Hallo,
reine Boxenhaltung kommt für mich auf gar keinen Fall in Frage.
Wenn man einen Ekzemer stundenweise in die Box holt, damit er nicht zu viel Gras frißt, oder nicht den Mückenschwärmenn ausgesetzt ist, dann kann ich das in Ansätzen nachvollziehen... aber den ganzen Tag in der Box zu verharren, kann ein Pferd nicht glücklich machen.
Für mich ist die Überlegung dabei, daß es sich beim Pferd um ein Lauf- und Herdentier handelt. Wie soll es sich da fühlen, wenn es nicht laufen kann wie es möchte und seine Artgenossen nur über die Boxwand hinweg sehen kann. Für mich wäre so ein Pferdeleben nicht lebenswert.
Für mich war mein Fabi dabei das beste Beispiel. Er ist ein lebensfrohes, waches, neugieriges und freches Pferd. Als er knapp 5 war, stand er am Ende des Winters in seiner Box und schaute nicht ein mal mehr hoch, wenn man vor seiner Nase mit etwas leckerem handtiert hat. Wir durften die Pferde einige Tage nicht rausstellen, weil im Auslauf irgendwas gebaut wurde... ich hab ihn damals abends in der Halle laufen lassen, wenn ich da war. Aber das hat nicht gereicht. Er hatte keine Lust zu so einem Leben.
Ich habe daraufhin sofort den Stall gewechselt, in einen anderen, wo er mit seinen Pferdekollegen von morgens bis abends auf die Weide durfte. Er wurde sofort wieder das Pferd, dass ich kannte.
Heute, wo er im Offenstall wohnt, hat sich das noch mal gebessert. Er ist selbstbewußter und ausgeglichener den je... soweit es in meiner Macht steht, werde ich vor ihm nie wieder eine Boxtür schließen (wenn er drinne steht).
Sicher sind meine Erfahrungen da extem und es gibt bestimmt auch gute Möglichkeiten ein Pferd in der Box zu halten - will da auch gar nix verteufeln. Nur sollte ein Pferd jeden Tag merken dürfen, daß es Pferd ist. Dazu gehört in Pferdegesellschaft nach Lust und Laune zu toben, dösen, fressen, mal im Matsch zu panschen und das Wetter zu spüren.
Oh - ein Roman... sorry.
Grüße
Sandra