Autor Thema: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?  (Gelesen 14095 mal)

Offline cisko

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 769
  • Ich bin Cisko aus Paderborn
    • Profil anzeigen
    • http://www.pferdepension-spitzbarth.de
24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« am: März 02, 2007, 11:56:49 »
Hallo Ihr Lieben,
ich habe in einigen Beiträgen gelesen, dass manche von Euch Euren Pferden 24 Stunden Heu zur Verfügung stellen und dass fast alle gute Erfahrungen damit gemacht haben.

Wir haben vor kurzem mit Eintreffen unseres zweiten Criollos auch eine Heuraufe für unsere beiden Pferde gebaut und die finden das echt prima. Bei meinem Ekzemer Cisko ist seither auch das Fell weicher und glänzender geworden, vielleicht bilde ich mir das aber auch ein.

Wir haben die Raufe anfangs immer mit einer Menge, die wir für eine 1.5-Tages-Portion hielten (3-4 Lagen von einem Quaderballen, ca 12-15 kg) gefüllt. Auf unserem Hof gibt es Heu von extensiven Flächen (also Brachwiesen, die nicht gedüngt und nur einmal im Jahr nach der Blüte geschnitten werden. Das hat weniger Eiweiß und ist viel stärker mit Kräutern, Disteln und allem möglichen Zeug durchsetzt. Durch den Blütestand ist es leider aber z.T. auch sehr staubig.

In den ersten Tagen ging das ganze recht gut: Wenn wir abends an den Stall kamen, war immer noch etwas Heu in der Raufe. Dann bekam unser neues Pferd Padre Husten und der Tierarzt tippte auf eine Stauballergie. Also "normales" Heu rangeholt und eingeweicht. Am ersten Tag gleich mal zwei komplette kleine Ballen (ca. 14 kg). Prompt war am nächsten abend alles alle.
Und seitdem ist abends immer alles weg. Wir füttern jetzt wenn möglich wieder nasses Extensiv-Heu, weil das weniger Eiweiß hat. Padre ist seit ein paar Tagen auch wieder Husten-frei. Kraftfutter haben wir jetzt etwas reduziert, weil Cisko Rehe-gefährdet ist. Beide Pferde sind nicht dicker geworden und putzmunter (da die Heuraufe am Ende ihres 80 m langen Paddocks steht, bewegen sie sich viel mehr) aber es ist eben immer alles leer, wenn wir abends kommen. Am Wochenende müssen wir dringend mal beobachten, wie lange die Portionen wirklich halten.

Nun zu meiner Frage:
Wie regelt Ihr den 24-Stunden Zugang Eurer Pferde zum Heu? Welche Mengen gebt Ihr in welchen Abständen zu fressen? Und welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Ekzempferd Cisko, Criollo-Mestiz 1995 in Argentinien geboren, 2001 importiert. SE seit 2003. Haltung: Offenstall+Paddock, wenig Weide tägl. Reiten/Bewegung.
SE-Behandlung: 2007 Butox, 2008 Ökozon, im Winter Finisa II

Offline Strubbel

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 629
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #1 am: März 02, 2007, 13:49:22 »
So, nachdem die Tochter meinen Beitrag hier gelöscht hat, weil sie ihr interaktives Eulenei begutachten wollte *grummel*, muss ich nochmal anfangen...
Hi!
Bei uns am Paddock steht so ein selbstgebasteltes Metallteil, das wird angefüllt und wieder aufgefüllt, wenn halt leer. Da wiegt niemand ab. (Wär auch schwierig, weil Teile davon zur Matratze umfunktioniert werden  :smiley8: ).
Auf jeden Fall wird bei weitem nicht immer der Bauch vollgeschlagen, die Damen sonnen sich auch, streiten, dösen, machen den Zaun kaputt.... Alles, was halt dazu gehört, zu so einem angefüllten Tag auf der Koppel...
Allerdings werden die am Abend in die Box gebracht (wo dann wieder ein Heuhaufen auf sie wartet), ist also nicht 24 Std freier Zugang zum Heu. Da davon aber doch auch mal was übrig bleibt, kann man da vielleicht doch vergleichen.
Probleme gab´s dabei noch keine.
LG Kerstin
Lucky, Haflingerstute, *1999. SE seit: unbekannt. Behandlungsform: klassische Homöopathie,  einmal wöchentlich Hautpflege mit AldiHofer Lotion. Haltungsform: nachts aufgestallt, sonst ganztägiger Weidegang.

Offline Amber

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 798
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #2 am: März 02, 2007, 14:37:57 »
Hi Cisko,

habe leider ein ähnliches Problem mit der schönen Idee, 24 h ohne Pause Heu anzubieten: unsere beiden Haflinger machen mir immer wieder mal einen Strich durch die Rechnung  :smiley8:.

Anfangs haben wir morgens und abends Heu aus der Heuraufe angeboten, jeweils die Hälfte der Gesamtration - das wurde aber immer weginhaliert, sprich nach 2 bis 3 Stunden war nix mehr da...

Seit diesen Winter sind wir in Besitz eines schönen, engmaschigen Großraumheunetzes. Die ersten Wochen hat alles super geklappt. Die gesamte Tagesration für beide Hafs (15 kg) passte in das Netz, dazu noch eine Gabel Heu ohne Netz (so für den ersten Hunger gedacht) und abends war immer noch ein klein wenig Heu drin - wunderbar  :biggrin:.

Nun - nach ein paar Monaten - ist das Heu immer schon am späten Vormittag weg. D.h. "immer" stimmt nicht, denn wenn das Wetter einigermaßen trocken ist und die beiden zum Paddock zusätzlich auf der Winterweide die letzten grünen Hälmchen suchen dürfen (also beschäftigt sind) ist abends immer noch was da. Wenn es aber z.B. viel regnet (das Heunetz ist unterm Dach  :wink:), ist halt kurz vor Mittag alles weg *grummel*. Das nennt man wohl echte Frustesser  :smiley8:.

Ich weiß nun auch nicht, was ich noch machen soll? Noch ein Heunetz aufhängen  :gruebel:. Die Gesamtration kann ich nicht mehr erhöhen, 15 kg für zwei Hafs ist schon ordentlich bemessen, bei noch mehr werden die beiden direkt fett - auch nicht gesund.

Im Sommer ist es total einfach, da sind sie nämlich 24 h auf den Sommerweiden. Dann stellen wir denen einfach ´nen Rundballen in den Unterstand, da haben die dann 3 bis 4 Wochen was von.

Haben übrigens auch Extensiv-Heu (naja, nicht ganz, die Weiden werden nach dem ersten und einzigen späten Schnitt noch mal ein paar Wochen beweidet), in diesem Jahr machen wir es sogar selber. Kürzeres Heu mit weniger Struktur ist noch schneller weg.

LG, Kerstin
Haflingerstute Amber *12.05.1997 - Sommerekzem seit mind. 2004
Haltung: Offenstall / Sommerweide mit Unterstand in NRW (südl. Rheinland)
Behandlung: Desensibilisierung, 2011 als Übergangslösung zusätzlich Ökozon

Offline Micha

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 780
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #3 am: März 02, 2007, 16:00:37 »
Hallo,

ach wie wär das schön, könnte ich auch 24h Heu zur Verfügung stellen. Ich hab drei kleine Ponys, ca. 1,20m und zwei Ziegen. Die bekommen einen kleinen Ballen Heu am Tag, aufgeteilt in drei Rationen. Zusätzlich in der Nacht noch Stroh. Und die drei sind fett wie Oskar. Bei 24h Zugang zu Heu, hätte ich wahrscheinleich drei kleine Kugeln auf vier Beinen. Auch die Ziegen sind nicht mager. Noch weniger kann ich aber nicht füttern, sie sind allein mit Heu ca. 6-7 Stunden mit Fressen beschäftigt. Ich find das schon sehr wenig, die Zeit. Aber mehr geht beim besten Willen nicht. Im Sommer ist das wie bei Amber, 24h Weidegang. Da sind sie aber auch nicht dünner, obwohl ich Almweiden habe.  :gruebel:

LG Micha
Brilliant, ca. 15 Jahre, POA, Schimmel, SE seit 2001, Behandlung: klassische Homöopathie, steht im Offenstall in Bayern.

Offline Teffi

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 917
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #4 am: März 02, 2007, 17:32:01 »
Hi,

ich finde es hat so seine Vor und Nachteile mit dem fressen Rund um die Uhr.

Wir haben so eine schöne Raufe wo ein ganzer Rundballen reinkommt. Die vier Pferde kommen so ca. eine Woche damit aus. Auf der einen Seite find ich das gut, weil nicht immer jamand morgens und abends zum füttern hin muss.

Nur leider ist auch das Problem das man überhaupt keine Futterkontrolle hat. Mein Hafi könnte ruhig ein bißchen weniger vertragen, das würd ihr bestimmt nicht schaden, aber wie will ich das machen. Dazu kommt noch, dass in dem Offenstall zwei Pferde sind die das ganze Futter wirklich brauchen, so dass ich meine nicht auf Diät setzen kann.
Lilly (Haflinger) *09.05.1993 Sommerekzem seit ca. 2000, Haltung: Offenstall
Behandlung: klass. Homöopathie und Ekzemerdecke

NicoleHelmken

  • Gast
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #5 am: März 02, 2007, 18:13:39 »
Als ich nur meine beiden Tinker hatte, was das sooooooooooo schön!!! Ich habe denen einen großen Rundballen hingestellt (ca. 200 kg), der hat ziemlich genau 10 Tage gehalten. Macht pro Pferd pro Tag ca. 10 kg Heu, für ca. 550 und 650 kg Pferd total ok. Beide Pferde hatten ne super Figur.

Jetzt habe ich allerdings auch so ein Haflingervieh im Stall - und das ist problemlos in der Lage, pro Tag mal eben 60 kg Heu wegzuhauen! Die frisst wirklich, solange was da ist. Das geht a) finanziell nicht und b) hat die Haflingerin irgendwann das spinnen bekommen, klar bei so viel Input. Also bekommen die Pferde jetzt 3x täglich ca. 12 kg Heu und sind damit also nur noch 3x täglich ca. 1-2 Stunden beschäftigt. Ergebnis: Mein Sensibelchen hat total abgenommen und sieht aus wie ein Kleiderständer (er frisst am langsamsten und bekommt wahrscheinlich nicht genug ab), dafür hatte er aber schon 2 Koliken diesen Winter.

Das Ende vom Lied: der Hafi bekommt einen Maulkorb, denn leider haben mir meine Pferde schon zwei Heunetze zerlegt :(

Offline Shana13

  • Fühle mich wie zu Hause
  • *****
  • Beiträge: 554
    • Profil anzeigen
    • Curandis
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #6 am: März 02, 2007, 19:16:49 »
Hallo!
Also wir haben vor etwa 2 Monaten auch von Heunetzfütterung auf Rundballenfütterung in Patura-Raufe umgestellt. Unsere Gruppe besteht aus 2 Shettys, einer Arabärin, einem korpulenten Wallach und meiner Araber-Mix-Stute. Zu Anfang haben die gefressen was das Zeug hielt. Seit sie endlich mal satt sind, sieht man die Pferde oft dösen oder spielen, die Araberstute braucht zum ersten Mal nicht beigefüttert zu werden, der Bauch des Wallachs ist zurückgegangen und auch die Shettys haben ne gute Figur bekommen. Dazu muss ich sagen, dass unsere Pferde nach ner gewissen "Eingewöhnungszeit" auch mal Fresspausen eingelegt haben und nicht nur ans Fressen dachten. Nach  meiner Berechnung bekommt jedes Pferd ca. 1,5- 2 kg Heu pro 100 kg LG/Tag und sie sehen top aus.
Allerdings haben wir keine Hafis dabei  :gruebel:


SHANA Araber-Quarter-Stute*1991

Ekzembeginn:unbekannt
Offenstall mit Koppelgang tagsüber (Sommer) und Paddock nachts (das ganze Jahr)
Behandlung mit Ökozon Neo 5

Offline Hexe-Stan-Olli

  • Bin selten woanders
  • ****
  • Beiträge: 295
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #7 am: März 06, 2007, 15:44:07 »
Hallo!  :winky:

Also, ich hab es bis jetzt so gemacht. Meine Pferde bekommen morgens und abends ihre Heuration. Wenn ich sie dann den ganzen Tag im Padock haben weil das Wetter mal wieder sch... ist,  :grimmy: bekommen sie morgens und mittags zwei Karren Stroh die dann gemütlich gefressen werden! Wenn ich sie aber auf die Wiese lasse haben sie da in einem Metallding Stroh, was immer mal zwischendurch gefressen wird. Es klappt so ganz gut!  :smile:

LG Sabrina
Stan, Wallach, 8 Jahre alter Norweger, Haltung: Offenstall mit täglichem Weidegang in Schleswig-Holstein, Ekzem von Anfang an

Offline cisko

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 769
  • Ich bin Cisko aus Paderborn
    • Profil anzeigen
    • http://www.pferdepension-spitzbarth.de
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #8 am: März 06, 2007, 17:02:13 »
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten, denen ich folgendes entnehme:

1. Sei froh dass Du keine Hafis, Ziegen/Sonstiges hast, da funktioniert das nicht. Ist nicht schlimm, ich hab ja Criollos ;-)
2. Eine Tagesportion für einen "nicht-Hafi" liegt bei 1.5-2 kg pro 100 kg Körpergewicht.

Das heißt für unsere beiden Jungs zwischen 8 und 11 kg pro Pferd und Tag. Unser Stallbetreiber sprach immer von 6 kg pro Pferd und Tag (vielleicht hat er auch pro Mahlzeit gemeint und ich hab mich nur verhört). Da konnte unsere Rechnung ja auch nicht aufgehen.

Wir haben jetzt die Ration für unsere Jungs auf 12 kg pro Nase erhöht und wenn wir wirklich nur Extensiv-Heu nehmen, bleibt tatsächlich wieder etwas übrig. Noch besser ist: Einen Ballen "normales" Heu nach unten in die Raufe und dann extensives drüber. Dann wird fein säuberlich der "normale" Ballen rausgeklaubt und der Rest zunächst als total unfressbar eingestuft, bis der Hunger es dann doch reintreibt. Da unsere Pferde auch im Sommer wegen Ekzem/Hufrehe max. eine Stunde am Tag auf die Wiese dürfen , werden wir diese Fütterung jetzt das ganze Jahr beibehalten, bzw. zur Weidesaison nur ganz geringfügig reduzieren.
Ekzempferd Cisko, Criollo-Mestiz 1995 in Argentinien geboren, 2001 importiert. SE seit 2003. Haltung: Offenstall+Paddock, wenig Weide tägl. Reiten/Bewegung.
SE-Behandlung: 2007 Butox, 2008 Ökozon, im Winter Finisa II

Offline ramses

  • Moderator
  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 3227
  • man ist sich nie zu fern um sich ganz nah zu sein
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #9 am: März 06, 2007, 17:15:03 »

Hey,

wir bekommen eine fast 24 Stunden Raufutter-Fütterung hin. Ich würde sagen wir haben 20 Stunden Futter zur Verfügung.
Allerdings bekommen unsere Haffis auch relativ viel Heu, wenn ich das hier so lese... aber sie sind der Meinung, dass sie das brauchen - und ich stimme ihnen da voll zu. Die Zwei bekommen morgens und abends 12 kg Heu in engmaschigen Heunetzen. Das heisst pro Pferd sind das dann auch 12 kg pro Tag. Das mag viel erscheinen, wenn man von 1 kg je 100 kg Pferd ausgeht - die beiden sehen auch rund aus.
Wie aber, soll man ohne diese Heumenge ein Pferd so lange wie möglich am Kauen halten??? Ein Pferd muß nun mal rund um die Uhr fressen und wird krank, wenn zu große Pausen entstehen. Das ist bei einem Haflinger auch nicht anders... auch ein Haflinger-Darm will non stop arbeiten....

Für uns ist diese Heunetzvariante sehr gut, auch wenn das Netzestopfen schon nervt.

Grüße

Sandra

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
Behandlung: seit 2010 mit Decke, Bewegung
:hase:

Offline Strubbel

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 629
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #10 am: März 06, 2007, 18:10:45 »
Also, ich muss da auch gleich mal zur großen Prestigerettung der Hafis antreten... Vielleicht ist es einfach so, dass es bei allen Pferderassen verfressene Individuen gibt? Wir haben drei Hafitiere, und keines ist der Rund-um-die-Uhr-Heu-in-Unmengen-Verschlinger.
LG Kerstin 
Lucky, Haflingerstute, *1999. SE seit: unbekannt. Behandlungsform: klassische Homöopathie,  einmal wöchentlich Hautpflege mit AldiHofer Lotion. Haltungsform: nachts aufgestallt, sonst ganztägiger Weidegang.

Offline Amber

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 798
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #11 am: März 06, 2007, 21:18:30 »
Ein Pferd muß nun mal rund um die Uhr fressen und wird krank, wenn zu große Pausen entstehen. Das ist bei einem Haflinger auch nicht anders... auch ein Haflinger-Darm will non stop arbeiten....

Hallo  :winky:,

dass sich der "Haflinger-Magen" (bzw. -Darm) medizinisch vom "Andere-Rasse-Magen" unterscheidet, wäre mir auch nicht in den Sinn gekommen  :smiley8:.
Allerdings finde ich 15 kg plus eine Gabel, also etwa 16-17 kg Heu für zwei Hafs pro Tag nicht gesundheitsgefährdend.
Beispiel Amber: Sie hat ca. 460 kg, Max etwas mehr. Amber bekommt dabei also rechnerisch durchschnittlich 1,74 kg qualitativ sehr hochwertiges Heu pro 100 kg Lebendgewicht. Das ist völlig ok.
Im Sommer gibt es sowieso kein Problem, da sie neben Heu 24 h auf der Weide ist. Damit hat sie übrigens eine wesentlich bessere Figur als bei der Portionsweide, was wir im ersten SE-Jahr ausprobiert hatten.
Wir reden also von den Monaten November bis April, wo sie an regnerischen Tagen (Begründung siehe oben) nur etwa 17-18 Stunden zu fressen hat. Das gesundheitliche Risiko halte ich persönlich dabei für geringer als wenn ich ein fettes Pony hätte, weil ich ihr Heu ohne Limit gäbe. Mit der doppelten Portion würde sie schlichtweg platzen, Max wahrscheinlich noch eher, da er tatsächlich nicht aufhört zu fressen, solange noch was da ist.
Heunetze stopfen nervt mich übrigens nicht, das Befüllen eines Großraumheunetzes geht supergut. Das Zusammenkehren des zertrampelten Heus früher hat mich viel mehr genervt.
Ich denke, man muss im Einzelfall einfach abwägen, was für das eigene Pferd gesünder ist. Und wenn man in den Karrenzzeiten gutes Futterstroh anbietet, ist der Kaufaktor ja gewährleistet (unsere gehen leider nicht ans Stroh, dafür sind sie dann doch zu verwöhnt...)

LG, Kerstin
Haflingerstute Amber *12.05.1997 - Sommerekzem seit mind. 2004
Haltung: Offenstall / Sommerweide mit Unterstand in NRW (südl. Rheinland)
Behandlung: Desensibilisierung, 2011 als Übergangslösung zusätzlich Ökozon

Offline Shana13

  • Fühle mich wie zu Hause
  • *****
  • Beiträge: 554
    • Profil anzeigen
    • Curandis
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #12 am: März 07, 2007, 08:58:07 »
Hallo!
Also 1kg/100kg LG ist ja auch das mindeste der Gefühle, was man füttern soll. Man merkt direkt, wenn die Temperaturen sinken, dann brauchen die Hottels mehr, da die entstehende Wärem bei der Verdauung des Raufutters das Pferdchen wärmt! Bei bis 2 kg/100kg LG merke ich bei meinem Pferd nicht, dass es pummelig wird und wenn ich sie auch noch regelmäßig reiten würde, dann bräuchte sie sicherlich sogar mehr. Also ramses, kein Problem bei der Menge, die du gibst. Meine große Angst sind da auch eher Fresspausen über 4 Stunden, die zu Magengeschwüren beim Pferd führen, hat gerade letztens mein TA wieder drauf hingewiesen. Pferde sind nunmal Dauerfresser.
Man muss daher einfach versuchen, die Fressdauer zu verlängern, wenn man kontrolliert füttern will oder muss. Die meisten benutzen ja schon die Heunetze, meiner Meinung nach eine super Erfindung.
Und noch was "das Auge füttert mit", wie schon eine alte Weisheit sagt  :super:
Liebe Grüße, Manuela


SHANA Araber-Quarter-Stute*1991

Ekzembeginn:unbekannt
Offenstall mit Koppelgang tagsüber (Sommer) und Paddock nachts (das ganze Jahr)
Behandlung mit Ökozon Neo 5

Offline ramses

  • Moderator
  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 3227
  • man ist sich nie zu fern um sich ganz nah zu sein
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #13 am: März 07, 2007, 09:30:53 »


Kerstin, ich hoffe Du hast mich nicht falsch verstanden. Ich wollte nicht sagen, dass hier irgendjemand etwas "falsch" macht. Wenn Eure Pferde mit der Heu Ration auskommen, dann ist doch alles prima.
Was ich sagen wollte ist, dass ein Pferd ein rund-um-die-Uhr Fresser ist, der Stoffwechsel braucht einfach immer etwas zu tun. Wir haben durch die Heutnetze die Fresszeiten deutlich verlängert, auch wenn die Schlitzohren immer cleverer werden um leichter ans Heu zu kommen. Aber wir sind ja auch nicht doof, also wird dann das Netz anders aufgehängt. (Wir füttern morgens und abends jeweils vier Netze a 3 kg. Zwei hängen im Stall und zwei kommen draussen in Treckerreifen. Sie werden dort mittels eines Karabiners eingeklipst... funzt wirklich gut)  :wink:
Ich störe mich immer ein bißchen daren, dass ein Hafi im Volksmund nicht so viel Futter braucht. Wenn wir von Energie sprechen, dann stimme ich dem voll zu - aber wer am Raufutter spart und dann zusätzlich ein anderes Futter gibt, ist evt. (!!!) auf keinem guten Weg.

Grüße

Sandra

Fabian *08.04.1992  -  Haflinger -  Sommerekzem seit 2001 -  Haltung: Offenstall in Ostfriesland / im Sommer mit begrenzetem Weidegang -
Behandlung: seit 2010 mit Decke, Bewegung
:hase:

Offline Micha

  • Ich wohne hier
  • *****
  • Beiträge: 780
    • Profil anzeigen
Re: 24 Stunden Rauhfutter- wer hat Erfahrung ?
« Antwort #14 am: März 07, 2007, 10:13:03 »
Jetzt muss ich zu den Hafis auch noch meine Senf dazugeben. Ich hab zwar keinen Hafi, aber meine Freundin.
Dieser Hafi kommt aus Südtirol und wurde dort eigentlich für die Mortadella gezüchtet. Die Stute braucht nur einen Heuballen ansehen, dann nimmt sie schon zu. Sie bekommt keinerlei sonstiges Futter, nur Heu. Das aber so spärlich, dass mir immer ganz schlecht wird, wenn ich die Menge sehe. Auf die Weide kommt sie nur mit Maulkorb.
Und die steht aber sehr gut im Futter.
Ich denke auch bei den Hafis gibt es unterschiedliche Typen, solche, die schwer was auf die Rippen bekommen und eben solche, die schon dick werden, wenn sie das Wort Heu nur hören.

Meine Ponys, ich habs jetzt ausgerechnet, bekommen am Tag zusammen 13-15kg Heu. Ein Pony wiegt ca. 250kg.
Es fressen zwar noch zwei Ziegen mit, das fällt aber kaum ins Gewicht. Und meine Ponys sind richtige Dickerchen.
Ich teile, wie ich oben schon gesagt habe, die Ration auf drei Fütterungen auf. So dass tagsüber keine längere Pause wie 4-5 Stunden entsteht. In der Nacht gibts noch Stroh zum Knabbern.
Heunetze sind bei mir der Ziegen wegen nicht möglich. Die finden es nämlich lustig, die Hörner in die Netze zu stecken und solange hin und her zu wurschteln, bis sie sich entweder im Netz verhängt haben, oder aber das reißt.
Ja, alles schon erlebt. Bei einer Raufe für rund um die Uhr, stehen mir auch die Ziegen im Weg. Je nach Konstruktion hätte ich entweder Angst, dass sie sich darin auch irgendwie verhaken oder aber sie würden sich in die Raufe legen und alles vollmachen. Ziegen lieben erhöhte Liegeplätze.

Gar nicht so einfach

Lg Micha
Brilliant, ca. 15 Jahre, POA, Schimmel, SE seit 2001, Behandlung: klassische Homöopathie, steht im Offenstall in Bayern.