Autor Thema: Reiten ohne Gebiss  (Gelesen 32598 mal)

Offline Florelle

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 2071
  • Ich bin Florelle und wohne in Ostfriesland.
    • Profil anzeigen
Re: Reiten ohne Gebiss
« Antwort #30 am: März 19, 2007, 10:53:34 »
... so ist das. Das Pferd sucht sich die Zäumung aus. Man sollte als Reiter darauf hören und nicht irgendwelchen modischen Trends folgen. Das hat Euch der Südamerikaner gut klargemacht und ihr seid auf dem richtigen Weg.

Gerade die vielbesungenen Arbeitspferde (z. B. aus Südamerika) haben eine knüppelharte Ausbildung hinter sich. Es sind keine reitenden Virtosen, die mit den Pferden arbeiten. Das Pferd muss funktioniern und Zeit für jahrelange Ausbildung.... wer hat die schon bei den Landarbeitern.

Reitkunst war den höher gestellten Personen vorbehalten. Die hatten Zeit, Geld und entsprechende Ausbilder.

Deshalb kann man gutes Reiten nicht am Gebiss festmachen. Motto... wer Gebisslos reitet, ist besser, als jemand, der mit einer Stange reitet. Ich lasse die Leute mal mit der Geländebrems-und ansonstenkannichmeinpferdnichthalten und muss deshalb mit scharfen Gebissen reiten aussen vor. Die reiten nicht, die lassen sich schleppen.

Übrigens... die mechanischen Hackamores haben auch eine Hebelübersetzung, die den Druck auf die Nase verstärkt. Auch die Leder Hackmore, die Roy Hackmore und so weiter. Eine seitliche Einwirkung  auf das Pferd ist nur schwer möglich und man nimmt sie für eigentlich nur für das Reiten im Gelände, wo keine Anspruchsvolle Aufagen geritten werden. Es ist eine etwas schärfere Bremse, zu den Sidepulls. Mehr nicht. Wenn das Pferd davor Respekt hat, ist das alles kein Problem. Aber, was soll ich sagen... die berühmten Taschenwühler, Leuteschubser und Umrenner haben nicht gerade Respekt, das sind dann tickende Zeitbomben. Die dulden ihren Reiter nur so lange, wie es ihnen gefällt. Es gibt sehr gutmütige Tiere.  :biggrin:

LG Imke
Florelle * im Mai 2000, Haflinger, Ekzem seit 2004,
Hanni  (ca. 35 Jahre +), Shetty, Ekzem unbekannt.
Nathan * im Mai 2002, Haflinger, kein Ekzem
Behandlung: Hom.-Kügelchen, beschränkter Weidegang, Offenstall, Hautpflege, Hanni Bucas Decke

Hafilusier

  • Gast
Re: Reiten ohne Gebiss
« Antwort #31 am: März 19, 2007, 11:18:06 »
Huhu Foris...

Also

Ich habe Primus zuerst mit Dually Halfter angeritten, dann bin ich auf Kappzaum/Trense sprich 4-Zügel umgestiegen, dann komplett auf Trense (einfach gebrochenes Gebiss KK-ultra) dann ist er aber an den Maulwinkeln wund geworden (wie die meisten jungen pferde..). Dann bin ich auf Hackamore umgestiegen, damit ging der kleine perfekt aber da dies nur Übergangsmäßig war bin ich nacher wieder auf das Gebiss umgestiegen.

Jetzt nutze ich abwechselnd die Gummistange, KK-Ultra einfach gebrochen und die Hackamore
Am besten geht er immer noch mit der Gummistange
Momentan sind wir aber immer noch am rumprobieren mit den Gebissen =)


HAPPY

  • Gast
Re: Reiten ohne Gebiss
« Antwort #32 am: März 21, 2007, 14:18:07 »
Hallo,

ich reite manchmal einfach nur mit dem Stallhalfter, aber nur wenn Happy noch müde ist vom Vortag  :biggrin: sonst könnte es passieren, dass sie das Tempo entscheidet... Sie reagiert schon ganz brav auf den Druck auf der Nase, aber könnt ihr eure Pferde rso reiten, dass sie mit der gebisslosen Zäumung am Zügel gehen? Das gelingt mir gar nicht  :gruebel: Happy geht zwar schön locker und der Schweif schwingt schön mit, aber dressurmäßig ist da gar nichts zu machen. Wie macht ihr das denn so?

Daisy

  • Gast
Re: Reiten ohne Gebiss
« Antwort #33 am: März 21, 2007, 18:02:26 »
Ich bin da ganz klassisch und möchte, dass meine Pferde beide gut alles auf Trense laufen können. Dazu benutze ich eigentlich nur doppelt gebrochene Gebisse und auch sehr gerne das dynamische Gebiss der Fa. Sprenger.

Mein Jungpferd reite ich im Gelände z.Zt. noch mit zwei paar Zügeln - ein paar laufen zum Knotenhalfter, ein paar zur Trense. In der Bahn geht er nur auf Trense und sucht auch schon schön die Anlehnung. Er ist mein zweites, junges Pferd - wunde Maulwinkel kenne ich gar nicht. Das darf es eigentlich gar nicht geben.

Meine Ponystute hatte mal eine Weideverletzung am Maul. Da mußte ich für 3 Monate auf Hackamore umstellen. Zuerst war ich kreuzunglücklich, aber zum Schluss ist sie dressurmäßig sehr schön damit gelaufen. Habe aber jetzt wieder auf Trense umgestellt.

Offline Shorty

  • Fühle mich wie zu Hause
  • *****
  • Beiträge: 526
    • Profil anzeigen
gebisslos reiten
« Antwort #34 am: Juni 08, 2007, 13:56:34 »
Hallo ihr Lieben  :winky:

ich habe da mal ein Problem:
ich möchte meinem Stütchen im Moment kein Gebiss zum Reiten ins Maul machen, da es immer noch heiß ist und ihr das total unangenehm ist. Der TA meint es kommt vom Ekzem, hä?. Naja nun will ich sie nicht noch mehr verärgern, möchte aber auch aufs reiten nicht verzichten. Ich habe mich im www schon versucht etwas schlau zu machen, aber das Angebot ist ja riesig...
Leider kenn ich nur ,,Englisch-Reiter,, und niemand kennt sich wirklich aus und ich möchte da ja auch nichts falsch machen. Sie reagiert sehr gut auf Gewichts,-und Schenkelhilfen ist aber immer recht zügig unterwegs. :galopp:
Ich weiß nicht ob ich sie mit dem Halfter wirklich gehalten bekomme, da sie meistens zu eifrig ist.  :galopp:
Reitet jemand von euch gebisslos und hat auch ein flottes Pferdchen unterm Hintern???
Schönes Wochenende euch allen

LG Shorty :hase:
Lena, Stute, Dt.Reitpony, geboren am 18.03.1992
Ekzem seit April 2007
Haltung: Paddockbox, studenweise karge Koppel
Behandlung 2010: El NINO Standart
seit 11.07.13 Dermilac Prozem

Offline TinaBatista

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 676
    • Profil anzeigen
Re: gebisslos reiten
« Antwort #35 am: Juni 08, 2007, 14:00:50 »
Hey Shorty,

ich versteh die Problematik nicht ganz - warum ist es zu heiß für ein Gebiss?

Ich reite meinen 4-zügelig mit Kappzaum und Gebiss so kann ich ihn über Nase reiten und wenn nötig übers Gebiss. Ganz gebisslos habe ich früher eine Vollblutaraberstute geritten, die sehr sehr hitzig war. Sie hab ich damals mit Hackamore geritten was sehr gut ging wofür man aber eine sehr gut geschulte und ruhige (Kanarenlevel) Hand braucht da man ansonsten mit den scharfen Übersetzungen in der Hackamore sehr viel üble Dinge anrichten kann.
Batista geb 19.05.1997, Partbred-Araber, SE seit 1999, seit 2004 Behandlung mit Komplettpaket (erst Ökozon, seit 2006 mit El Nino)

Offline Shorty

  • Fühle mich wie zu Hause
  • *****
  • Beiträge: 526
    • Profil anzeigen
Re: gebisslos reiten
« Antwort #36 am: Juni 08, 2007, 14:12:21 »
Sie hat durch das Ekzem ganz starken Juckreiz am Maul. Es ist spröde und rissig mit teilweise offenen Stellen (klein) und von innen ist es an manchen Tagen knallrot.Sie hat auch oft eine heiße Zunge(hört sich blöde an ist aber so).Alles ist richtig hart und spannt. Und wenn ich ihr das Gebiss reinlege macht sie zwar das Maul auf, aber beim reiten fängt sie nicht an zu kauen und reagiert fast panisch auf Zügelhilfen. Lasse ich jedoch den Zügel lang ist alles wieder ok (nur das sie nicht kaut).Zähne sind soweit i.O..Und es tritt verstärkt auf, wenn sie eh Probleme mit dem Jucken hat...
Lena, Stute, Dt.Reitpony, geboren am 18.03.1992
Ekzem seit April 2007
Haltung: Paddockbox, studenweise karge Koppel
Behandlung 2010: El NINO Standart
seit 11.07.13 Dermilac Prozem

Hafilusier

  • Gast
Re: gebisslos reiten
« Antwort #37 am: Juni 08, 2007, 14:43:50 »
Huhu

Ich und eine aus meinem Stall reiten mit ner Hackamore.

Primus geht damit 1a und hört auf die kleinsten hilfen  :smile:

pascha der andere haflinger ist schon ein kleines schwieriges pony...
er fetzt los ohne grund etc. und mit der hackamore hat sie ihn tootal unter kontrolle

also ich bin von der hackamore total  begeistert

Das man für eine Hackamore Kandarenlevel braucht ist quatsch.
Für ne Hackamore brauchst du schon viel Kraft und üble Dinge anzustellen
aber trotzdem is dies kein freischein für eine ruckende hand =)

Offline Hadban

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 1870
    • Profil anzeigen
    • http://www.hadban.de
Re: gebisslos reiten
« Antwort #38 am: Juni 08, 2007, 17:41:46 »
Das man für eine Hackamore Kandarenlevel braucht ist quatsch.
Für ne Hackamore brauchst du schon viel Kraft und üble Dinge anzustellen
aber trotzdem is dies kein freischein für eine ruckende hand =)

Hallo,
oh, ich glaube, das ist absolut kein Quatsch- es bedarf da keiner großen Kraft, denn die Hebelwirkung sorgt ja für die entsprechende Übersetzung der Reiterhand. Ich werde schon nachdenklich, wenn ich hier im Umfeld die Mädels mit einer Hackamore reiten sehe und sie mir dann erzählen, daß dies die ungefährlichste und schonendste Zäumung ist....Nach wie vor bin ich der Meinung, daß gerade so eine Zäumung nur in sehr feine und auch geschulte Hände gehört. Sie ist ja nun keinesfalls als "Bremse" gedacht, wozu sie aber leider immer wieder eingesetzt wird.
 
Ich selber habe sowohl mit Bosal als auch mit Sidepull geritten- also auch gebisslos. Auch hier ist eine entsprechende Hand wichtig- auch da braucht es nicht viel kraft, um das Pferd zu verletzen. Ich habe einen Araber gesehen, der eine Verletzung auf dem Nasenknochen hatte- übergeblieben ist eine Knochenwucherung, die nicht nur unschön aussah, sondern auch die Atmung beeinträchtigte. Die Besitzerin konnte es sich nicht erklären...sie war doch mit Hackamore geritten....
Die mechanische Hackamore habe ich persönlich abgelehnt, weil sie mir bei meinem damals jungen Pferd einfach zu gefährlich war ....

Shorty, egal, für was Du Dich entscheidest: Wenn Du noch keine Erfahrung mit der  gebisslosen Zäumung hast, dann schau doch mal, ob Dir jemand helfen kann, der bereits Erfahrung damit hat?
Ansonsten, falls es wirklich am Gebiss liegt, kannst Du es doch vor dem Einlegen in kaltes Wasser legen, um es auf eine angenehmere Temperatur zu bringen. Vielleicht reicht das schon aus?
Es kann aber auch sein, daß das Gebiss selber eine Allergie verursacht- benutzt Du ein Kupfergebiss? Ich habe schon öfter gehört, daß manche Pferde da mit Rötung und Pusteln in und am Maul reagieren. Es muß nicht unbedingt das Ekzem sein, welches auch da ärgert.

Grüße
Kristina
 
Hadban, 1988-2010, Shagya-Araber-Stute, Ekzem seit dem 2. Lebensjahr.  Behandlung : Komplettpakete / Pflegemittel  Buschforschung. ( Ökozon. Flower Power, El Nino )

Offline Amber

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 798
    • Profil anzeigen
Re: gebisslos reiten
« Antwort #39 am: Juni 08, 2007, 20:44:36 »
Hallo Shorty,

hast Du schon mal ein anderes Gebiss probiert  :gruebel: Vielleicht leiht Dir jemand mal eins. Evtl. liegt es wirklich nur an einer Allergie gegen die Legierung des Gebisses.

Wenn ich gebisslos reite, dann mit Sidepull. Und ganz ehrlich gesagt finde ich nicht, dass man damit mehr verkehrt machen kann als mit einem Gebiss. Ist ja nicht viel anders als ein Halfter, außer das der Riemen über der Nase (komme gerade nicht auf den Begriff dafür  :gruebel:) ein wenig punktueller wirkt als beim Halfter. Außerdem kannst Du mit dem Sidepull noch seitliche Hilfen geben. Das Glücksrad ist auch super (habe ich mal ausprobiert), aber sehr teuer und hat Hebelwirkung, wenn auch nicht so doll wie das Hackamore.

Probier doch vielleicht (wenn kein Sidepull in der Nähe) mal mit Halfter und zwei Stricken auf einem umzäunten Platz/Wiese aus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade flotte Pferdchen auf die gebisslose Zäumung (erstmal) besser hören, da sie meist durch das ständige "Bremsen mit dem Gebiss" dort schon abgestumpft sind. Bei uns auf der Ranch werden alle jungen Pferde zunächst mit Sidepull eingeritten, bevor letztendlich auf Gebiss umgestiegen wird.

LG, Kerstin
Haflingerstute Amber *12.05.1997 - Sommerekzem seit mind. 2004
Haltung: Offenstall / Sommerweide mit Unterstand in NRW (südl. Rheinland)
Behandlung: Desensibilisierung, 2011 als Übergangslösung zusätzlich Ökozon

Hafilusier

  • Gast
Re: gebisslos reiten
« Antwort #40 am: Juni 08, 2007, 21:29:28 »
Das man für eine Hackamore Kandarenlevel braucht ist quatsch.
Für ne Hackamore brauchst du schon viel Kraft und üble Dinge anzustellen
aber trotzdem is dies kein freischein für eine ruckende hand =)

Hallo,
oh, ich glaube, das ist absolut kein Quatsch- es bedarf da keiner großen Kraft, denn die Hebelwirkung sorgt ja für die entsprechende Übersetzung der Reiterhand. Ich werde schon nachdenklich, wenn ich hier im Umfeld die Mädels mit einer Hackamore reiten sehe und sie mir dann erzählen, daß dies die ungefährlichste und schonendste Zäumung ist....Nach wie vor bin ich der Meinung, daß gerade so eine Zäumung nur in sehr feine und auch geschulte Hände gehört. Sie ist ja nun keinesfalls als "Bremse" gedacht, wozu sie aber leider immer wieder eingesetzt wird.
 
 

Dann müsste meiner aber schon eine gebrochene Nase haben.
Denn er ist mir letztens durchgegangen und ich hab schon viel druck auf die nase ausgeübt...um genau zu sein waren die anzüge am letzten ende.
kinnkette war auch fest.
Bei ner Hackamore mit langen Anzügen siehts schon etwas anders aus. Aber bei einer mit kurzen? kein problem

Offline Skyfly

  • Administrator
  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 3276
  • Admine aus Südhessen
    • Profil anzeigen
    • http://www.das-sommerekzem.de
Re: Reiten ohne Gebiss
« Antwort #41 am: Juli 06, 2014, 12:28:14 »
Hallo Ihr Lieben,

ich wollte das Thema gerne mal wieder nach vorne holen. Ich reite ja mittlerweile auch gebisslos. Der Umstieg ist meinem Pony sehr leicht gefallen. Ich reite mit einem Sidepull von barefoot. Meine Freundin hat sich das Reithalfter von Dr. Cook angeschafft.

http://www.bitless-bridle.de/

Habt Ihr Erfahrungen damit? Ich überlege, meine junge Stute direkt gebisslos auszubilden...

LG Birgit

Ekzempferd Sky     21jähriges Endmaßpony, Fuchswallach, arabisches Halbblut     Haltung: Weide-Boxen-Haltung + tägliches Reiten     SE seit 19 Jahren     SE-Behandlung: Immunpaket von Herrn Busch

Offline Sani

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 668
    • Profil anzeigen
Re: Reiten ohne Gebiss
« Antwort #42 am: Juli 06, 2014, 15:50:02 »
Hallo Birgit,

ich habe meine zwei Haflinger gebisslos angeritten, da waren beide allerdings schon 11 Jahre alt. Wir sind dabei geblieben (LG-Zaum ohne Hebelwirkung), beide hatten nur 1x eine Wassertrense im Maul und nur gekämpft, um das Eisen wieder aus dem Maul zu bekommen.

Beide sind nun 17 Jahre alt, mit Nepomuk springe ich auch mal und übe Seitengänge, alles problemlos möglich. Für eine harte Hand, die viel mit Zügeln einwirkt, ist gebisslos mE weniger geeignet, selbst ohne Hebelwirkung.

LG Sani
Haflinger Nepomuk, geb. 1998, von Anfang an SE
BB-Lotion, SE-Kräuter

Offline Swedenfox

  • Fühle mich wie zu Hause
  • *****
  • Beiträge: 455
    • Profil anzeigen
Re: Reiten ohne Gebiss
« Antwort #43 am: Juli 06, 2014, 16:00:55 »
Irgendwie lustig, dass du das gerade jetzt wieder rauskramst ....

Wir haben unser Pony gebisslos ausgebildet. Anfangs mit Bosal, was ich wirklich sehr empfehlen kann für Jungpferde und die letzten 3 Jahre wurde er mit so was ähnlichem wie dem LG Zaum geritten. Er geht damit super toll im Gelände. Aber mittlerweile haben wir festgestellt, dass es ihm durch die gebisslose Zäumung sehr leicht gemacht wird sich im Genick zu verwerfen. Im Gelände passiert das nicht, aber auf dem Platz ist es schon relevant. Es ist dann sehr mühsam seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Man bekommt zwar seine Nase gut in Stellung, aber es ist leicht für ihn, im Genick gegen zu drücken.

Wir reiten daher seit ca. einer Woche auch mit Gebiss. Und siehe da, er drückt nicht mehr gegen. Gleichzeitig konzentriert er sich auf dem Platz plötzlich viel mehr auf den Reiter und beachtet auch die Schenkelhilfen besser. Wir werden zukünftig sicher beides benutzen, je nachdem, was man so vor hat.

Ich denke, ein Pferd, das mit Gebiss ausgebildet wurde und dann auf gebisslos umgestellt wird, weiß schon genauer, was man von ihm möchte. Rückblickend würde ich ein Jungpferd wohl immer noch mit einem Bosal anreiten, dann, wenn sie das Grundprinzip verstanden haben, auf ein Gebiss umsteigen und evtl. später wieder auf gebisslos wechseln. Aber schließlich ist nicht jedes Pferd gleich - achte einfach gut auf die Genickstellung bei deinem Pony.

Die Dr. Cook Bridle haben wir ein paarmal geteste, kamen wir nicht so mit zurecht. Fand da, dass man nicht so unmittelbar nachgeben kann - will sagen, sie reagiert mir durch die Kreuzung unterm Kinn zu langsam aufs Nachgeben. Bei einem Jungpferd muss meiner Meinung nach das Nachgeben aber unmittelbar spürbar sein, damit es versteht, dass es etwas richtig gemacht hat!

LG
Swedenfox

Haflinger, geb. 2008, seit 2011 bei mir, SE seit 2010
Haltung: Winter Paddock mit 24h Heu ad lib, Sommer 12h Weide, 12h Gruppenpaddock mit Heu ab lib
Fütterung: Lexa Micro-Spurenelemente, Hafer, Luzerne
Behandlung: BB-Lotion

Offline ramses

  • Moderator
  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 3227
  • man ist sich nie zu fern um sich ganz nah zu sein
    • Profil anzeigen
Re: Reiten ohne Gebiss
« Antwort #44 am: Juli 08, 2014, 10:56:53 »

Hallo,

ein Jungpferd gebisslos an die Arbeit heran zu führen ist eine schöne Sache. Ich persönlich finde da ein Sidepull sehr gut. Es setzt ehrlich und direkt das um, was man an Druck auf den Zügel gibt. Das ist meiner Meinung nach bei allem mit Hebel, Drehbewegungen oder auch dem Bitless Bridle (das ja "zusammenzieht" und zudem entgegengesetzt wirkt) nicht der Fall. Hier wirken dann direkt andere Kräfte mit, die vielleicht gar nicht so gewollt sind.
Ich hab bei meinen Pferden die Erfahrung gemacht, dass weniger in jedem Fall mehr ist und wir diesen ganzen "Klimbim" den man so aufrüsten kann überhaupt nicht brauchen. Im Gegenteil - je weniger ich auffahre um so besser, entspannter und vertrauter ist der Umgang.

Grüße
Sandra

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
Behandlung: seit 2010 mit Decke, Bewegung
:hase: