wir zwei 90-Grad-Kurven nehmen. Ich hatte davor ein wenig Angst, weil ich mit Nepomuk letzten Sommer mal in einer Kurve nach rechts gestürzt bin, weil er weg rutschte. Er fiel mir voll aufs rechte Bein, ich kam glücklicherweise noch aus dem Steigbügel, bevor er wieder aufstand. Mein Fuß sah schlimm aus und schmerzte, ich ritt heim, weil ich nicht mehr laufen konnte. Nepomuk hatte durch den Sturz rechts hinten eine Blockade, die eine Osteo gelöst hat.

Bei Schnee weiß man nie, ob der Boden drunter eisig ist, meine Hafis sind barhuf, daher haben sie ein gutes Gefühl für den Boden und rutschen nie. Ich vertraue Nepomuk in Sachen Boden, er weiß selbst, daß er vor Kurven Tempo wegnehmen muß.

Schnee finden meine Hafis super toll, nun können wir auf allen üblen Schotterpisten galoppieren. Für mich die schönste Zeit des Jahres zum Ausreiten, ich lasse Nepomuk rennen, bis er nicht mehr mag. Uns macht das riesig Spaß, ich mag schnellen Galopp.

Meine Hafis schwitzen immer, wenn wir im Gelände waren, geschoren sind sie nicht. Auch wenn wir die letzten 20 Min. Schritt gehen, trocknen sie kaum ab. Abschwitzdecke drauf zum Zusatzfutter fressen, danach kommen sie in den Offenstall ohne Decke, bisher gab es damit keine Probleme.

Beide bekommen nun 50 ml Leinöl ins Zusatzfutter, das liefert Energie, ohne den Stoffwechsel zu belasten. Derzeit ist es traumhaft, auch meine Rehestute kann aufgrund des Schnees barhuf geritten werden, ohne braucht sie vorne Hufschuhe.

Ich war noch nie so glücklich mit meinen zwei Hafis wie derzeit, beide sind top drauf. Nepomuk macht noch ein wenig Probleme, wenn ich alleine mit ihm ausreite, aber das bekommen wir in den Griff, denke ich.

LG Sani


   
Haflinger Nepomuk, geb. 1998, von Anfang an SE
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Offline Sani

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #10 am: Februar 04, 2015, 18:28:58 »
Der neue Masterhorse-Prospekt kam an, in dem immer viele Informationen stehen. Zu Zink ist dort zu lesen:

Zink ist für die reibungslose Funktion und die Wundheilung der Haut unentbehrlich. Ein Mangel mindert die Leistungsfähigkeit, schwächt das Immunsystem und beeinträchtigt die Haut (Juckreiz, schuppige Haut, Hautverdickungen, Haarausfall). Zudem spielt Zink eine wichtige Rolle bei der Entgiftung des Körpers durch die Leber. Bei Infektionen, in der Rekonvaleszenz oder im Fellwechsel sollte die Tagesdosis verdoppelt werden. Robustrassen haben in der Regel auch einen deutlich höheren Bedarf an Zink”.

Der Bedarf an Zink und anderen Spurenelementen scheint im Fellwechsel höher zu sein als sonst. Wenn man 1x pro Jahr ein großes Blutbild machen lässt, sagt das eigentlich wenig aus, oder? Wann läßt man das am besten machen, um einigermaßen aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen?

Wobei sich ein Mangel im Blutbild ja erst zeigt, wenn es kurz vor zwölf ist, eigentlich kann man sich auf ein Blutbild auch nicht verlassen.

LG Sani

Haflinger Nepomuk, geb. 1998, von Anfang an SE
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Offline adonis66

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #11 am: Februar 04, 2015, 19:29:52 »
Sani, Du sprichst mir aus der Seele...
Ich finde auch das mit dem Blutbild ist so eine Sache, ich bin kein Arzt,
aber das ist doch alles eine Momentaufnahme?
Im nächsten Monat kanns wieder alles anders sein.
Immerwieder ließt man, das MF soll aufs Heu abgestimmt werden, soll ich jeden Heuballen
Testen?
Wo führt das alles hin und mal ehrlich, soviel Geld hat doch keiner...
Mein Tierarzt sagt mir leider auch nicht welches MF ich füttern soll, nach dem BB.
Und mein Pony braucht dringend was, nicht umsonst hat er jetzt auch noch Mauke,
die wir jetzt mit zusätzlichem Zink und Mariendistelkur im Griff haben.
Nur welches MF ich ihm jetzt geben soll weiß ich immer noch nicht...
Die Auswahl ist so riesig, ich als Otto Nomalverbraucher bin da total überfordert.
Ich mußte mir das jetzt mal von der Seele schreiben.
Ich bin auch der Meinung gutes Heu ist ausreichend bei einem freizeitmäßig
gerittenen Pferd, aber manchmal reicht das leider nicht, wie ich festellen mußte.
Lg Sabine

Offline G

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #12 am: Februar 05, 2015, 12:14:58 »
Tja, so ist das halt, wenn man der Natur ins Handwerk pfuscht, die Pferde auf engem Raum mit "Monokultur" füttert und ihnen die Möglichkeit nimmt, selbst - im Rahmen des Angebots - dafür zu sorgen, dass sie das in den Magen kriegen, was sie benötigen.

Ich bin da auch immer wieder hin- und hergerissen: MF ja oder nein?, welche Zusatzstoffe?, sind Öle, Bierhefe, Kräuter ... naturgerecht?, sind sie bei meinem Pferd individuell hilfreich oder doch vielleicht schädlich? ...

Bei Grisella hat sich nach über 10 Jahren Sommerekzem und immer neuen Behandlungsanläufen herausgestellt, dass Zink als Monopräparat hilfreich ist. Empirische Erkenntnis. Und als ich das dann anschließend meinem aktuellen Tierarzt mitteilte, sagte der: "Ja, Zink kann hilfreich sein." Toll, vorher hatte keiner der beteiligten Tierärzte mir Zink ans Herz gelegt! Wir Tierhalter müssen halt selbst tüfteln und probieren. Denn jedes Pferd ist individuell und hat unterschiedliche Bedürfnisse.

Grüße aus dem verschneiten Odenwald

Offline Sani

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #13 am: Februar 06, 2015, 16:38:04 »
Liebe Sabine, ich sehe das wie Du, letztendlich ist man auf sich allein gestellt in Sachen Ernährung des Pferdes.

Ein interessanter Artikel zu Zink/Mauke findet sich hier
http://www.dr-susanne-weyrauch.de/aktuell/mauke-eine-n%C3%A4hrstoffmangelbedingte-erkrankung
daher bekommt meine Stute mit Mauke rh am Bein nun auch Zink zugefüttert.

Es reicht mE nicht, das MIFu auf das Heu abzustimmen, weil bestimmte Pferde einen erhöhten Bedarf an Mineralien und Spurenelementen haben.

Hier http://www.tipps-zum-pferd.de/pferde-im-fellwechsel-unterstuetzen_tipp_301.html steht:

"Gerade chronisch kranke Pferde neigen dazu im Fellwechsel vermehrt zu leiden, da die große Belastung des Stoffwechsels das Immunsystem schwächt. Besonders über die Lunge reagieren viele Pferde empfindlich im Fellwechsel und fangen an zu Husten.”

Ich weiß nicht, ob man Sommerekzem als chronische Krankheit bezeichnet, zumindest in der SE-Saison würde ich das bejahen.

Noch einen Artikel habe ich ausgegraben, der den Weidegang betrifft:

Zitat: “Eine zu hohe Zufuhr von Eiweißen benötigt einen überdurchschnittlich hohen Bedarf an Zink. Die Funktion der Leber wird beeinträchtigt, da sie größtenteils mit der Verarbeitung der Eiweiße beschäftigt ist und daher selbst entgiftet werden muss. Folglich wird Zink benötigt, um die Leber zu entgiften und damit einen normalen Stoffwechselprozess zu garantieren. Einen Eiweißüberschuss hat ein Pferd dann, wenn es nur auf der Weide steht und keine Zufütterung erhält, oder wenn es im Winter nur mit Mash und Kleie gefüttert wird.”

Letztes Frühjahr wurde eine der fünf Weiden bei uns neu angesät; als die Herde das erste mal drauf kam, fing Nepomuk an, stark zu scheuern. Das neue Gras hatte vermutlich einen höheren Eiweißgehalt als das "normale", was Zinkmangel bei ihm auslöste.

Durch Schweiß wird Zink aus dem Körper entfernt, das wußte ich bisher auch nicht. Ein Pferd braucht, wenn es nicht im Fellwechsel ist oder sonst was hat, 300 – 550 mg am Tag.

Hier http://www.pferdeleben.de/pferdefutter-fuetterung/mengen-und-spurenelemente/pflanzen-und-ihre-inhaltsstoffe steht (sehr interessante Seite, gerade gefunden):

"Zinkgehalt im Heu schwankt
 bis 22 mg pro 1 kg Heu
 vielerorts unter 16 mg / kg"


Ich schätze, meine Pferde fressen ca. 8 kg Heu am Tag, bei 20 mg pro 1 kg Heu wären das 160 mg Zink. Bei einem erhöhten Bedarf im Fellwechsel von grob geschätzt 600 mg fehlen 440 mg Zink am Tag. Beim "Zn Zink" (Dr. Weyrauch) bedeuten ein bis zwei Messlöffeln (10 bis 30g) täglich die Aufnahme von 150 bis 450mg Zink in Form von Zink-Aminosäure-Chelat.  Meine Hafis bekommen seit heute 10g Zn Zink, wie ich gerade bemerke, ist das zu wenig (abgesehen davon, daß sie es nur 3x pro Woche erhalten).

Beachten muß man, daß eine konstante, langfristige Zinksupplementierung Kupfer- und Manganmängel provozieren könnte.

Der Kupfergehalt im Heu schwankt, durchschnittlich sind es wohl 4,4 mg pro 1 kg Heu. Bei meinen Pferden wären das ca. 35 mg im Heu, bei ihrem Gewicht von ca. 450 kg wären 45 - 67 mg Kupfer wohl ideal.

Zu Mangan steht auf dieser Seite, der Gehalt im Heu schwankt zwischen 35 mg bis 200 mg pro 1 kg Heu, je kräuterreicher ein Heu, desto mehr Mangan.

Ich halte unser Heu nicht für sehr reich an Kräutern, das kann aber auch täuschen. Empfohlen werden 100 mg pro 100 kg LG, das wären für meine Pferde 450 mg Mangan. Nehmen wir 50 mg / 1 kg Heu an, würde das in etwa hinhauen, außer man substituiert Zink.

Wir haben gutes, mageres Heu mit einem wohl relativ niedrigen Zuckergehalt. Das sagt aber leider nichts darüber aus, ob es genügend Spurenelemente und Mineralien enthält. Dieser Bedarf muß mE abgedeckt werden, egal ob das Pferd geritten wird oder nicht.

Grisella, ich denke auch, daß Pferde in der Natur ein wesentlich breiteres Nahrungsspektrum haben an Kräutern, Wurzeln, Bäumen usw. Unsere Pferde bekommen Heu, Gras und evtl. Stroh und stehen meist den Großteil des Tages rum. Kräuter halte ich für naturgerecht, in Freiheit würde ein Pferd die auch fressen. Getreide ist in meinen Augen nicht artgerecht, trotzdem sehr beliebt in der Pferdefütterung.

Ich denke auch, jedes Pferd muß individuell beurteilt werden, es gibt kein Rezept von der Stange. TÄe haben meiner Erfahrung nach nicht so sehr die große Ahnung von Ernährung, sie behandeln Symptome.

LG Sani
Haflinger Nepomuk, geb. 1998, von Anfang an SE
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Offline adonis66

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Re: Fütterung bei Fellwechsel
« Antwort #14 am: Februar 07, 2015, 12:47:33 »
Hallo Sani,
danke für die ausführliche Antwort.
Werde mir die Artikel in Ruhe durchlesen.
Lasse mich jetzt auch nochmal zwecks Futter beraten,
mal sehen was dabei rauskommt.
Lg Sabine